Sie regieren noch nicht, sitzen aber bereits mit am Tisch der Mächtigen. Wenn sich vom 13. bis 15. Februar 2026 in München Staats- und Regierungschefs zur 62. Sicherheitskonferenz versammeln, sind auch wieder Vertreter der AfD eingeladen, nach zwei Jahren politischer Ausgrenzung. Ein Tabubruch für das Establishment, ein Realitätscheck für die deutsche Politik. „Der Friedensstifter – Wie Tino Chrupalla die AfD auf Kurs hält“ ist Titelthema der Dezember-Ausgabe von COMPACT. Hier mehr erfahren.
Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ist der innere Zirkel westlicher Sicherheitsarchitektur. Das Treffen wird tradidionell im Hotel Bayrischer Hof abgehalten. Jahr für Jahr versammelt sich hier das Who’s who der internationalen Spitzenpolitik: Präsidenten, Kanzler, Außen- und Verteidigungsminister, Generäle, Geheimdienstchefs sowie Unterhändler von NATO, EU und UNO.

In der Vergangenheit gaben sich in München schon Schwergewichte wie Henry Kissinger und Helmut Schmidt, die Klinke in die Hand. Auch für 2026 wird wieder mit Dutzenden hochrangigen Führungspersönlichkeiten und über hundert Ministern gerechnet.
Fehlende ,,Dialogfähigkeit“
Der Ausschluss der AfD 2024 und 2025 beruhte nicht auf formalen Regeln, sondern auf einer Entscheidung der damaligen Konferenzleitung. Der damalige Vorsitzende Christoph Heusgen begründete dies mit Zweifeln an der „Dialogfähigkeit“ der Partei, unter anderem mit dem demonstrativen Verlassen des Bundestags bei einer Rede des ukrainischen Präsidenten sowie mit Verweisen auf Beobachtungen durch den Verfassungsschutz. Beide Argumente dienten als Rechtfertigung für eine Ausladung, die international wie innenpolitisch umstritten blieb.

Nach dieser Phase der Ausgrenzung folgt nun die Kehrtwende: Für das Treffen 2026 werden wieder AfD-Abgeordnete eingeladen, insbesondere aus den außen- und sicherheitspolitisch relevanten Bundestagsausschüssen.
Da die MSC kein reiner Regierungsgipfel ist, sondern ein Fach- und Dialogforum, werden dort nicht nur Staatschefs, sondern auch Oppositionspolitiker, Abgeordnete, Ausschussmitglieder, Parteivertreter und Experten, sofern sie in den zu behandelnden Fragen relevant sind eingeladen. Aus dem Umfeld der Organisatoren wird bestätigt: „Hierbei wurden insbesondere Fachpolitiker der außen- und sicherheitspolitisch relevanten Ausschüsse berücksichtigt.“
Hass einiger Eliten bleibt
Die Rückkehr der AfD ruft dennoch reflexhaften Widerstand hervor. Vor allem aus dem etablierten Parteienspektrum kommt Kritik. Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann formulierte es offen:
„Dort fließt auch Information, und deswegen wäre das [Einladung der AfD] ein Sicherheitsrisiko.“
Der Vorwurf lautet: falsche Loyalitäten, Nähe zu Russland, mangelnde Verlässlichkeit. Belege bleiben vage, der Ton scharf. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul ging noch weiter: „Diese Truppe und ihr Denken ist die größte Gefahr für die Demokratie. Da darf es nur ein Dagegen geben.“
Internationale Anerkennung statt Brandmauer
Aus der AfD kommt eine selbstbewusste Antwort auf die erneuten Ausschlussforderungen aus der Union. Der Bundestagsabgeordnete Steffen Frohnmaier schrieb auf der Plattform X:
„Aus der CSU wurde gefordert, die AfD erneut von der Münchner Sicherheitskonferenz auszuschließen. Nun haben wir aber dennoch Einladungen dorthin erhalten. Das ist ein deutliches Signal: Wenn wir als AfD in der Welt als diplomatischer Partner respektiert werden, hält uns am Ende keine Brandmauer der deutschen Altparteien auf!“
Der Ton ist programmatisch. Die AfD deutet ihre Einladung nicht als Gnade, sondern als Anerkennung politischer Realität. Internationale Gesprächsfähigkeit tritt hier offen gegen nationale Abgrenzungsrituale.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der damalige US-Senator, und jetzige Vizepräsident, J. D. Vance die Ausladung scharf kritisiert: „Es gibt keinen Platz für Brandmauern“ feuerte er in Richtung der BRD-Eliten. Vance traf sich demonstrativ mit AfD-Vertretern, ein Affront aus Sicht des Berliner Politikbetriebs, rückblickend jedoch ein Vorzeichen der aktuellen Entwicklung.
Der Kopf der Blauen, derzeit in Höchstform, wird gewürdigt in der Titelgeschichte unserer Ausgabe „Der Friedensstifter“. Er hält die AfD auf Kurs! Hier mehr erfahren.




