Bisher war der Streit um den Remigrationsbegriff eine Angelegenheit in einem begrenzten Spektrum, der neuen Rechten und der AfD. Nun hat sich aber Dr. Markus Krall eingeschaltet, der prominenteste Kopf der Libertäre in Deutschland. Er ist nicht Mitglied der AfD, sondern gehört – nach einem kurzen Gastspiel in der Werteunion – dem Bündnis Deutschland an. Wir dokumentieren einen Auszug aus seinem Interview mit Flavio von Witzleben.

    Witzleben: Und bei der AfD gab es jetzt ja am vergangenen Wochenende eine Klausurtagung in Berlin. Dort wurde festgelegt, dass die Begriffe Remigration und deutsche Leitkultur zunächst nicht mehr verwendet werden sollen. Das wird jetzt von vielen stark auch kritisiert. Wir erinnern uns ja auch noch an den Parteitag der AfD, bei welcher Alice Weidel klargemacht hat, dass Remigration ein zentraler Bestandteil oder eine zentrale Forderung der Partei ist. Jetzt verabschiedet man sich wenige Monate danach wieder von diesem Terminus. Viele interpretieren das jetzt in die Richtung, dass man sich anschlussfähig, koalitionsfähig für eine Zusammenarbeit mit der CDU machen will. Würden Sie das auch so interpretieren? Zum einen und zum anderen, was sagen Sie dazu, dass der Begriff Remigration nicht mehr verwendet werden soll? Also zunächst mal glaube ich nicht, dass die AfD zur CDU anschlussfähig wird, indem sie diese beiden Termini aus ihrem Kalender streicht.

    Krall: Für mich selbst sind diese Termini absolut nicht verzichtbar. Ich fordere die Remigration derer, die hier nicht integriert werden können. Punkt. Nicht derjenigen, die sich hier integrieren können. Das ist aber leider von der riesigen Menge von Menschen, die Frau Merkel und Herr Scholz hier in dieses Land geholt haben, nur ein kleiner Prozentsatz. Diejenigen, die das können und wollen, die sollten hier auch willkommen sein. Denn wer mit Fleiß Und anstatt sein Glück sucht, der kann es auch bei uns finden. Das war immer so. Das war in den 60er, 70er Jahren so, als aus der Türkei viele Menschen hergekommen sind, als aus Griechenland und Italien viele Menschen hergekommen sind, aus Spanien. Die große Zeit der Gastarbeiter, wie man sie damals genannt hat.

    Den Terminus hat man ja aus politischer Korrektheit auch gestrichen, aber der ist auch letzten Endes, hat er sich überlebt, weil diese Leute sich hier eingelebt haben und jetzt eben keine Gäste mehr sind, sondern sind Teil unserer Gesellschaft geworden. Und unsere Gesellschaft ist auch integrationsfähig in einem gewissen Ausmaß. Aber viele von denen, die jetzt geholt worden sind, sind eben nicht integrationsfähig. Sie wollen nicht arbeiten. Sie wollen ein Kalifat. Sie wollen die Frauen verschleiern. Sie wollen Frauen unterdrücken. Sie halten es für ihr Recht, mit dem Messer ständig in der Tasche durch die Gegend zu laufen. Und sie halten es für ihr Recht, ihre kriminellen Ideen hier auszuleben und ihre Gewaltaffinität hier auszuleben.

    Diese Leute können wir hier nicht brauchen. Und da verlange ich Remigration. Und ich weigere mich absolut, diesen Terminus aus meinem Wortschatz zu streichen.]Und das Gleiche gilt für die deutsche Leitkultur. Wir haben eine 1200-jährige Tradition und Geschichte als Land und als Volk. Und diese ist nicht allein ethnisch geprägt, obwohl das ja jetzt mittlerweile verboten ist, überhaupt auf die Ethnie hinzuweisen. Ethnie spielt auch eine Rolle, aber nicht nur. Kultur, Tradition, Geschichte, Erfahrungen, gute wie schlechte, negative wie positive, über 1200 Jahre, haben dieses Volk gestaltet und geformt, mit Traditionen versehen und mit einer Kultur versehen. Und diese deutsche Leitkultur als Ergebnis einer 1200-jährigen Geschichte ist nicht wertlos. Sie ist nicht etwas, was linke Richter, linke Zeitgenossen, linke Geister einfach über Bord werfen könnten und sagen, das ist nichts wert. Und ich weigere auch hier mich ergebenst, dem Zeitgeist zu folgen und das über Bord zu werfen und zu sagen, das ist nichts wert.

    Es ist für mich etwas wert und ich bin auch nicht bereit, auf diesen Terminus zu verzichten. Punkt. So sollte es auch eine AfD halten, aber ich habe der AfD keine Vorschriften zu machen. Schon gar nicht ich, denn ich bin da gar nicht Mitglied. Aber ich glaube, dass die AfD falsch liegt, falls es dort Menschen gibt, die glauben, sie würden dadurch anschlussfähig an die CDU. Ich glaube, dass das einfach einer fehlgeleiteten Debatte und Diskussion geschuldet ist, dass man das jetzt da rausgenommen hat. Ich glaube auch nicht, dass es aus der DNA der AfD gestrichen ist, um ehrlich zu sein. Und die Anschlussfähigkeit, die kann nicht von der AfD hergestellt werden, die muss von der CDU hergestellt werden, denn die hat die Brandenburger gebaut und nicht die AfD.

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