Keiner hat den Russlandfeldzug so historisch genau und dabei ergreifend nachgezeichnet wie der Militärhistoriker Paul Carell. Seine Werke „Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee“ und „Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel“ zählen zu den wichtigsten Zeitdokumenten. Hier mehr erfahren.
Es gibt Schlachten, die mehr sind als bloße militärische Auseinandersetzungen – sie sind Menetekel, Mahnmale, Wendepunkte der Geschichte, mit Blut und Eisen geschrieben. Die Schlacht von Stalingrad und die darauf folgenden Gefechte der deutschen Wehrmacht im Osten gehören dazu. Zwei Meisterwerke des Militärhistorikers Paul Carell, „Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee“ und „Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel“ reißen die Pforten zu diesen titanischen Kämpfen auf – und werfen den Leser mitten in die dramatischsten und verlustreichsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs.
Carells Werke sind echte Standardwerke zur unerbittlichen Tragödie des Russlandfeldzugs. Sie zeigen – auch anhand authentischer Zeitzeugenberichte und aufschlussreicher Schlüsseldokumente – den Heldenmut und die Kampfkraft der deutschen Soldaten, aber auch die eklatanten Fehleinschätzungen der Militärführung unter Hitler – ungeschminkt und schonungslos.
Der Anfang vom Ende
Der Anfang vom Ende beginnt im Winter 1942/43: Die größte und blutigste Schlacht des Zweiten Weltkriegs nimmt ihren Lauf. Eine Stadt am Ufer der Wolga wird zum Schauplatz eines apokalyptischen Dramas, das einen Wendepunkt im Völkerringen markiert. Paul Carell, Historiker mit untrüglichem Gespür für Dramatik und Detail, erzählt in „Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee“ die Geschichte von Zehntausenden, die in den Strudel der Vernichtung geraten. Stalingrad ist mehr als eine Schlacht – die Kämpfe markieren der Untergang einer Illusion. Der Mythos der unbesiegbaren Wehrmacht wird in den Trümmern der Stadt begraben.
Carell beginnt dort, wo der deutsche Siegeszug seinen Höhepunkt erreicht: Im Sommer 1942 stürmt die Wehrmacht unaufhaltsam gen Osten. Stalingrad, benannt nach dem Sowjetführer selbst, wird zum Symbol dieses Feldzugs – eine Industriemetropole, deren Eroberung nach Hitlers Vorstellung den endgültigen Triumph über den Bolschewismus besiegeln soll.
Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus marschiert mit über 300.000 Mann auf die Wolga zu – unterstützt von Panzern und Luftwaffe. Was als atemberaubender Vormarsch beginnt, verwandelt sich jedoch in einen Albtraum. Carell schildert mit fieberhafter Intensität, wie es der Roten Armee unter Marschall Schukow gelingt, die Deutschen in die Zange zu nehmen. Im November 1942 schließt sich der Ring: Operation „Uranus“, der sowjetische Gegenangriff, kettet die 6. Armee in einem tödlichen Kessel fest.
Die historische Dimension dieser Katastrophe wird in Carells Stalingrad-Buch lebendig wie selten zuvor geschildert. Der Autor zeichnet die Schlacht als das nach, was sie war: ein Wendepunkt des Krieges. Die deutschen Truppen, ausgezehrt von monatelangem Häuserkampf in den Trümmern der Stadt, stehen einer Übermacht gegenüber, die keine Gnade kennt. Carell lässt den Leser die Kälte spüren – minus 30 Grad –, die die Männer in ihren zerschlissenen Uniformen zittern lässt.
Er beschreibt die verzweifelten Versuche der Luftwaffe, den Kessel mit Nachschub zu versorgen – ein Tropfen auf den heißen Stein. Und dann die Kapitulation: Am 2. Februar 1943 ergibt sich Paulus, der Mann, der Hitlers Befehl bis zum bitteren Ende befolgte. Eine Niederlage, die das Dritte Reich in seinen Grundfesten erschüttert.
Der verzweifelte Rückzug
Doch der deutsche Opfergang sollte nicht in Stalingrad enden. In seinem Werk „Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel“ setzt Paul Carell seine Chronik des Russlandfeldzugs fort – und führt uns in eine neue Hölle. Seine Darstellung beginnt mit dem Unternehmen „Zitadelle“ 1943 – der größten Panzerschlacht der Weltgeschichte am Kursker Bogen. Carell ist überzeugt: Kursk – und nicht Stalingrad – bringt die Entscheidung im Osten. Dort bricht die Offensive der Wehrmacht endgültig zusammen – der Rückzug beginnt.
Was folgt, ist eine Flucht durch ein Land, das zur Wüste wird – verbrannte Erde im wörtlichen Sinne. Carell schildert in seinem Werk die Kämpfe um Leningrad, Demjansk, Rschew, Welikije Luki, den Rückzug zum Dnjepr, das Ringen am Mius, den Verlust Kiews und Nikopols. Mit den Katastrophen am Südflügel, Tscherkassy, der Aufgabe der Krim und der Vernichtung der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 endet der aufreibende Band.
„Verbrannte Erde“ erzählt eine Geschichte von Verzweiflung und Opfermut, von einer Armee, die in einem aussichtslosen Krieg zerrieben wird. Die Sowjets, gestärkt durch den Sieg von Stalingrad, treiben die Deutschen unaufhaltsam zurück. Fast jede Seite von Carells Buch wird zur Bühne eines neuen Dramas: Panzer brennen in der Steppe, Städte fallen, Soldaten kämpfen bis zur letzten Patrone.
Carell berichtet über die Geschehnisse mit der gleichen Intensität wie in „Stalingrad“. Er lässt den Leser die Erschöpfung der Soldaten spüren, die unter dem unbarmherzigen Druck der sowjetischen Offensive stehen. Die Zahlen sind erschreckend: Millionen von Toten, Verwundeten und Gefangenen auf beiden Seiten. Doch Carell bleibt nicht bei der großen Strategie stehen – er geht hinein in die Schützengräben, zu den frierenden Landsern, zu den Offizieren, die verzweifelt nach einem Ausweg suchen. Seine Werke zum Russlandfeldzug sind ein Mahnmal der Zerstörung, ein Requiem für eine Truppe, die einst als unbesiegbar galt.
Zwischenüberschrift
„Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel“ und „Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee“ sind mehr als historische Abhandlungen – sie sind Zeitreisen in die dunkelsten Stunden des 20. Jahrhunderts. Paul Carell kombiniert akribische Forschung mit einem packenden Erzählstil, der den Leser mitten ins Geschehen katapultiert. Seine Werke zum Russlandfeldzug sind brutal ehrlich: Sie verschweigen weder die Grausamkeit der Kämpfe noch die Fehler der deutschen Führung. Gleichzeitig würdigt er den Mut der Soldaten auf beiden Seiten – ob deutsche Landser in zerschlissenen Uniformen oder sowjetische Rotarmisten, die mit Bajonetten und Handgranaten um jedes Haus kämpfen.
Für historisch Interessierte sind diese Bücher ein wahrer Schatz. Sie bieten nicht nur einen detaillierten Einblick in die militärischen Operationen, sondern auch in die menschliche Dimension des Krieges. Carell zeigt, wie Entscheidungen im Führerhauptquartier das Leben und Sterben von Hunderttausenden bestimmten – und wie alle Hoffnung letztendlich vergebens war. Elektrisierend, erschütternd und mitreißend zugleich – nie wurde Geschichte so lebendig nacherzählt!
Aus erster Hand: Keiner hat den Russlandfeldzug so historisch genau und dabei ergreifend nachgezeichnet wie der Militärhistoriker Paul Carell. Seine Werke „Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee“ und „Verbrannte Erde. Schlacht zwischen Wolga und Weichsel“ zählen zu den wichtigsten Zeitdokumenten. Hier mehr erfahren.