Unser Geschichtsbild wird auf den Kopf gestellt: Durch einen Tempel, den es gar nicht geben dürfte, universelle Gottheiten und die Darstellung eines Maya-Königs in einem Raumschiff. Wie dies zu deuten ist, erfahren Sie in „Geheime Geschichte – Von den Pharaonen bis zur Kabale im Vatikan“ der neuen Ausgabe unserer Reihe COMPACT-Geschichte. Hier mehr erfahren.
Wenn wir an die Geschichte der Menschheit denken, stellen wir uns meistens eine lineare Entwicklung vor: Es beginnt mit Jägern und Sammlern, die langsam zur Landwirtschaft übergehen, Städte bauen und schließlich komplexe Zivilisationen entwickeln. Doch was, wenn alles ganz anders war?
Archäologische Entdeckungen wie die Hügelanlage Göbekli Tepe in der heutigen Türkei, universelle Symboliken von Gottheiten oder kosmische Darstellungen wie auf dem Sarkophagdeckel des Maya-Königs Pakal deuten darauf hin, dass wir unsere bisherigen Annahmen über die Ur- und Frühzeit überdenken müssen.
Der rote Faden, der sich durch all diese Rätsel zieht, ist die Frage: Waren frühe Zivilisationen viel weiter als wir es uns vorstellen können, und viel enger miteinander verbunden als wir denken – vielleicht nicht physisch, aber möglicherweise durch eine universelle, spirituelle oder kosmische Intelligenz?
Göbekli Tepe: Älter als die Pyramiden
Im Südosten der Türkei, in einer kargen Hügellandschaft, erhebt sich Göbekli Tepe – ein Ort, der die Grundfesten der Archäologie erschüttern könnte. Der monumentale Tempelkomplex im türkischen Teil des früheren Mesopotamiens, der auf etwa 12.000 Jahre datiert wird, ist älter als die Pyramiden Ägyptens und Stonehenge. Seine T-förmigen Pfeiler, verziert mit Reliefs von Schlangen, Löwen und Vögeln, erzählen eine Geschichte, die nicht in unser Bild der Menschheitsentwicklung passt.
Denn: Laut herkömmlöicher Lehrmeinung sollten komplexe Bauten wie diese erst nach der Entwicklung der Landwirtschaft entstehen, doch Göbekli Tepe wurde – so besagt es die offizielle Zeitgeschichtsforschung – von Jägern und Sammlern errichtet. Wie war das möglich?

Ein Bericht des populärwissenschaftlichen Magazins GEO vom Januar 2025 beschreibt Göbekli Tepe als „den ersten Tempel der Geschichte“. Neue Funde, wie eine bemalte Wildschwein-Skulptur und eine 2,3 Meter hohe Statue in der nahegelegenen Stätte Karahan Tepe, über die das Portal Heritage Daily schon 2023 berichtete, deuten darauf hin, dass der Komplex nicht nur rituelle Funktionen hatte, sondern auch als Wohnraum diente. Doch die eigentliche Frage bleibt: Warum investierten Menschen, die angeblich täglich ums Überleben kämpften, immense Ressourcen in einen solchen Bau?
Einige Forscher wie Klaus Schmidt, der die Ausgrabungen leitete, vermuten, dass Religion der eigentliche Motor der Zivilisation war – und nicht die Landwirtschaft. Göbekli Tepe könnte ein Versammlungsort für Rituale gewesen sein, der auch Menschen aus entfernteren Regionen anzog und so die Grundlage für sesshafte Gemeinschaften schuf. Die Schlangenreliefs, die sich durch die Stätte ziehen, könnten dabei eine zentrale Rolle gespielt haben. Sie tauchen in vielen antiken Kulturen auf – von Indien bis Mesoamerika – und führen uns zu einem weiteren Rätsel: der universellen Symbolik.
Schlangengottheiten: Ein globales Motiv
Schlangen sind eines der ältesten und verbreitetsten Symbole der Menschheit. In Indien verehren die Menschen noch heute die Nagas: mehrköpfige Schlangen, die als Schutzpatrone von Wasser und Wolken gelten. In den alten Kulturen Mittelamerikas wurde Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange, als Gott der Schöpfung und des Himmels verehrt. In Ägypten schützte die Kobragöttin Wadjet die Pharaonen, während Apep (Apophis) das Chaos verkörperte. Und in der griechischen Antike gab es die Legenden um Asklepios, dessen Stab von einer Schlange umwunden ist – ein Symbol der Heilung, das sich noch heute im Äskulapstab der Ärzteschaft wiederfindet.

Eine auf der Plattform Reddit veröffentlichte Collage frühzeitlicher Kunstwerke aus Indien, Russland, Mexiko, Mesopotamien und Ägypten (siehe oben) zeigt diese Parallelen eindrucksvoll auf: Mehrköpfige Schlangen in Indien, eine schlangenartige Kopfbedeckung in Mexiko, Petroglyphen in Russland und Sonnenscheiben in Ägypten und Mesopotamien, die von gelben Kreisen hervorgehoben werden. Diese Symbole – Schlangen, zirkuläre Objekte, himmlische Figuren – scheinen über Kontinente hinweg miteinander zu sprechen. Doch wie ist das möglich, wenn diese Kulturen angeblich keinen Kontakt hatten?
Eine Theorie besagt, dass Schlangen universelle Symbole sind, die auf gemeinsame menschliche Erfahrungen zurückgehen: Ihre Fähigkeit, sich zu häuten, symbolisiert Wiedergeburt; ihre Gefahr steht für Chaos; ihre Eleganz für Weisheit. Doch könnte vielleicht mehr dahinterstecken?
Ein Bericht von Ancient Origins aus dem Jahr 2016 schlägt vor, dass die Schlangen in Göbekli Tepe kosmische Bedeutungen hatten – vielleicht eine Verbindung zu Sternbildern oder Himmelserscheinungen. Könnte es sein, dass frühe Kulturen dieselben Himmelsereignisse beobachteten und in ihren Mythen verarbeiteten? Diese Idee führt uns zu einem weiteren faszinierenden Fund: dem Sarkophagdeckel des Maya-Königs Pakal.
Pakals Reise: Ein kosmisches Rätsel
Im Jahr 1952 entdeckten Archäologen in Palenque, Mexiko, das Grab von Pakal, einem der bedeutendsten Maya-Könige. Der Deckel seines Sarkophags zeigt ihn in einer sitzenden Position, umgeben von kosmischen Symbolen: ein Weltenbaum, Schlangen und ein Vogel, der die Sonne repräsentiert. Die Mainstream-Archäologie interpretiert dies als Pakals Reise ins Jenseits, der die Wiedergeburt als Gott gefolgt sei. Doch alternative Stimmen, wie die des Prä-Astronautikers Erich von Däniken, sehen darin etwas anderes: ein Raumschiff!

Der Spiegel spottete 2016 über diese Erklärung und meinte, dass die Darstellung eindeutig den Weltenbaum zeige, ein zentrales Element der Maya-Kosmologie. Doch die Ähnlichkeit zwischen Pakals Pose und modernen Vorstellungen von Technologie ist frappierend. Neue Analysen der Hieroglyphen in Palenque vertiefen unser Verständnis der Maya-Kosmologie, zeigen aber auch, wie wenig wir über ihre Denkweise wissen. Die Schlangen und kosmischen Symbole auf dem Deckel erinnern an die Reliefs von Göbekli Tepe – und an die Kunstwerke in der Collage, die bei Reddit veröffentlicht wurde.
Was, wenn Pakal nicht nur eine spirituelle Reise unternahm, sondern sein Wissen über den Kosmos kodierte – woher er dies auch immer bekommen hatte? Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Maya, ebenso wie die Erbauer von Göbekli Tepe, den Himmel genau beobachteten. Ancient Origins kam 2016 zu dem Schluss, dass die Tempelanlage in der heutigen Türkei auch ein astronomisches Observatorium war – wie Stonehenge oder die Externsteine im Teutoburger Wald. Die große Frage ist, ob man dort nur den Himmel beobachtete oder auch Kontakt zu jenen vermeintlichen Göttern hatte, die vom Himmel herabgestiegen sein sollen.
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