Gestern hallte es durch den Bundestag: „Alerta, alerta, antifascista!“ Abgeordnete der Linkspartei posierten für ein Foto und skandierten diese Schwarze Block-Parole. Der Einzug der Dunkelroten in den Bundestag ist bemerkenswert. Was es mit dieser Partei auf sich hat, beleuchtet ausführlich das COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“. Hier mehr erfahren.

    Dass die Linke sich als SED-Nachfolgepartei ins 21. Jahrhundert retten konnte, ist eigentlich ein Wunder. Ohne Gregor Gysi wäre es vermutlich auch nicht gegangen. Er half als Parteivorsitzender ab 1989 entscheidend mit, die SED im vereinten Deutschland unter anderem Namen zu reinstallieren.

    Bei der ersten Bundestagswahl nach der Wiedervereinigung im Dezember 1990 erreichte die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im Osten 11,1 Prozent und im Westen 0,3 – und zog damit in den Bundestag ein. Acht Jahre später, bei der Bundestagswahl 1998, schaffte Gysis Truppe mit 5,1 Prozent erstmals bundesweit den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und wurde in Mecklenburg-Vorpommern sogar Teil einer rot-roten Landesregierung.

    Ramelows Selbstentlarvung

    Als Interessenvertretung der Ostdeutschen positioniert, konnte die Linke lange Zeit Wählerstimmen und Sympathien einstreichen. 2013 – im Jahr der AfD-Gründung – wurde sie mit 8,6 Prozent zur drittstärksten politischen Kraft. Ein Jahr später, also 2014, erreichte sie mit Bodo Ramelow in Thüringen mit 28,2 Prozent ihr bis dato bestes Ergebnis und konnte sogar den Ministerpräsidenten stellen. Der Rekord wurde jedoch schon im Oktober 2019 gebrochen, als die Linke im selben Bundesland satte 31 Prozent auf sich vereinigen konnte.

    Später ereignete sich um die Linke ein in der Bundesrepublik einmaliger Vorgang. Bei der Wahl zum Ministerpräsidenten erhielt der FDP-Kandidat Thomas Kemmerich mit der Unterstützung der AfD die Mehrheit der Stimmen, was zur Folge hatte, dass die Abstimmung – so Bundeskanzlerin Merkels Direktive aus der Ferne – „rückgängig gemacht“ werden musste. Statt Kemmerich hievte man Ramelow erneut ins Amt. Dem Wähler versprach er, alsbald Neuwahlen anzusetzen – was dann nie geschah. Toleriert von der CDU, hielt sich Rot-Rot-Grün in Erfurt an der Macht. Eine linke Nummer!

    Regierungsbeteiligungen konnten sich die Linken außer in Thüringen noch in Berlin (2002–2011 sowie 2016–2019), in Brandenburg (2009–2024) und in Mecklenburg-Vorpommern (1998–2006 und seit 2021) sichern. Zwischen 2010 und 2012 führte Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen eine rot-grüne Minderheitsregierung mit wechselnden Mehrheiten, stützte sich dabei jedoch vielfach auf die roten Genossen. Das letztliche Ziel einer rot-rot-grünen Bundesregierung scheiterte immer wieder am Unwillen der Partner – die rechnerische Möglichkeit für ein derartiges Modell existierte erstmals 2013.

    Zimmers Außenseiterposition

    Heute haben wir es mit einer Partei als Sammelsurium von ewiggestrigen Marxologen und unbelehrbare Antifanten zu tun. Auf die Vertretung der Interessen fleißiger, ehrlicher Malocher war und wird gepfiffen. Eine patriotische Linke, wie sie noch auf dem Cottbusser Parteitag im Jahr 2000 in dem Motto „Dass ein gutes Deutschland blühe“ aufblitzte, ist heute mittlerweile nicht mehr denkbar. Gabi Zimmer, Linken-Vorsitzende während der Jahrtausendwende, stellte sich noch mutig gegen die antideutschen Tendenzen:

    „Die meisten Linken definieren sich bis heute meist außerhalb oder gegen Deutschland, gegen die Nation. Genau das will ich verändern. Ich muss doch nicht unbedingt ein Land bekämpfen, wenn ich Verhältnisse in ihm ändern will“.

    Zu wenige Linke stimmten mit ihr darin überein; die Mehrheit entschied sich stattdessen, der Ideologie der Wokeness den Vorzug zu geben, die heute weder Völker noch Geschlechter noch kulturelle Unterschiede anerkennen will.

    Die Bekämpfung der Nation – für die alte Linke schwachsinnig, für die neue Linke dagegen Pflicht – äußert sich vor allem in einem ausgeprägten Hass auf alles Deutsche. Der Masseneinwanderung steht man – trotz der verheerenden Folgen für das Proletariat – aufgeschlossen gegenüber. Der Migrant, der Asylbewerber, der Flüchtling wurde zum neuen Sinnbild sozialrevolutionärer Umwälzungen auserkoren.

    „Ich liebe und fördere den Volkstod“

    Besonders ungeschminkt zeigte die Leipziger Linken-Politikerin Christin Löchner 2012, welcher Hass auf das eigene Volk sich da Bahn brach: „Es mag Sie vielleicht überraschen, aber ich bin eine Volksverräterin. Ich liebe und fördere den Volkstod.“ Dass Gysi kein Stück besser ist, bewies er im Mai 2015. „Jedes Jahr sterben mehr Deutsche als geboren werden. Das liegt zum Glück daran, dass die Nazis sich auch nicht besonders vervielfältigen; und schon deshalb sind wir auf Zuwanderer aus anderen Ländern angewiesen.“

    Wut-Abgeordnete Heidi Reichinnek von der Linken. Foto: Sandro Halank, CC BY-SA 4.0

    Dass die Linke Marx und Engels untreu geworden und den Fantasien von Globalisten auf den Leim gegangen war, schnallen viele Anhänger und Funktionäre bis heute nicht. Und die, die es kapiert haben, finden das offenbar richtig. Eine Linke, die Kapitalismus und Imperialismus unterstützt und dafür sogar westliche Militärschläge befürwortet, mag für Altlinke irritierend und abstoßend sein. Für Neu- und Pseudolinke ist es nur folgerichtig.

    Kein Wunder, dass die Partei zu den EU-Wahlen im Juni 2024 mit Carola Rackete nicht nur eine sogenannte Seenotretterin an die Spitze ihrer Liste setzte – die Dame unterstützte auch offensiv Waffenlieferungen an die Ukraine. Auf die Idee, zuerst fremde Länder bombardieren zu lassen, um dann die Überlebenden im eigenen Land auf Steuerzahlerkosten anzusiedeln, muss man erst mal kommen…

    „Thanks, Bomber Harris“

    Statt Politik für den kleinen Mann, für den Arbeiter, die Armen und sozial Bedürftigen zu machen, hat die postmoderne Linke die Zeichen der Zeit erkannt. Jetzt macht man Politik für Minderheiten aller Art, die als ausgestreckter Mittelfinger gegen alte weiße Männer verstanden werden muss und soll. Innere Logik sucht man dabei jedoch vergeblich.

    Anne Helm, die einstige Piratenpolitikerin und spätere Linken-Abgeordnete in Berlin, führte 2014 vor, welche Werte in der Linken Salonfähigkeit erreicht hatten. In dicken schwarzen Buchstaben prangte auf ihrer nackten Brust der Schriftzug „Thanks, Bomber Harris“, womit sie einen alten weißen Mann und Massenmörder lobte, der als britischer Luftwaffen-General im Zweiten Weltkrieg unschuldige Dresdner zu Tode bomben ließ.

    Und auch die traditionell linke Religionskritik fiel dem woken Reinheitsfimmel zum Opfer. Hass auf die eigene, christliche Religion blieb en vogue, bei Kritik am Islam hört es aber auf, denn das ist neuerdings Rassismus. An dieser desaströsen Gesamtausrichtung können auch die guten Videoschnipsel von Linken-Gesicht Heidi Reichinnek nichts ändern.

    Im Unterschied zur SED hatte sich die bundesdeutsche Linkspartei immer etwas auf ihren „freiheitlichen“ Sozialismus-Ansatz eingebildet. Doch in der Corona-Krise ging auch diese Wortgirlande in Flammen auf. Die Partei unterstützte alle Diktaturmaßnahmen und hetzte gegen Zweifler und Kritiker. „Führende Linke für Impfpflicht“, titelte die Taz im November 2021. Während der Corona-Zeit war in der Tat endgültig zu beobachten, welche Interessen die Linke vertritt – und welche eben nicht!

    27 Prozent Jungwähler-Stimmen für die Linke? Da ist Aufklärung gefragt und notwendig. Was es mit dieser Partei auf sich hat, beleuchtet ausführlich das COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“. Hier bestellen.

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