Die Ungereimtheiten im Fall Jeffrey Epstein nehmen weiter zu – und Komplizin Ghislaine Maxwell rückt wieder in den Fokus. Nun hat sich der Bruder des Sexualstraftäters zu Wort gemeldet – und die Suizid-Theorie verworfen. In der August-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „Frauen in Angst“ rollen wir den Fall noch einmal neu auf. Hier mehr erfahren.
Mark Epstein will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der Immobilienunternehmer aus New York ist überzeugt: Sein Bruder, der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, hat sich nicht selbst umgebracht, sondern wurde ermordet. „Es gibt keine Zweifel“, erklärte er nun gegenüber der Bild-Zeitung.
Die Argumente des Epstein-Bruders sind brisant: Der von ihm beauftragte renommierte Pathologe Dr. Michael Baden, ehemaliger Chef-Gerichtsmediziner von New York, führte eine Autopsie durch. Das Ergebnis: Drei gebrochene Halsknochen – ein Bruchmuster, das laut Baden eher eine Strangulation als selbsttätiges Erhängen nahelegt. „Alles deutete auf ein Tötungsdelikt“, betont Mark Epstein. Doch die New Yorker Gerichtsmedizinerin Dr. Christine Roman blieb bei ihrer Diagnose: Suizid.
Neue Videoaufnahmen nähren Zweifel
Jeffrey Epstein war am 10. August 2019 um 6:33 Uhr leblos in seiner Zelle im inzwischen abgerissenen Knast Metropolitan Correctional Center entdeckt worden – mit einem ans Stockbett geknoteten Bettlaken um den Hals. Doch die Ungereimtheiten häufen sich: „Ein Überwachungsvideo, aufgenommen mit der Kamera vor Epsteins Gefängniszelle kurz vor seinem Tod, wurde manipuliert – eine Minute fehlt. Bondis Erklärung, das Herausschneiden von 60 Sekunden an einem bestimmten Zeitpunkt sei bei solchen Aufnahmen Standard, ergibt keinen Sinn“, heißt es dazu in COMPACT 8/2025.
Doch das ist noch nicht alles: In der Todesnacht hatte Epstein keinen Zellengenossen. Die beiden Wärter, Tova Noel und Michael Thomas, schliefen angeblich ein. Der damalige Justizminister Bill Barr sprach von einem „perfekten Sturm des Versagens“.
Für Mark Epstein ist das keine befriedigende Erklärung. „Die Zellentüren auf dem Flur waren offen! Jemand hätte leicht in Jeffreys Zelle spazieren, den Mord begehen und zurück in seine eigene Zelle gehen können“, so der Unternehmer gegenüber Bild. Nur ein Dutzend Häftlinge waren auf der Etage – doch niemand wurde befragt. „Nichts passierte“, sagt Mark bitter.

Ein weiteres Detail nährt die Zweifel weiter: Der US-Sender CBS veröffentlichte unlängst eine weitere Videoaufnahme, die zeigt, wie eine orangefarbene Gestalt in der Todesnacht die Treppe zu Epsteins Zelle hinaufsteigt. Offizielle Erklärung: Ein Wärter habe einem Häftling neue Kleidung gebracht. Doch das passt nicht zum Erscheinungsbild des Unbekannten – die Beschäftigten im New Yorker Knast trugen keine Uniformen in orange. Weitere Kameras im Gefängnis waren in jener Nacht defekt, und eine Wärterin gab zu, Epstein allein gelassen zu haben – obwohl sie ihn laut Video zurück in seine Zelle brachte.
Mark Epstein ist sicher: Sein Bruder wusste zu viel. Jeffrey war bestens vernetzt, verkehrte mit Prominenten wie Bill Clinton und Prinz Andrew. „Er hatte Erpressungsvideos von mächtigen Leuten“, behauptet Mark. „Diese Leute hatten ein Motiv, ihn zum Schweigen zu bringen.“ Genau das wird nun vom FBI und US-Justizministerin Pam Bondi bestritten.
Packt Ghislane Maxwell aus?
Unterdessen überschlagen sich die Neuigkeiten um Ghislaine Maxwell, Epsteins ehemalige Partnerin und Komplizin. Die Britin, die 2022 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, steht wieder im Fokus. Am 11. August soll sie vor einem Kongresskomitee aussagen – und ihre Enthüllungen könnten die politische Landschaft der USA erschüttern.

Maxwell, die an Epsteins Seite junge Frauen und Mädchen für seinen Missbrauchsring rekrutierte, hatte erst kürzlich stundenlange Gespräche mit Vize-Justizminister Todd Blanche geführt. Der Stellvertreter von Pam Bondi traf die Gefangene in einem Gerichtsgebäude in Tallahassee, Florida. Sein Ziel: Herausfinden, „was sie wirklich weiß“. Maxwell soll akribisch Beweise gesammelt haben – Gerüchten zufolge sogar eine mysteriöse Schachtel mit Dokumenten in der Haftanstalt aufbewahren. Bei den Gesprächen nannte sie angeblich rund 100 Namen aus Epsteins Umfeld. Doch was genau hat sie ausgesagt? Und warum jetzt?
Die Spekulationen schießen ins Kraut, zumal das US-Justizministerium bislang keine weitergehenden Informationen zu den Gesprächen veröffentlicht hat. Hofft Maxwell auf eine Begnadigung durch Trump? Der Präsident ließ diese Möglichkeit offen. Bei seinem Besuch in Schottland sagte er: „Ich habe das Recht dazu, aber ich habe bisher nicht darüber nachgedacht.“
Die oppositionellen Demokraten wittern eine Verschwörung: Ihr Senator Richard Blumenthal sprach von einem „Geheimtreffen“, bei dem eine Begnadigung gegen Maxwells Schweigen oder Informationen zugunsten Trumps ausgehandelt worden sein könnte. „Das riecht nach Vertuschung“, warnte er.
Der neue Luxus-Knast
Parallel dazu sorgt Maxwells Verlegung in ein neues Gefängnis für Schlagzeilen. Die verurteilte Sexualstraftäterin wurde kürzlich aus einer Haftanstalt in Florida in ein komfortableres Gefängnis in Texas verlegt. Auf X heißt es, Maxwell lebe nun in „luxuriöseren“ Verhältnissen – ein Schritt, der Spekulationen über einen Deal mit den Behörden nährt. Andere vermuten, Maxwell könnte „geepsteined“ werden, sollte sie zu viel ausplaudern. Fakt ist: Ihre Bereitschaft, „wahrheitsgemäß auszusagen“, wie ihr Anwalt betont, macht sie zur Schlüsselfigur im Skandal.
Die Verbindung zwischen Jeffrey Epstein und Donald Trump bleibt ein Zankapfel. Neue Fotos und Videos zeigen die beiden Männer auf Partys und sogar bei Trumps Hochzeit mit Marla Maples 1993. Der heutige US-Präsident selbst bestreitet, mehr als eine lose Bekanntschaft zu Epstein gepflegt zu haben.
Doch Berichte wie der über einen angeblichen Brief von Trump an Epstein mit der Zeichnung einer nackten Frau heizen die Debatte an. Trump spricht von „Fake News“ und hat deshalb das Wall Street Journal verklagt. Dennoch fordern selbst seine treuesten Anhänger, etwa die Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene, die Freigabe aller Epstein-Akten. Trump hatte dies im Wahlkampf versprochen – doch die Dokumente bleiben weiter unter Verschluss.
„Die Wahrheit wird vertuscht!“
Der Epstein-Fall – den wir in der August-Ausgabe von COMPACT noch einmal neu aufgerollt haben – bleibt ein Minenfeld. Mark Epstein klagt an: „Die Wahrheit wird vertuscht!“ Seine Hartnäckigkeit und die neuen Entwicklungen um Ghislaine Maxwell sorgen ständig für neues Futter. Wird Maxwells Aussage die Wahrheit ans Licht bringen? Oder wird sie, wie einige fürchten, „zum Schweigen gebracht“? Eines ist sicher: Viele US-Bürger und die Weltöffentlichkeit wollen antworten – und die US-Regierung muss sie liefern.
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