Ist Donald Trump ein Instrument kabbalistischer Kreise, das die Endzeit herbeiführen soll? Manche Truther glauben dies – doch Oliver Janich erhebt Einspruch. Beunruhigend ist nun allerdings, dass iranische Geistliche eine sogenannte Fatwa gegen den US-Präsidenten ausgesprochen haben. In unserer Juli-Ausgabe mit dem Titelthema „Der Brandstifter“ finden Sie weitere Informationen zum nahöstlichen Apokalypse-Komplex. Hier mehr erfahren.

    Der amerikanische Autor und Verschwörungs-Youtuber Christopher Jon Bjerknes hat die These aufgestellt, dass wir derzeit die Erfüllung eines kabbalistischen Plans erleben, in dem US-Präsident Donald Trump die Rolle des Messias ben Joseph erfülle, dessen Auftrag darin bestehe, Edom – das ist der Westen – in die Katastrophe zu führen, damit sich die Prophezeiungen jüdischer Endzeitsekten erfüllen.

    Gemäß dieser Eschatologie ist der Messias ben Joseph, auch als „leidender Messias“ bekannt, eine Person, die vor dem eigentlichen Messias, dem Messias ben David, auftritt und für die Sünden des Volkes Israel leidet. Er soll während des Aufstiegs des „Weltfeindes“ Gog und Magog sterben. Der Messias ben David hingegen ist der eigentliche Messias, der in der Linie Davids steht und als mächtiger königlicher Führer beschrieben wird. Er soll nach der Errichtung des dritten Tempels in Jerusalem ein dauerhaftes irdisches Paradies begründen.

    Die Sache hat nur einen Haken: Vor der Errichtung dieses Himmelreiches auf Erden steht die Apokalypse, in kabbalistischen Schriften als Geburtswehen einer neuen Ära beschrieben. Das bedeutet Krieg und Vernichtung. Welche Rolle Israels Regierungschef dabei nach endzeitlicher Vorstellung, etwa in den Augen von Chabad Lubawitsch, spielen soll, haben wir in unserer Juli-Ausgabe mit dem Titelthema „Der Brandstifter – Wie Netanjahu die Welt anzündet“ dokumentiert.

    Mit Schrecken blickten deshalb viele, die an diese Prophezeiungen glauben, auf den Israel-Iran-Krieg und vor allem auf die militärische Intervention durch die sogenannte Operation Midnight Hammer gegen drei iranische Atomanlagen. Doch eine weitere Eskalation blieb aus – stattdessen gab es eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran, neue Verhandlungen über Teherans Atomprogramm könnten bald folgen.

    Die dunkle Macht hinter den Kulissen

    Ist Trump also gar nicht der sogenannte Messias ben Joseph, der die Apokalypse vorbereiten und dabei sein Leben lassen soll? Der Investigativjournalist Oliver Janich ist mit der Materie bestens vertraut. In seinem Bestseller „Das offene Geheimnis“ erläutert er detailliert die Szenarien kabbalistischer Endzeitsekten und bettet diese auf mehr als 500 Seiten in einen viel größeren Plan ein, der schon seit den Zeiten Jesu Christi von einer geheimen Bruderschaft verfolgt wird.

    Der Autor, ein unerschrockener Wahrheitssucher, der früher für investigative Recherchen bei Focus MoneyEuro am Sonntag und bei der Financial Times Deutschland zuständig war, nimmt kein Blatt vor den Mund und enthüllt in seinem Buch: Jesus war kein sanfter Messias, sondern ein Rebell, der dieser okkulten Bruderschaft in die Quere kam – und dafür mit seinem Leben bezahlte! Eine ungeheuerliche These, die Janich jedoch mit akribischen Quellenverweisen zu untermauern weiß.

    Inspiriert vom mysteriösen Werk „Im Lichte der Wahrheit“ des Abd-ru-shin (bürgerlich: Oskar Ernst Bernhardt), der zwischen 1923 und 1937 in 168 Vorträgen eine faszinierende Alternativgeschichte auf der Grundlage religiöser Überlieferungen erzählt hat, durchforstet Janich in „Das offene Geheimnis“  die Bibel und kommt zu einem schockierenden Ergebnis: Jesus wurde hingerichtet, weil er die Geheimnisse der Kabale enthüllen wollte! Seine Gleichnisse? Codierte Botschaften, die erst heute, dank moderner Wissenschaft, entschlüsselt werden können.

    Kabbalistischer Messias – oder Beschützer?

    Doch welche Rolle spielt Trump in den Endzeitszenarien wirklich. Zielt er wirklich darauf ab, Edom (also den Westen) als globale Macht wiederherzustellen, nur um es in der finalen Schlacht, die prophezeit wurde, untergehen zu sehen? Oder bekämpft er die kabbalistische Agenda sogar? Dieser Frage widmet sich Oliver Janich in seinem großen Beitrag „Der Endzeit-Plan“, der in unserer aktuellen Sonderausgabe „Geheime Geschichte – Von den Pharaonen bis zur Kabale im Vatikan“ abgedruckt ist.

    Janich schreibt:

    „Trumps Politik und Rhetorik stehen oft im Einklang mit einer Wiederherstellung traditioneller westlicher Macht, was einige Kabbalisten als Wiederbelebung von Edoms Dominanz interpretieren könnten. Sollte dies der Fall sein, könnten seine Handlungen die Voraussagen des Zohar {bedeutendstes Schriftwerk der Kabbala} erfüllen und die Bühne für Roms apokalyptische Zerstörung und die Vollendung des finsteren Plans bereiten.“

    Die Rolle des US-Präsidenten werde, so der Autor weiter „noch komplexer, wenn man seine intensiven Verbindungen zu Chabad Lubawitsch betrachtet – eine chassidische Bewegung mit tiefen kabbalistischen Wurzeln und einem glühenden Glauben an Endzeitprophezeiungen“.

    Dies sei gut dokumentiert. „Während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident von 2017 bis 2021 knüpfte er enge Beziehungen zu den Führern der Bewegung, insbesondere über seinen Schwiegersohn Jared Kushner. (….) Trump selbst wurde von Chabad für Maßnahmen wie die Verlegung der US-Botschaft in Israel nach Jerusalem 2018 gefeiert – eine Initiative, die von vielen in der Bewegung als Beschleunigung des Endzeitszenarios angesehen wird“, schreibt Janich.

    Angespannt: US-Vizepräsident J. D. Vance und Präsident Donald Trump verfolgen den US-Angriff auf den Iran am 21. Juni 2025 im Situation Room im Weißen Haus. Foto: The White House

    Allerdings habe Trump höchstselbst „öffentlich bekundet, dass er entschlossen sei, die Erfüllung apokalyptischer Prophezeiungen zu verhindern – was inmitten dieser düsteren Vorhersagen einen Hoffnungsschimmer“ biete. „In Interviews im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl 2024 – einschließlich eines bemerkenswerten Auftritts im Podcast von Joe Rogan – erkannte er die Existenz von Voraussagen an, die das Ende der Welt im Nahen Osten, insbesondere in Israel oder Jerusalem, vorhersagen“, erläutert Janich in der COMPACT-Sonderausgabe „Geheime Geschichte“.

    Fatwa gegen Trump

    Beunruhigend erscheinen nun aber Nachrichten, nach denen einer der einflussreichsten Mullahs im Iran, Großajatollah Makarem Shirazi, am vergangenen Sonntag zum „Feind Gottes“ erklärt habe und gemeinsam mit Nouri Hamedani, einem weiteren ranghohen Geistlichen in Teheran, eine sogenannte Fatwa erlassen habe.

    Bei einer Fatwa handelt es sich nach offizieller Lesart um eine von einer muslimischen Autorität erteilte Rechtsauskunft, die dem Zweck dienen soll, ein religiöses oder rechtliches Problem zu klären, das unter Angehörigen des Islam aufgetreten ist. Sie kommt damit einer Verurteilung ohne jeglichen Prozess gleich – und verkündet oft eine Art Todesstrafe.

    Fanatiker und Weltuntergang

    So geschah es etwa im Fall des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie. Nach dem Erscheinen seines Buches „Die satanischen Verse“ 1988 rief der damalige Großajatollah und iranische Staatsführer Ruhollah Chomeini mittels einer Fatwa alle Muslime dazu auf, Rushdie zu töten. Seine Fatwa begründete Chomeini damit, das Buch sei „gegen den Islam, den Propheten und den Koran“ gerichtet.

    Rushdie lebte fortan unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, doch 2022 wurde vor einer Buchlesung in New York ein Messer-Attentat auf ihn verübt, wobei der Schriftsteller ein Auge verlor. Täter Hadi M. aus New Jersey, ein gebürtiger Libanese, berief sich dabei unter anderem auf die gegen Rushdie 1988 ausgesprochene Fatwa. Ein Gericht sprach ihn im Februar 2025 des versuchten Mordes und der Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu 25 Jahren Haft.

    Der Iran und der Mahdi

    Übrigens: Auch der schiitische Islam, der Staatsreligion im Iran ist, ist eine endzeitlich geprägte Religion, was die ganze Apokalypse-Sache noch gefährlicher macht. Die Heilsfigur des Mahdi tauchte nach Mohammeds Tod auf, als die Kalifen den designierten Nachfolger des Propheten, Ali, ausgeschaltet hatten.

    Dessen Anhänger, die Schiiten, sehen in ihm seither den erhofften Herrscher, der den wahren Glauben wiederherstellen soll. In der Endzeit vereinigt er alle Muslime und tritt zur entscheidenden Schlacht gegen Daddschal an (dem ultimativen Bösen, vergleichbar dem Antichristen).

    Der muslimische Historiker Ibn Chaldun beschrieb im 14. Jahrhundert den Ablauf so: „Danach wird Jesus herabsteigen und den Daddschal töten. Oder Jesus wird zusammen mit ihm {dem Mahdi} herabsteigen, ihm bei der Tötung des Daddschal helfen und hinter ihm beten.“

    Informieren Sie sich umfassend! Unsere Juli-Ausgabe („Der Brandstifter“) und unsere Sonderausgabe „Geheime Geschichte“. sowie Oliver Janichs sensationelles Enthüllungswerk „Das offene Geheimnis“ zeichnen die Linien eines Endzeit-Plans nach, der die ganze Welt in Brand setzen könnte. Alle drei Werke sind hier erhältlich.

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