Zwischen Duschgel und veganer Hafermilch prasseln plötzlich politische Schlagzeilen in die Regale. Kunden halten inne, die Kommentarspalten werden zum digitalen Scheiterhaufen. Ein Drogeriemarkt, der eigentlich nur Windeln verkaufen möchte, steht plötzlich unter Beschuss. So läuft das heutzutage in Deutschland. Seien Sie wachsam und sichern Sie sich unter Paket „1.000 Seiten BRD-Diktatur“, jetzt für 14,99 Euro statt für 79,75 Euro). Hier mehr erfahren.

    Der Auslöser für die Eskalation ist ein Vorgang, der in normalen Zeiten kaum eine Randnotiz wert wäre: Der Unternehmerverband Die Familienunternehmer lädt in Berlin erstmals auch Abgeordnete der AfD zu einem Parlamentarischen Abend ein. Kaum wird die Einladung bekannt, ziehen mehrere prominente Mitglieder des Verbands die Notbremse: Rossmann, Vorwerk und Fritz-Cola erklären demonstrativ ihren Austritt und werden von Medien und Aktivisten für ihre „klare Haltung“ gefeiert.

    Diese öffentliche Reaktion setzte einen Vergleichsmaßstab: Wer bleibt, muss sich rechtfertigen. Weil der Drogeriemarkt DM nicht sofort ausstieg, entstand der Vorwurf, man dulde oder unterstütze rechte Politik — zumindest indirekt. Das reichte bereits als Zündstoff. Ironie des Ganzen: DM war längst aus dem Verband ausgetreten, schon Wochen, bevor die Einladung der AfD überhaupt Thema wurde. Doch diese Information geht im Sturm unter.

    Banaler Verbandsabend wird zur Haltungsprüfung

    Inmitten des aufgewühlten Meinungsklimas versucht DM-Chef Christoph Werner, die Lage zurechtzurücken. Bereits Anfang der Woche hatte er der Süddeutschen Zeitung erklärt, er halte es für „statthaft, Parlamentarier aller im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Parlamentarischen Abend einzuladen“.

    Statt sich an ritualisierten Abgrenzungsforderungen abzuarbeiten, sollten sich „die politischen Verantwortungsträger in der Tiefe mit den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger beschäftigen und Lösungen anbieten, die überzeugen und wirksam sind“.

    Doch die Welle der Kritik ebbt nicht ab, denn DM sieht sich plötzlich mit Forderungen konfrontiert, öffentliche Statements abzugeben, aus Organisationen auszutreten und „die Vorgehensweise anderer Unternehmen zu übernehmen“, wie Werner später berichtet. Die Erwartungshaltung ist klar: Wer nicht mitmacht beim moralischen Schnellurteil, muss sich erklären.

    Schließlich veröffentlicht der Rossmann-Konkurrent eine öffentliche Stellungnahme: Darin betont das Unternehmen, man sei „an der Entscheidung des Verbands nicht beteiligt gewesen“. Meinungsvielfalt sei für DM ein Ausdruck von Diversität und die „Grundlage für eine lebendige, liberale Demokratie“. Und dann der entscheidende Satz, der die Haltung des Unternehmens zusammenfasst: „Demokratie funktioniert nur über die inhaltliche Debatte.“ Polarisierung hingegen bringe nichts und entspreche nicht dem Selbstverständnis des Hauses.

    Der heikelste Teil der Debatte, so DM weiter:

    „Dass daraus jetzt abgeleitet wird, wir würden eine einzelne Partei unterstützen, entspricht nicht den Tatsachen und unterstreicht genau die Tendenz zur Polarisierung in unserer Gesellschaft.“

    Parallel dazu wird Werner deutlicher und hält eine „Diabolisierung für wenig hilfreich“, weil sie die politische Lage in Deutschland banalisiere. Das Unternehmen werde sich weiterhin für eine „differenziert über Inhalte geführte politische Auseinandersetzung“ einsetzen — „auch wenn uns manche dafür kritisieren“.

    Parteichefin Alice Weidel begrüßt das Vorgehen der Familienunternehmer ausdrücklich. Es sei „auf jeden Fall der erste Schritt in die richtige Richtung“, sagt sie. Und legt nach: „Das hätte deutlich früher passieren müssen, von der Industrie im Allgemeinen.“ Man selbst suche den Kontakt zu Unternehmen seit Jahren, vor allem „informeller Art und Weise“, wie Weidel betont.

    Ausgrenzung? Drohung? Gleichschaltung? Seien Sie wachsam und sichern Sie sich unter Paket „1.000 Seiten BRD-Diktatur“, jetzt für 14,99 Euro statt für 79,75 Euro). Hier mehr erfahren.

     

     

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