Heute vor 40 Jahren gewann der junge Boris Becker das Tennis-Turnier von Wimbledon; damals eine unglaubliche Sensation. Wir erinnern an diese Sternstunde des deutschen Sports. Gönnen Sie sich zur Feier des Tages unser Juli-Jubel-Abo. COMPACT in diesem Monat besonders günstig! Hier mehr erfahren.
Es ist der 7. Juli 1985, 17:26 Uhr. Tennisgeschichte! Mit Boris Becker gewinnt erstmals ein 17-Jähriger und erstmals ein Deutscher das berühmteste Tennis-Turnier der Welt. Es ist die größte Sensation in der mehr als 100-jährigen Geschichte von Wimbledon. 11,19 Millionen Fernsehzuschauer in der Bundesrepublik verfolgen an den TV-Geräten, wie Becker den US-Spieler Kevin Curren, der zuvor Tennis-Legenden wie Jimmy Connors und John McEnroe aus dem Feld geräumt hatte, innerhalb von drei Stunden und 18 Minuten Spielzeit niederkämpft.
„Kaiser Boris I.“
Dieser Triumph war nicht nur ein sportlicher Meilenstein, sondern ein Moment nationalen Stolzes. Damals konnten wir uns bedingungslos über einen unserer Helden freuen. Die Weltpresse produzierte Schlagzeilen wie „Einer der Größten aller Zeiten“, „Boris, Boris über alles“ oder „Kaiser Boris I.“
Es war eine Ära, in der Tennis noch etwas Magisches hatte. Die 1980er Jahre waren geprägt von epischen Duellen, von Spielern mit Charakter und Leidenschaft, die weit über das Spielfeld hinausgingen. Doch selbst in dieser goldenen Zeit des Tennis war Boris Beckers Aufstieg ein Phänomen. Niemand hatte damit gerechnet, dass ein Teenager, der erst zwei Jahre zuvor sein Debüt auf der Profi-Tour gegeben hatte, die Tenniswelt auf den Kopf stellen würde.
Jeder Punkt ein Statement
Wimbledon, das älteste und prestigeträchtigste Turnier der Welt, war ein Ort für Legenden wie Björn Borg, John McEnroe oder Jimmy Connors. Doch 1985 gehörte der Rasen einem jungen Mann aus Deutschland.
Becker trat in Wimbledon als ungesetzter Spieler an, ein Außenseiter mit einem Spiel, das so explosiv war wie sein Temperament. Sein Markenzeichen, die „Becker-Hecht“, ein waghalsiger Sprung nach dem Aufschlag, wurde zum Symbol seiner unbändigen Energie. Er spielte nicht nur Tennis – er lebte es. Jeder Ballwechsel war ein Kampf, jeder Punkt ein Statement.
Mit 6:3, 6:7, 7:6, 6:4 besiegte er den starken Curren schließlich. Es war ein Spiel, das die Zuschauer auf den Rängen und vor den Fernsehern in Atem hielt. Was diesen Sieg so einzigartig machte, war nicht nur Beckers Jugend, sondern die Art und Weise, wie er ihn errang. Dies war kein schlichter sportlicher Erfolg; es war ein kulturelles Ereignis. In einer Zeit, in der Deutschland nach positiven Identifikationsfiguren hungerte, wurde Boris Becker zum Symbol für Aufbruch, Mut und die Kraft der Jugend.
Die Bilder von damals sind unvergessen: Becker, wie er nach dem Matchball zu Boden sinkt, die Arme triumphierend in die Luft reißt- Die Fernsehübertragungen zeigten ein Deutschland, das in kollektiver Euphorie versank. In Biergärten, Wohnzimmern und auf öffentlichen Plätzen feierten die Menschen.
Die neue Ära
Der Becker-Triumph war mehr als ein Einzelerfolg. Er läutete eine neue Ära im deutschen Tennis ein. Plötzlich war Tennis kein elitärer Sport mehr, sondern einer, der die Massen begeisterte. Kinder griffen zu Schlägern, Tennisplätze wurden überlaufen, und der „Becker-Boom“ war geboren. Er inspirierte eine ganze Generation, darunter spätere Stars wie Steffi Graf, die nur zwei Jahre später selbst Wimbledon gewann.
Es gab 1985 keine inszenierten Jubelposen, kein Marketinggetöse – nur einen jungen Mann, der mit Herz und Hingabe spielte. Seine Emotionen waren echt, sein Stolz ansteckend. In einer Zeit, in der Sport oft von Kommerz und Medienrummel dominiert wird, wirkt Beckers Triumph von 1985 wie ein Relikt aus einer anderen Welt.
Heute, vier Jahrzehnte später, bleibt Boris Beckers erster Wimbledon-Sieg ein Leuchtfeuer der Sportgeschichte. Er gewann das Turnier noch zweimal, 1986 und 1989, doch es war der erste Triumph, der ihn unsterblich machte.
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