Die Welt hält den Atem an: US-Präsident Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin stehen kurz vor einem historischen Treffen, das den Ukraine-Krieg beenden könnte. Die amerikanisch-russischen Beziehungen und den Friedensplan des US-Präsidenten haben wir in unserer Spezial-Ausgabe über Trump nachgezeichnet, einen Brennpunkt zum Thema sehen Sie heute um 20 Uhr auf COMPACT-TV. Unbedingt einschalten!
Im Wahlkampf 2024 erklärte Donald Trump, dass er den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden könnte. Das hat nicht ganz geklappt. Bei seinen Bemühungen stieß der US-Präsident immer wieder auf Widerstände – mal seitens Kiew, mal seitens Moskau. Doch nach dem jüngsten Besuch von Trumps Sondergesandten Steve Witkoff im Kreml – dem fünften in diesem Jahr – scheint eine Einigung greifbar nah.
Witkoffs Mission
Witkoff traf Russlands Präsidenten Wladimir Putin am 6. August für ein dreistündiges Gespräch, das der Kreml danach als „nützlich und konstruktiv“ bezeichnete. „Moskau habe über Witkoff Signale aus den USA zum Ukraine-Krieg bekommen und umgekehrt Signale an Trump übermittelt“, zitierte Associated Press Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow.
Die eigentliche Sensation: Der US-Präsident und sein russischer Amtskollege wollen sich, wohl schon in den kommenden Tagen, zum ersten Mal in Trumps zweiter Amtszeit persönlich treffen, was der Kreml bestätigte. Ort der Zusammenkunft könnten die Türkei, Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate sein – neutraler Boden also, was die Ernsthaftigkeit der Gespräche unterstreicht.

Trump selbst zeigte sich optimistisch. „Die Chancen stehen gut, dass es sehr bald zu einem Treffen kommen wird“, sagte er nach dem Witkoff-Besuch in Moskau auf eine Journalistenfrage. Doch sieht das der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski genauso? Er lehnt Gebietsabtretungen, wie sie von Moskau gefordert werden, kategorisch ab und besteht nicht nur auf dem vollständigen Rückzug Russlands aus allen von der russischen Armee eingenommenen Regionen, sondern auch auf der Rückgabe der Krim.
Doch diese Haltung ignoriert die Realitäten vor Ort: Russland kontrolliert weite Teile der Ostukraine und wird diese Gebiete nicht freiwillig aufgeben. Selenskis Weigerung, Kompromisse einzugehen, verlängert den Krieg und das Leid seines Volkes. Seine Forderung nach mehr Waffen und einem NATO-Beitritt zeigt, dass er wenig geneigt ist, ein schnelles Ende des Krieges herbeizuführen.
Zwar lobt Selenski Trumps Vermittlungsbemühungen, bleibt aber skeptisch und warnt davor, dass Russland „die Ukraine und die USA bei den Details (…) täuschen“ könnte. Doch wer täuscht hier wen? Die Regierung in Kiew hat Milliarden an westlicher Hilfe eingestrichen, während Korruptionsvorwürfe und militärische Rückschläge die Ukraine schwächen. Seine nächtliche Videoansprache, in der er eine „größere Bereitschaft Russlands zu einer Feuerpause“ feststellte, klingt wie ein zögerlicher Versuch, sich Trumps Friedensinitiative anzuschließen – doch ohne Zugeständnisse bleiben dies nur leere Worte.
Trump folgt dem Kellogg-Plan
Noch vor wenigen Tagen hatte es nicht nach Tauwetter zwischen Washington und Moskau ausgesehen. Trump und Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew überzogen sich in Social Media gegenseitig mit Schmähungen und Atomdrohungen, am 6. August kündigte die US-Regierung neue Zölle von 25 Prozent gegen Indien wegen dessen Ölgeschäften mit Russland an. Dies legte Trump wegen des bevorstehenden Treffens mit Putin jedoch erstmal wieder auf Eis.
Der US-Präsident sieht auch seine Zollpolitik als Teil seiner Friedensbemühungen. „Ich nutze den Handel für viele Dinge. Aber er ist großartig, um Kriege zu beenden“, sagte Trump unlängst bei seinem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Für Stirnrunzeln sorgte allerdings die Ankündigung der Lieferung von US-amerikanischen Patriot-Raketenabwehrsysteme, freilich nicht direkt aus Washington, sondern über die europäischen NATO-Partner.
Allerdings folgte Trump auch in dieser Hinsicht dem Plan, den seine Berater Keith Kellogg, Generalleutnant a. D., und Fred Fleitz, ehemaliger CIA-Analyst im Juli 2024 vorgelegt hatten. Dieser Kellogg-Plan, der in COMPACT-Spezial „Trump: Sein Leben, seine Politik, sein großes Comeback“ dokumentiert ist, stellt als Kernforderung Verhandlungsbereitschaft auf – sowohl seitens Russlands als auch der Ukraine.
Wer sich dieser verweigere, habe mit Konsequenzen zu rechnen: Kiew würde jegliche Hilfe gestrichen werden, sollte Selenski nicht bereit sein, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Moskau würden im Falle einer Ablehnung weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angedroht. Kellogg erklärte dazu im vergangenen Jahr: „Wir sagen den Ukrainern: ‚Ihr müsst an den Tisch kommen. Und wenn ihr nicht an den Tisch kommt, wird die Unterstützung der USA austrocknen.‘“

Gegenüber Putin werde man betonen: „Wenn Sie nicht an den Tisch kommen, werden wir den Ukrainern alles geben, was sie brauchen, um euch auf dem Schlachtfeld zu töten.“ Die Diktion mag einem nicht gefallen, doch unter Militärs ist so ein Sprachgebrauch durchaus nicht unüblich. Das Schweizer Boulevardblatt Blick titelte dazu: „So sollen Putin und Selenski zum Frieden geprügelt werden.“
Der Plan von Kellogg und Fleitz sieht laut COMPACT-Spezial „Trump“ als Erstes einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinien mit anschließenden Verhandlungen und einem Friedensvertrag vor – eine spätere Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO wird explizit ausgeschlossen. Stattdessen soll Kiew zusätzliche Sicherheitsgarantien erhalten.
Selenski ist isoliert
Nun zeigen sowohl Trump als auch Putin Bereitschaft zu einer Übereinkunft. „Russland ist bestrebt, den Dialog mit den USA fortzusetzen“, erklärte ein Vertreter des Weißen Hauses nach Witkoffs Moskau-Besuch. Trump selbst nannte das Treffen „produktiv“ und sprach von „großen Fortschritten“.
Putin hat klare Bedingungen für eine Waffenruhe genannt, darunter die Anerkennung der besetzten Gebiete. Während dies für Selenski laut eigener Aussage einer „Kapitulation“ gleichkäme, ist es objektiv betrachtet eine notwendige Grundlage für Verhandlungen, um den Krieg zu beenden. Für Trump und seine Administration sind Gebietsabtretungen jedenfalls kein Tabu.
Beachtlich dabei ist: Selbst in Europa wächst inzwischen die Unterstützung für Trumps Ansatz. Der deutsche Kanzler Friedrich Merz würdigte in einem Telefonat „die Vermittlungsbemühungen des amerikanischen Präsidenten“, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius bestätigte. Selenski hingegen wirkt zunehmend isoliert, und es erscheint mehr als fraglich, ob er bei einem möglichen Dreier-Treffen, das dem bilateralen Gipfel folgen könnte, überhaupt noch dabei sein wird. Trump und Putin bestreiten beide seine Legitimation, da er sich nicht termingerecht einer Wiederwahl gestellt hat.
Mehr dazu sehen Sie heute Abend um 20 Uhr im Brennpunkt auf COMPACT-TV. Unbedingt einschalten! Die amerikanisch-russischen Beziehungen und den Friedensplan des US-Präsidenten haben wir in unserer Spezial-Ausgabe über Trump nachgezeichnet. Gerade jetzt besonders wichtig! Hier bestellen.