Offiziell soll Hitlers Geheimwaffenchef Hans Kammler im Mai 1945 Selbstmord begangen haben. Doch inzwischen zweifelt sogar der Mainstream an dieser Version. Tatsächlich führen Spuren nach Amerika. Ein Auszug aus dem Dossier «Geheimakte Hitler» in COMPACT 5/2025

    _ von Daniell Pföhringer und Timo Beil

    «Wenn es heißt, Hans sei tot, ist Hänschen noch lange nicht tot.» – Mit diesen Worten verabschiedete sich SS-Obergruppenführer Hans Kammler am 4. Mai 1945 von seinem früheren Berliner Büroleiter Heinz Schürmann – jedenfalls nach dessen Aussage. Offiziell soll der SS-General kurz danach durch Suizid aus dem Leben geschieden sein. Doch es gibt handfeste Hinweise darauf, dass der Konstrukteur der Krematorien in den NS-Vernichtungslagern nicht nur seinen Tod vortäuschte, sondern sogar in die USA ging. Doch der Reihe nach…

    Das Dossier unserer Mai-Ausgabe. Hier bestellen.

    Die große Vertuschung

    Kammler wurde 1901 in Stettin geboren. Er studierte Architektur in Danzig und München, wurde 1932 zum Doktor der Ingenieurswissenschaften promoviert. Im selben Jahr trat er der NSDAP bei. (…)

    Ein ganz anderes Gebiet wies man dem SS-Obergruppenführer 1943 zu: Unter seiner Ägide wurde ein Teil der Produktion der sogenannten Vergeltungswaffe 2 (V2), auch Aggregat-4 genannt, in eine unterirdische Fabrik im thüringischen Nordhausen verlegt. 1944 erhielt er schließlich die Oberaufsicht über alle deutschen Geheimwaffen – inklusive des Atomprogramms. (…)

    Die Hinweise darauf, dass Kammler sein Ableben im Mai 1945 höchstwahrscheinlich nur vorgetäuscht hat, stammen nicht von einer halbseidenen Verschwörungsseite im Netz, sondern vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

    In der Doku «Hitlers Geheimwaffen-Chef – Die zwei Leben Hans Kammlers» (2019) von ZDF History sagt der Historiker Rainer Karlsch:

    «Es gibt mehrere Dokumente, die meines Erachtens eindeutig belegen, dass sich Kammler nicht, wie vielfach angenommen, bei Kriegsende umgebracht hat, sondern dass er von den Amerikanern gefangen genommen wurde.»

    Laut ZDF History soll «ein hochrangiger Geheimdienstmann» der Amerikaner Kammler «betreut und befragt haben». Dabei handle es sich um Donald W. Richardson, der einer Sondereinheit des CIA-Vorläufers OSS angehörte. Dessen Sohn John berichtet, dass der SS-General 1947 – also gut zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – in einer geheimen Operation in die USA verbracht wurde. In der TV-Dokumentation sagt John Richardson: «Mein Vater verhörte ihn. Er sollte diesen wichtigen Deutschen rüberbringen, damit er nicht in die Hände des russischen Geheimdienstes gerät. Das war sein Auftrag.» (…)

    Neuartige Technologien

    Auffällig ist: OSS-Agent Richardson war auf allen wichtigen Konferenzen der Alliierten zugegen, unter anderem in Potsdam 1945. «Das zeigt, dass er ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Oberkommandierenden Dwight D. Eisenhower gehabt haben muss», so Historiker Karlsch. «Und nur so ein Mann wird mit Aufträgen betraut, die höchste Staatsgeheimnisse beinhalten.»

    Geheimprojekt Glocke: Arbeiteten Kammlers SS-Wissenschaftler sogar an Antigravitations-Energie? Hier eine Computersimulation. Foto: Screenshot Youtube

    Erst kurz vor seinem Tod 1997 offenbarte der Top-Agent seinen Söhnen, dass er beauftragt worden war, die Kenntnisse Kammlers für die USA zu sichern. Laut Richardson junior soll der vormalige Geheimwaffenchef des Dritten Reiches in Amerika jedoch nicht mehr lange gelebt haben. Von der Außenwelt abgeschottet, habe sich der ehemalige SS-General angeblich nur wenige Jahre nach dem Krieg erhängt…

    Doch warum war Kammler für die USA so interessant? Das hatte vermutlich etwas mit den unter seiner Leitung stehenden Geheimprojekten zu tun, die an verschiedenen Standorten bei Ohrdruf (Thüringen) und in der Nähe von Pilsen (Böhmen) angesiedelt waren. In Richtung dieser Orte stieß jedenfalls US-General George Patton mit seinen Truppen im April 1945 vor. (…)

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie im Dossier «Geheimakte Hitler» in der Mai-Ausgabe von COMPACT. Das vollständige Inhaltsverzeichnis und die Möglichkeit zur Bestellung finden Sie hier.

    Kommentare sind deaktiviert.