Archäologen der Uni Heidelberg haben in den Ruinen von Ninive nahe der heutigen irakischen Stadt Mossul einen erstaunlichen Fund gehoben: Ein Relief, das einen legendären assyrischen Herrscher in Begleitung zweiter Gottheiten zeigt. In unserer Sonderausgabe „Geheime Geschichte – Von den Pharaonen bist zur Kabale im Vatikan“ finden Sie auch andere Erklärungsansätze. Hier mehr erfahren.
Im Schatten der heutigen irakischen Stadt Mossul, wo einst die mächtige Metropole Ninive das Herz des assyrischen Weltreichs bildete, haben Archäologen einen Fund gemacht, der nicht nur die Fachwelt in Atem hält: ein monumentales, 2.700 Jahre altes Relief, das Assurbanipal, den letzten großen Herrscher Assyriens, in Begleitung des Gottes Assur und der Göttin Ischtar zeigt.
Das besondere an dem Artefakt? „Unter den zahlreichen Reliefdarstellungen assyrischer Paläste, die uns bekannt sind, gibt es keine Darstellung der großen Gottheiten“, so Professor Aaron Schmitt von der Universität Heidelberg, der die Ausgrabungen leitet. Das Relief, das nur noch in Bruchstücken erhalten ist, entdeckte das Team um Schmitt und seinen Kollegen Stefan Maul im Thronsaal des Nordpalastes von König Assurbanipal, der um 648 v. Chr. errichtet wurde.
Die ursprünglich etwa 5,5 Meter lange und drei Meter hohe Steinplatte wog schätzungsweise zwölf Tonnen und war in einer Wandnische gegenüber dem Haupteingang des Thronsaals platziert – dem zentralen Ort des Königssitzes. „Dass die Fragmente vergraben waren, ist sicherlich mit ein Grund dafür, warum die britischen Archäologen sie vor etwas mehr als hundert Jahren nicht fanden“, wird Schmitt vom Wissenschaftsportal Scinexx zitiert.
Der legendäre Herrscher
Laut den Forschern sind neben Assurbanipal die beiden höchsten Gottheiten des assyrischen Pantheons: Hauptgott Assur und Ischtar, die Stadtgöttin von Ninive, die später mit Ninlil, der Gattin Assurs, gleichgesetzt wurde. Ergänzt wird die Darstellung durch mythische Figuren wie einen „Fisch-Genius“, der Heil und Leben spendet, und eine Stützfigur, die vermutlich einen Skorpionmenschen darstellt. „Diese Figuren lassen darauf schließen, dass ursprünglich über dem Relief eine riesige geflügelte Sonnenscheibe angebracht war“, erläutert Grabungsleiter Schmitt gegenüber der Stuttgarter Zeitung.

Das Relief, das in einer erdgefüllten Grube aus hellenistischer Zeit (3. bis 2. Jahrhundert v. Chr.) verborgen war, blieb früheren Ausgrabungen im 19. Jahrhundert verborgen. „Dass es nun entdeckt wurde, ist dem präzisen Vorgehen der Heidelberger Archäologen zu verdanken“, heißt es in einem Bericht des Hamburger Abendblattes (Abendblatt, 01.08.2025). Die Wissenschaftler planen, das Artefakt in Zusammenarbeit mit der irakischen Antikenverwaltung an seinem ursprünglichen Ort zu rekonstruieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die königliche Stadt
Ninive, gelegen am Tigris bei der heutigen Region Mossul, war im 7. Jahrhundert v. Chr. das pulsierende Zentrum des assyrischen Reiches. Unter König Sanherib (705–680 v. Chr.) zur Hauptstadt erhoben, war die Metropole bekannt für ihre monumentalen Palastanlagen, kilometerlangen Stadtmauern und ein ausgeklügeltes Kanalsystem. Im Alten Testament wird Ninive mehrfach erwähnt, etwa in der Geschichte des Propheten Jona, der die Stadt vor ihrem Untergang warnen sollte.

Assurbanipal, der letzte große Herrscher Assyriens, der das Reich ungefähr 668 bis 627 v. Chr. regierte, war nicht nur ein gewiefter militärischer Stratege, sondern auch ein Förderer von Kunst und Wissenschaften. Seine berühmte Bibliothek in Ninive, die rund 25.000 Tontafeln umfasste, gilt als eine der bedeutendsten Sammlungen der Antike. Doch die Assyrer waren auch für ihre Unbarmherzigkeit bekannt. Reliefs aus Ninive zeigen oft brutale Szenen wie die Enthauptung von Gefangenen oder den Sturm auf feindliche Städte.
Die erste Weltmacht
Das assyrische Reich, das vom 18. bis zum Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. florierte, war eine der ersten Weltmächte der Geschichte. Es erstreckte sich über weite Teile Mesopotamiens, einschließlich des heutigen Iraks, Syriens und der Türkei. Die Assyrer waren zum einen Meister der Kriegführung und bekannt für ihre rücksichtslose Eroberungspolitik, zum anderen aber auch kulturell hochentwickelt.
Ihre Paläste waren mit kunstvollen Reliefs geschmückt, die nicht nur Kriegszüge, sondern auch religiöse und mythologische Szenen darstellten. Die Bibliothek Assurbanipals, die Tontafeln mit Texten zu Recht, Medizin, Astronomie und Literatur enthielt, zeugt von einem für die damalige Zeit außerordentlichen Wissen. „Assurbanipal hatte gute Gründe, sich mit den Göttern gut zu stellen“, schreibt die Welt und verweist auf die komplexe Nachfolgeregelung, die seine Herrschaft sicherte.

Die assyrische Religion war polytheistisch, mit Assur als höchstem Gott und Ischtar als mächtiger Göttin, die Kriegskunst, Liebe und Fruchtbarkeit vereinte. Rituale und Zeremonien, oft begleitet von Opfergaben, waren zentral für die damalige Gesellschaft. Das Relief im Thronsaal, das Assurbanipal in der Mitte zeigt, könnte eine solche Zeremonie darstellen, bei der der König seine Macht durch die Nähe zu den Göttern unterstrich.
Ein alternativer Erklärungsansatz
Es gibt allerdings noch eine andere Deutung: Für Anhänger der Prä-Astronautik ist Darstellungen auf dem Relief – insbesondere die geflügelte Sonnenscheibe und der Skorpionmensch – ein weiterer Hinweis für den Besuch von Außerirdischen auf der Erde in grauer Vorzeit. In der COMPACT-Sonderausgabe „Geheime Geschichte – von den Pharaonen bist zur Kabale im Vatikan“ widmet sich ein ganzes Kapitel solchen Phänomenen.
Was die meisten Archäologen als Götter interpretieren, sind in den Augen der Prä-Astronautiker, als deren bekanntester Vertreter Erich von Däniken gilt, schlichtweg Aliens, die von den alten Kulturen als Gottheiten angesehen wurden. Assur, Ishtar und der Skorpionmensch könnten nach dieser Theorie Wesen von fremden Planeten sein, die Sonnenscheibe ihr Flugobjekt.
Erich von Däniken führt als Belege für seine Thesen nicht nur die Konstruktion massiver Strukturen wie die ägyptischen Pyramiden, Stonehenge oder die Moai-Köpfe auf der Osterinsel an, die seiner Meinung nach nicht mit der damals verfügbaren Technik errichtet worden sein können. Er verweist auch auf antike die Figuren und Flugzeuge zeigen, die wie Astronauten oder fortschrittliche Maschinen wirken.
Ein Beispiel dafür ist die Darstellung auf dem Sarkophagdeckel aus der Grabkammer des Maya-Königs Pakal, über die von Däniken in seinem Bestseller „Erinnerungen an die Zukunft“ schreibt: „Da sitzt ein menschliches Wesen, mit dem Oberkörper vorgeneigt, in Rennfahrerpose vor uns; sein Fahrzeug wird heute jedes Kind als Rakete identifizieren. Das Vehikel ist vorn spitz, geht über in merkwürdig gerillte Ausbuchtungen, die Ansauglöchern gleichen, wird dann breiter und endet am Rumpf in eine züngelnde Feuerflamme.“

Und weiter: „Das Wesen selbst, vornübergeneigt, bedient mit den Händen eine Reihe undefinierbarer Kontrollgeräte und setzt die Ferse des linken Fußes auf eine Art von Pedal. (…) Unser so deutlich dargestellter Raumfahrer ist nicht nur durch seine Pose in Aktion – dicht vor seinem Gesicht hängt ein Gerät, das er starrend und aufmerksam beobachtet. Der Vordersitz des Astronauten ist vom hinteren Raum des Fahrzeugs, in dem man gleichmäßig angeordnete Kästen, Kreise, Punkte und Spiralen sieht, durch Verstrebungen abgetrennt.“
Ein reiches kulturelles Erbe
Wie man die Darstellung auf dem Relief aus dem Thronsaal des Nordpalastes von König Assurbanipal auch immer deutet, der Fund ist eine weitere von vielen archäologischen Sensationen, die Ninive schon zu bieten hatte. Bereits im 19. Jahrhundert untersuchten britische Forscher wie Austen Henry Layard und Hormuzd Rassam den Nordpalast und förderten großformatige Reliefs zutage, die heute im British Museum in London ausgestellt sind. Sie zeigen Szenen von Jagden, Schlachten und religiösen Zeremonien.

Ein weiterer bemerkenswerter Fund kam 2017 ans Licht, als Archäologen nach der Rückeroberung Mossuls vom Islamischen Staat (IS), der in seinem barbarisch-religiösen Furor zahlreiche Artefakte vernichtete, einen unberührten Palast unter der zerstörten Grabstätte des Propheten Jona entdeckten. Die IS-Terroristen hatten Tunnel gegraben, um antike Stätten zu plündern und förderten dabei versehentlich diese Palastanlage zutage.
Eine andere bedeutende Entdeckung in der Region war die 2023 ausgegrabene Statue eines Lamassu, eines geflügelten Stiers mit Menschenkopf, in der antiken Stadt Chorsabad, etwa 15 Kilometer nördlich von Mossul. „Die 2.700 Jahre alte Skulptur zeige eine assyrische Gottheit und sei weitgehend unversehrt“, zitierte die Zeit Projektleiter Pascal Butterlin von der Pariser Sorbonne. All diese Funde unterstreichen die kulturelle Bedeutung der Region, doch keiner ist so konkret mit den höchsten Gottheiten Assyriens verbunden wie das neue Relief.
Ein Vermächtnis der Götter
Das monumentale Relief von Ninive mit König Assurbanipal, Assur und Ischtar ist mehr als ein archäologischer Fund – es ist ein Fenster in die antike Welt der Assyrer. Es erzählt von einem König, der sich als Auserwählter der Götter präsentierte, und von einer Kultur, die Kunst, Wissenschaft und Kriegskunst auf einzigartige Weise vereinte.
Doch das Artefakt gibt weiter Rätsel auf: Waren die Götter Assyriens tatsächlich himmlische Wesen – oder Besucher von fremden Planeten, die von den Menschen als Gottheiten verehrt wurden? Die Heidelberger Archäologen planen, die Funde in den kommenden Monaten detailliert zu analysieren und eine umfassende Publikation zu veröffentlichen. Bis dahin bleibt das Relief faszinierendes Zeugnis einer untergegangenen Welt, das sowohl Wissenschaftler als auch Laien in seinen Bann zieht.
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