Der Jugendtrend nach Rechts lässt Staatsmedien keine Ruhe. Jetzt schlägt das nächste Regierungsblatt Alarm: „Wenn rechts irgendwie cool ist“, so die Süddeutsche Zeitung sorgenvoll. Tja, das druckfrische COMPACT-Magazin weiß mehr: „Neue Deutsche Jugend“ ist das Titelthema der Oktober-Ausgabe. Da gibt’s alle Fakten! Hier mehr erfahren.
Etablierte Medien haben den Schock der jüngsten Wahlen im Osten der Republik noch nicht verdaut. Spiegel, FAZ und ähnliche Schriften stehen unter Schock. In der aktuellen Ausgabe räumt die Relotius-Illustrierte sogar dem Wanderwitz und seinem Verbotsantrag gegen die AfD breiten Raum ein und begreift gar nicht, dass dieses Ansinnen ohne jede Chance ist. Die Süddeutsche Zeitung sehnt sich nach vergangenen Tagen: „Noch vor fünf Jahren waren die Grünen bei vielen jungen Wählern die stärkste Kraft.“
46,5 Prozent für AfD-Kandidat
Die SZ hat extra Leute nach Spremberg ist Brandenburg entsendet und gestern eine große Reportage zum neuen Jugendtrend veröffentlicht. Dort, in der „Perle der Lausitz“, hatte am 22. September AfD-Kandidat Michael Hanko mit satten 46,5 Prozent das Direktmandat gewonnen – bei einer erstaunlichen Wahlbeteiligung von 74,9 Prozent, was das Zweitstimmenergebnis von mehr als 41 Prozent für die AfD besonders aussagekräftig macht. Die Süddeutsche:
„Wie im ganzen Bundesland ist die AfD besonders bei jungen Wählern stark, vor allem bei männlichen. Auf das gesamte Bundesland gerechnet holte die AfD bei den Wählern bis 25 Jahre 31 Prozent und wurde stärkste Kraft. 2019 waren das noch die Grünen, die hier nun um 21 Punkte auf sechs Prozent abstürzten.“
Der Anteil der über 60-Jährigen liegt in Spremberg bei 35 Prozent. Das demografische Ungleichgewicht spielt immer eine Rolle, will man die Lage im BRD-Osten begreifen. Der SZ-Reporter trifft am Busbahnhof auf eine sechsköpfige Jugendgruppe, alle 16 Jahre alt, Gymnasiasten. Ergebnis der Stichproben-Befragung: Fünf Stimmen AfD, ein Nichtwähler.
Grüne „ein kompletter Reinfall“
Die Süddeutsche fängt unter ihnen folgende O-Töne ein: „Ich bin nicht zufrieden mit der Politik, die gemacht wird.“ – „Ich finde die Waffenlieferungen, das ist keine gute Idee. Damit beenden wir nicht den Krieg, sondern da sollte man mit Diplomatie rangehen. Auch wenn das mit Putin wahrscheinlich schwierig ist.“ Die anderen Parteien „sollten einsehen, mal mit der AfD zusammenzuarbeiten“, die Grünen und ihre Ideen seien „ein kompletter Reinfall“.
Der nächste Passant, der bereit ist, dem etablierten Medium etwas ins Notizbuch zu diktieren, ist der 32-jährige Kevin, AfD-Stammwähler. Die Politik würde sich um die Ukrainer eher kümmern als um Einheimische. Besorgt sei er ferner wegen der „Vergewaltigungsrate“, die stark gestiegen sei. In dem Beitrag der Süddeutschen kommt Verwunderung zum Ausdruck: „Was auffällt: Viele haben kein Problem zu bekennen, dass sie die AfD wählen – das war vor einiger Zeit noch anders.“ Mit anderen Worten: Mediale Einschüchterung greift nicht mehr.
Schlimmer noch, sagt die Direktorin des von der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin betriebenen Jugendzentrums vor Ort:
„Die AfD ist gerade en vogue, so wie es früher die Grünen waren.“
Im neuen COMPACT-Magazin klingt die Analyse etwa so: „Die patriotische Jugendrevolte ist Party pur. Tiktok ist der neue Volksempfänger, weil es die Mucke und die Refrains liefert. Die Junge Alternative, der vor allem im Westen argwöhnisch beäugte AfD-Parteinachwuchs, hat das Internet mit Kurzvideos geflutet. Dagegen kam kein Zensor an, obwohl gelöscht und verurteilt wurde, was Frau Faeser befahl.“
David Kolesnyk, Generalsekretär der SPD in Brandenburg, bestätigt das gegenüber der Süddeutschen Zeitung indirekt: „Bei den ganz Jungen dominiert Tiktok. Der Algorithmus verbreitet bekanntermaßen AfD-Inhalte deutlich stärker, auch wenn die AfD dort gar nicht am meisten postet.“ Das oft zitierte Max-Krah-Video („Echte Männer sind rechts“) sei nun schon 1,6 Millionen Male angesehen worden, weiß die SZ.

Eine Politikwissenschaftlerin darf natürlich in einer solchen Reportage nicht fehlen. Die von der Süddeutschen befragte sagt: „Die AfD nimmt die Jugendlichen in diesen Videos ernst als mündige Bürger, sie greift deren Probleme auf, auch wenn die nur gefühlt sein mögen.“ Die anderen Parteien hätten nicht erkannt, wie wichtig soziale Medien für junge Menschen seien, auch für ihre politische Meinungsbildung.“ Damit dürfte sie richtig liegen.
Der Osten als Speerspitze
Der Soziologe Steffen Mau von der Humboldt-Universität Berlin glaubt nicht, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt, er sieht einen „historischen Bruch“ in der Generationenfrage. „Die AfD gilt nunmehr irgendwie als cool, schick.“ Das habe man auch bei den Auftritten im Wahlkampf gesehen. „Der Coolnessfaktor liegt jetzt offensichtlich bei rechts.“ Der Osten habe ja immer als rückständig gegenüber dem Westen gegolten. „Die AfD dreht nun das ganze Framing um: Der Osten ist jetzt Avantgarde, die Speerspitze der gesellschaftlichen Entwicklung sozusagen.“
Verbote greifen nicht, Einschüchterungen auch nicht, Propaganda-Dauerfeuer ebenfalls nicht. Die Jungen nehmen sich die Freiheit, die sich wollen! Der Trend ist nicht aufzuhalten. Welche Mode gehört dazu, welche Musik, welche Gedanken? Das COMPACT-Heft „Neue Deutsche Jugend“ trifft den Nerv der Zeit. Ein wichtiger Titel. Jetzt bestellen.