Dieses Buch sorgt für Furore: Jüngst ist die Biografie über den Widerstandskämpfer Josef Kneifel erschienen, der 1980 mit einem Sprengstoffanschlag in Chemnitz, damals noch Karl-Marx-Stadt, die DDR-Führung in Rage versetzte. Es folgten Festnahme und Folter, aber auch eine beeindruckende Fortsetzung des politisches Kampfes in der BRD, die Kneifels Hoffnungen auf Freiheit bitter enttäuschten. Diesen spannenden – und kaum bekannten – Teil deutscher Geschichte sollten Sie nicht verpassen, hier mehr erfahren.
Am 9. März 1980 erschütterte ein Sprengstoffanschlag die abendliche Ruhe in Karl-Marx-Stadt, der Hauptstadt des gleichnamigen DDR-Regierungsbezirkes. Im Schneeregen hatte sich Josef Kneifel an das – genau gegenüber der Polizeiwache positionierte – Denkmal eines sowjetischen T-34-Panzers herangeschlichen, um es als Protestzeichen gegen die DDR-Regierung in die Luft zu jagen. Eigentlich hatte Kneifel zuvor überlegt, das große Karl-Marx-Monument im Zentrum der Stadt zu sprengen, doch nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan verwarf er diesen Plan und entschied sich für ein Ziel, mit dem er für seinen Akt des Widerstandes eine noch größere Öffentlichkeit schaffen wollte.

Zwar wurde der Panzer durch den Sprengsatz nur teilweise beschädigt und schnell repariert, doch trotz aller Bemühungen konnte die DDR-Führung die Tat nicht verheimlichen, sah sich so sehr herausgefordert, dass 5000 Stasi-Ermittler den Panzersprenger von Karl-Marx-Stadt jagten.
Ein weitgehend unbekanntes Kapitel
Trotz dieser beispiellosen Fahndung ist die aufregende Geschichte von Josef Kneifel bis heute weitgehend unbekannt. Der einzige Anschlag, den es in dieser Form in der Geschichte der DDR gegeben hat. Und dem, nach langen Ermittlungen und „Kommissar Zufall“, die Festnahme des Bombenlegers folgte, der während seiner Haftzeit Folter und brutaler Misshandlung ausgesetzt war.

„Einen Gegner wie Josef Kneifel hatte die DDR nur einmal“, schrieb der Spiegel 1992 über jenen Mann, den auch die unmenschlichste Behandlung nicht in die Knie zwingen konnte. Womöglich wäre ihm in der zwangsvereinigten Bundesrepublik große Aufmerksamkeit erfahren, hätte der Freiheitsdrang des Dissidenten keinen Strich durch die Rechnung gemacht.
Auch in der BRD: Erbitterter Gegner der Regierung
Kneifel erkannte frühzeitig, dass in der Berliner Republik kein Paradies wartet, sondern ein in vielen Zügen ähnlich autoritärer Staat, der seine Bürger auf das Härteste bekämpft. Folgerichtig schloss sich der DDR-Dissident auch in der Bundesrepublik der Opposition an, unterstützte etwa politische Gefangene, die der Verfolgung durch den staatlichen Apparat ausgesetzt waren, und blieb bis zum letzten Atemzug ein erbitterter Gegner des Establishments.
Anlässlich des fünften Todestages von Josef Kneifel wird erstmalig wird die ganze Geschichte erzählt. Vom Waisenkind, dessen Eltern beim Vormarsch der Roten Armee nach Ostpreußen ermordet wurden, zum zunächst unauffälligen DDR-Bürger, der sich in seinem Hass auf das System immer weiter radikalisierte und zum Äußersten bereit war, bis zur Zeit nach Entlassung aus „lebenslanger Haft“, zu der Kneifel eigentlich verurteilt worden war. Ein spannendes Leben, das es verdient hat, gegen die linke Cancel-Culture verteidigt zu werden. Arne Schimmer, der das Buch in der „EDITION INTERREGNUM“ veröffentlicht hat, ist auf über 200 Seiten ein wahres Meisterwerk gelungen, das nicht nur ehemalige DDR-Bürger gelesen haben sollten.
COMPACT hat das neue Buch „Josef Kneifel: Der Panzersprenger von Karl-Marx-Stadt“ im Sortiment, es kann ab sofort für nur 18 Euro bezogen werden. Jeder Leser leistet einen kleinen Beitrag gegen das Vergessen. Jetzt bestellen!





