„Staatsschutz ermittelt nach Drohbrief an schwulen Propst“, titelt der Spiegel reißerisch und berichtet wie zahlreiche weitere Mainstream-Medien über ein Schreiben, das der Itzehoer Geistliche Steffen Paar erhalten haben will. Doch das Ganze riecht nach Fake. In COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“ zeigen wir, mit welch harten Bandagen dieses Mal gekämpft wird und wie verzweifelt die etablierten Parteien mittlerweile sind. Hier mehr erfahren.
In besagtem Schriftstück, das von einer „Sturmfront Schleswig-Holstein – Patriotischer Untergrund der AfD“ unterzeichnet ist, wird dem Mann gedroht, er solle sich „nirgendwo sicher“ fühlen. Das Schreiben wirkt wie das Werk eines Agent Provocateurs, wird sogar von einem Sturmgewehr geziert.
Es ist offenkundig, dass die größte deutsche Oppositionspartei kaum hinter einem solch wirren Schreiben stecken wird – doch für die Presse ist es kurz vor der Bundestagswahl dennoch ein willkommener Aufhänger, um zumindest unterschwellig einen Zusammenhang zu konstruieren.
Wer tatsächlich hinter dem Schreiben steckt, kann freilich nur spekuliert werden. Es würde jedoch nicht verwundern, wenn es sich sogar um einen gezielten Versuch handelt, der Partei zu schaden. Gegenüber dem Spiegel weist der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Julian Flak jeden Zusammenhang seiner Partei zum Drohbrief zurück und erklärt, mit dem „vermeintlichen Absender rein gar nichts zu tun zu haben“. Auch Flak schließt nicht aus, dass ein solches Schreiben gezielt verschickt wurde, um der AfD im Wahlkampf zu schaden. Dafür spricht auch, dass eine Gruppe „Sturmfront Schleswig-Holstein“ bisher in keine Form öffentlich in Erscheinung getreten ist.
Für die linksliberale Blase zählen solche Zweifel an der Urheberschaft freilich nicht: Für die Gegner der AfD ist klar, dass die Partei dahinter stehen müsse, andere Erklärungen werden offenbar nicht einmal herangezogen. Und so wird das Schreiben munter in sozialen Netzwerken, wie etwa bei X, verbreitet, versehen mit der Forderung nach einem Parteiverbot:
Auf fb kursiert gerade ein Schreiben, das ein Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland vom "patriotischen Untergrund der AfD" erhalten hat.
20% wollen wieder Stiefel, Stechschritt, Fackeln, Knüppel, Mauern, 1933 wählen…#AfDmachtDumm #AfDVerbotJetzt pic.twitter.com/S18037z8JW
— Kopfschüttelnder Philanthrop… (@dd_tomtom) February 11, 2025
Ob der Verfasser des Drohbriefes am Ende identifiziert wird, bleibt offen. Die Polizei ermittelt jedoch und wird das Schreiben mutmaßlich auch auf Fingerabdrücke, DNA-Spuren und ähnliche Auffälligkeiten untersuchen. Vielleicht kommt auf diesem Weg am Ende Licht in das Dunkel der „Sturmfront Schleswig-Holstein“.
Die Bundestagswahl 2025 stellt historische Weichen. Umso wichtiger ist es, alle Informationen kritisch zu überprüfen. In COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“ haben wir uns für Sie angeschaut, wie sich das Parteienkartell vor dem 23. Februar formiert. Jetzt bestellen!
