Polnische Nationalisten haben mit einer Aktion vor dem Brandenburger Tor für einen Eklat gesorgt. Ihr Ziel: Uns Deutschen die Schuld vor Augen führen. Ein unnötiges und politisch schädliches Vorgehen – zumal es sich um den Bündnispartner der AfD handelt. Aber, wenn wir schon gegenseitig den Spiegel vorhalten wollen: In der COMPACT-Geschichtsausgabe „Polens verschwiegene Schuld – Verbrechen an Deutschen von Versailles bis zur Vertreibung“ zeigen wir, was die Mainstreammedien auf beiden Seiten der Neiße verschwiegen. Hier mehr erfahren.
Plötzlich standen sie da: Knapp ein Dutzend Vertreter der polnischen Partei „Konfederacja“, darunter prominente Namen wie Sławomir Mentzen, Vorsitzender des Rechts-Bündnisses, breiteten vor dem Brandenburger Tor ein Banner aus. Im Rauch brennender Bengalos wurde der deutschen Öffentlichkeit zum Jahrestag des Warschauer Aufstandes, der am 1. August 1944 begann und bis zum 2. Oktober 1944 niedergeschlagen wurde, die Schuld an 200.000 ermordeten Polen vor Augen geführt. Mit dem Hinweis, dass sie (gemeint sind die polnischen Nationalisten) dafür sorgen, dass wir Deutschen unsere Taten niemals vergessen sollen.

Natürlich hat Polen jedes Recht, seinen Gefallenen zu Gedenken. So, wie auch wir Deutschen an unsere Toten erinnern. Sich in das Zentrum einer fremden Hauptstadt zu stellen, um dort, 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, in einer Zeit, in der kein einziger der damals Verantwortlichen noch irgendeinen politischen Einfluss ausübt, zumal die allermeisten Beteiligten bereits verstorben sind, seinem europäischen Nachbarn eine Schuld-Rechnung zu präsentieren, ist eine beispiellose Provokation. Und offenbar eine gewollte Eskalation. Noch dazu durch den Bündnispartner der AfD, denn Nowa Nadzieja ist Mitglied des Konfederacja-Bündnisses und somit Teil der EU-Fraktion „Europa der souveränen Nationen (ESN)“.
Schluss mit revanchistischem Unsinn
Der bekannte Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser stellt auf dem sozialen Netzwerk X deshalb völlig zurecht die Frage, wohin solche Aktionen führen: „Sollen jetzt AfDler, die ja mit Konfederacja im Bunde sind, an bestimmten Jahrestagen nach Warschau fahren und dort an Millionen deutsche Vertriebene erinnern, an Millionen Tote?“
Die Konfederacja-Führung hat heute in Berlin an 200.000 tote Polen erinnert. Sie trauern, verständlich.
Aber: Ich verstehe die Wahl des Ortes nicht, und auch nicht die aggressive Bildsprache.
Umkehrschluss: Sollen jetzt AfDler, die ja mit Konfederacja im Bunde sind, an… https://t.co/Ju09HQqh7R
— Benedikt Kaiser (@benedikt_kaiser) August 1, 2025
In einer Zeit, in der die außereuropäischen Bedrohungen immer größer werden und die illegale Einwanderung zu einem existenziellen Problem für Europas Völker wird, ist das Aufwühlen alter Konflikte nicht nur unnötig, sondern kontraproduktiv und führt zur Spaltung. Nachdem es in den letzten Jahren im patriotischen Lager eine schrittweise Annäherung an die polnische Rechte gab, ist der Unmut über die jüngste Provokation berechtigterweise groß. Eine Verhärtung der Fronten ist möglich – zum Schaden beider Länder, deren Patrioten und Nationalisten verstehen müssen, dass nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme (auch auf die jeweiligen Minderheiten in beiden Ländern) und einem Schlussstrich unter geschichtlichen Rechnungen ein gesundes Verhältnis entstehen kann. Provokante Aktionen vor nationalen Wahrzeichen gehören sicherlich nicht dazu.
Das Schweigen der AfD-Führung
Für die AfD-Spitzen ist die Situation denkbar unangenehm: Aus deutscher Perspektive müssen sie die Entgleisung der polnischen Nationalisten verurteilen, gefährden aber damit den Frieden innerhalb des ESN-Bündnisses. Bisher wird deshalb darauf gesetzt, die Aktion zu ignorieren, soweit bekannt hat sich kein prominenter AfD-Politiker geäußert.
Ob sich diese Zwickmühle jedoch aussitzen lässt, erscheint fraglich: COMPACT liegen informieren vor, dass es sich bei der Banner-Präsentation vor dem Brandenburger Tor nur um den Startschuss für eine langfristige Kampagne handelt, mit der die Partei von Slawomir Mentzen, Nowa Nadzieja, das Konfederacja-Bündnis auf einen antideutschen Kurs einschwören möchte. Mittelfristiges Ziel: Eine Koalition mit der konservativ-populistischen, aber stark deutschfeindlichen, PiS-Partei. Sollte dieser Kurs tatsächlich weiter verfolgt werden, ist der Bruch mit der AfD deshalb nur eine Frage der Zeit.
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