Die radikalen Reformen des argentinischen Präsidenten Javier Milei wirken: Im ersten Quartal 2025 ist die Wirtschaft des Landes um 5,8 Prozent gewachsen – und liegt damit sogar vor China. Abgucken können wir uns auch etwas von Ungarn, wie Gabor G. Fodor in der Neuerscheinung „Orban gegen Soros“ zeigt. Patriotismus statt Wokismus! Hier mehr erfahren.
Seit Javier Milei im Dezember 2023 das Präsidentenamt in Argentinien übernahm, hat er mit einer Brechstange an den Strukturen eines überregulierten und verschuldeten Systems gerüttelt. Die nun vom Instituto Nacional de Estadística (INDEC), dem argentinischen Statistikamt, veröffentlichten Zahlen sprechen Bände: Nach einem dramatischen Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von minus 5,1 Prozent im ersten Quartal 2024 folgte ein kontinuierlicher Aufwärtstrend.
Im vierten Quartal 2024 legte Argentiniens Wirtschaft um 2,1 Prozent zu, und im ersten Quartal 2025 explodierte das Wachstum auf sage und schreibe 5,8 Prozent. Damit liegt der lateinamerikanische Staat sogar vor China, dessen Ökonomie in den ersten drei Monaten um 5,4 Prozent zulegte. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft verbuchte im selben Zeitraum gerade mal ein Plus von 0,4 Prozent, in der EU insgesamt waren es 0,3 Prozent. In den USA hingegen schrumpfte die Wirtschaft um 0,3 Prozent.
Beste Zahlen seit über 20 Jahren
Allen linken Unkenrufen zum Trotz hat Milei das Land ökonomisch in einem rasanten Tempo nach vorne gebracht. Das letzte Mal, das die Zunahme des BIP in Argentinien über der jetzigen Marke lag, war 2004 mit einem Wachstum von 8,8 Prozent. Zu dieser Zeit war der Peronist Nestor Kirchner Präsident, seine Amtszeit dauerte von Mai 2003 bis Dezember 2007.
Das Rezept des jetzigen Staatschefs ist einfach, aber radikal: Bürokratieabbau, Deregulierung, Abbau von Subventionen und eine harte Linie gegen Inflation. Statt endlosen Verhandlungen mit Gewerkschaften und internationalen Kreditgebern setzt Milei auf Eigenverantwortung und Marktwirtschaft. Die Ergebnisse sprechen für sich: Nach Jahren des Stillstandes blüht das Land wieder auf.
Ein Schlüsselfaktor dabei ist Mileis Entschlossenheit, die Staatsausgaben drastisch zu kürzen. Damit schlägt er einen ganz anderen Weg ein als US-Präsident Donald Trump, zu dem der Argentinier sonst immer aufblickte. Mileis Freund Elon Musk dürfte das freuen. Er kritisiert den Mann im Weißen Haus vehement für dessen geplante Mega-Neuverschuldung durch die sogenannte Big Beautiful Bill – der Bruch zwischen den beiden Alphatieren ist unübersehbar.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) meint, Argentinien balanciere nun zwischen Erfolg und neuen Herausforderungen, doch der Haushaltsdefizitabbau hat Investoren angelockt. Besonders die Lockerung von Währungskontrollen, wie von Deutsche Welle hervorgehoben, hat das Vertrauen gestärkt – selbst wenn Bürger zunächst unter der Matratze nach ersparten Pesos griffen, fließt nun wieder Kapital ins Land.
Mileis Weg ist auch sozial
Einer, der sich intensiv mit den Reformen Mileis beschäftigt hat, ist sein deutscher Biograf Philipp Bagus, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid. Er forscht und publiziert insbesondere über Geldpolitik, Ökonomische Theorie und Konjunkturtheorie. 2024 veröffentlichte er sein Buch „Die Ära Milei – Argentiniens neuer Weg“ – ein Lobgesang auf den rechtslibertären Radikalreformer.
„Entscheidend für den Erfolg von Milei war, dass er erkannt hat, dass es nicht nur um die ökonomische Effizienz geht, sondern was eigentlich wichtiger ist, um die Ethik“, so Bagus in einem Interview mit der Berliner Zeitung. „Jedes Wirtschaftssystem braucht eine moralische Rechtfertigung. Der Kapitalismus ist das einzig gerechte System. Der Sozialismus ist zutiefst ungerecht.“ Letzterer fuße „auf niederen Instinkten wie Neid und Missgunst“, so der Ökonom.
Die Einstellung des argentinischen Präsidenten beschreibt sein Biograf wie folgt:
„Milei sagt als philosophischer Anarcho-Kapitalist, der Staat ist der Feind, der Staat ist ungerecht, denn er fußt auf Gewalt. Alles könnte im Markt hergestellt werden. Aber in der Praxis strebt Milei den Nachtwächterstaat oder Minimalstaat an, wobei natürlich auch der nicht von heute auf morgen erreicht werden kann.“
Denn, so Bagus weiter: „Die sofortige Abschaffung der Sozialhilfe hätte zu unheimlichen sozialen Verwerfungen geführt und zum Sturz von Milei. Deswegen wurde die gesamte Sozialhilfe beibehalten. Im Grunde genommen ist sie sogar erhöht worden. Früher gab es sogenannte Verteiler der Sozialhilfe. Die haben jedoch einen Teil für sich behalten.“ Seit solche „Mittler“ aus dem Verkehr gezogen worden seien, habe sich die reale Sozialhilfe um 50 Prozent erhöht.
Freiheit statt Schuldknechtschaft
Natürlich gibt es auch weiterhin Stimmen, die Milei verdammen. Andere versuchen, seine Erfolge herunterzuspielen. Was sie dabei ignorieren: Eine Wirtschaft, die jahrzehntelang von Korruption, Vetternwirtschaft und staatlichem Interventionismus geprägt war, kann nicht über Nacht geheilt werden. Die Anfangsrückgänge waren der Preis für den Bruch mit der alten Ordnung – ein Opfer, das sich nun auszahlt.
Die FAZ weist auf neue Sorgenkinder hin, etwa soziale Spannungen durch Kürzungen im Staatsapparat. Doch das Lamento verhallt angesichts der unbestreitbaren Fortschritte, die Argentinien macht. Mileis Politik zielt darauf ab, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken, nicht auf kurzfristige Wohltaten, die das Land weiter in die Schuldenfalle treiben würden.
Argentiniens Weg könnte ein Weckruf für den Westen sein, wo bürokratische Schwerfälligkeit und überbordende Sozialsysteme Wirtschaft, Haushalte und Gesellschaft belasten. Milei hat gezeigt, dass Mut und klare Prinzipien funktionieren.
Die Germany Trade & Invest, die Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik, sieht Potenzial für deutsche Unternehmen, die in Argentinien investieren. Die Frage ist nur, warum man sich dann nicht einfach ein Beispiel an Milei nimmt, sondern den Staat immer weiter aufbläht, Unternehmen vertreibt und eine Verschuldungsorgie sondergleichen feiert.
Argentinien zeigt, wie’s geht – und Ungarn auch. Nachzulesen in dem brandheuen Werk „Orban gegen Soros“ von Gabor G. Fodor. Patriotismus statt Wokismus! Hier bestellen.