Schon während des Zweiten Weltkriegs hegten hochstehende Persönlichkeiten in den USA wie auch in der Sowjetunion  Ausrottungspläne gegen die Deutschen. Diese wurden nach 1945 dann zum Objekt einer umfassenden Militärherrschaft gemacht. In unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ entreißen wir das Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier mehr erfahren.

    _ von Dr. Günther Kriemel

    Den ersten Teil dieses Beitrags lesen Sie hier.

    Der Nobelpreisträger Ernest Hemingway, der sich nach dem Krieg ungestraft mit gravierenden Kriegsverbrechen rühmte, äußerte beispielsweise:

    Deutschland sollte man nach dem Kriege so gründlich zerstören, dass wir es für hundert Jahre nicht mehr zu bekämpfen haben, aber überhaupt nicht mehr, wenn richtig aufgeräumt wird. Das kann wahrscheinlich nur durch Sterilisation geschehen.

    (zitiert nach dem Buch Das Tribunal von Ludwig Leher).

    Kaufman, Morgenthau und Nizer

    Auch der 31-jährige Theodore Kaufman entwarf 1941 den Plan, die Deutschen und Österreicher durch Zwangssterilisation als Volk zu vernichten und das Staatsgebiet aufzuteilen (vergleiche hierzu sein 1941 veröffentlichtes Buch Germany must perish). Das sei eine recht humane Methode, die Operation sei kurz und relativ schmerzfrei. Nach der Sterilisierung seien Bücher, Zeitungen und Nachrichten in deutscher Sprache zu verbieten, Deutschunterricht in den Schulen entfalle, Deutsch zu sprechen solle verboten werden.

    „Dass die Deutschen aus Europa verschwänden, würde keine nennenswerte Lücke hinterlassen, ähnlich dem Verschwinden der Indianer in Amerika: „Ich glaube, dass die Juden eine Mission im Leben haben. Lassen Sie uns alle Deutschen sterilisieren und die Weltbeherrschungskriege werden ein Ende haben!“

    (so im Canadian Jewish Chronicle im September 1941).

    1943 forderte der pressewirksame Harvard-Gelehrte (Rassentheoretiker, Primatologe) Earnest Hooton die „Umzüchtung“ und Auslöschung der Deutschen; zusätzlich Umvolkung durch Reduzierung der Geburtenrate, Deportation der deutschen Männer zur Zwangsarbeit und massenhafte Ansiedlung von Nicht-Deutschen.

    Der Morgenthau-Plan

    Eine scheinbar humanere Variante, den Seelenmord, vertrat 1944 Louis Nizer. Dieser Plan bestand darin, eine geistige Auslöschung, „Umerziehung“ von bisher nicht vorstellbaren Dimensionen am deutschen Volk zu vollziehen. Für alle Altersstufen solle ein Zwangsunterricht eingeführt werden:

    „Es geht darum, das geistige Fundament eines ganzen Volkes zu zerstören und diesem einen neuen Charakter einzuprägen.“

    Eisenhower, der auf den Rheinwiesenlagern eine Million Deutsche verhungern ließ, verteilte als Oberbefehlshaber das Buch an seine höheren Offiziere. Höchstrangige alliierte Politiker wie Churchill, Vansittart, Eisenhower und Truman stimmten dem Buch vorbehaltlos zu.

    Henry Morgenthau (1947). Foto: Yousuf Karsh, CC BY-SA 3.0 nl, Wikimedia Commons

    Der US-Finanzminister fügte alle diese Vorschläge zum Morgenthau-Plan zusammen, der dann in die Besatzungs-Direktive JC1067 gefasst und so (ohne die Urheber-Bezeichnung) verwirklicht wurde (vgl. hierzu das Buch von David Irving, Der Morgenthauplan,1944/45, Amerikanische Deutschlandpolitik).

    Er äußerte: Eine Zuteilung von 2.000 Kilokalorien täglich für arbeitende Deutsche erschien ihm viel zu hoch, Roosevelt stimmte begeistert zu: Deutschland müsse hart angepackt werden, und er meine damit ausdrücklich das deutsche Volk, nicht bloß „die Nazis“: „Man muss die Deutschen entweder kastrieren oder sie so behandeln, daß sie nicht erneut Leute in die Welt setzen, die so handeln wollen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben.

    Weiter sagte er:

    Ich bin (…) nicht gewillt, zu sagen, wir beabsichtigten NICHT, die deutsche Nation zu vernichten.

    zitiert nach James Bacque, Verschwiegene Schuld, Die alliierte Besatzungspolitik nach 1945. (Eine ausführliche Darstellung des Kaufman- und des Morgenthau-Plans finden Sie in COMPACT-Geschichte Die Todeslager der Amerikaner: Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen)

    Geplante Massenerschießungen von Wehrmachtoffizieren

    Ein Berater des US-Präsidenten, Samuel Rosenman, schloss sich der Forderung von Clemenceau von 1937 an, es seien „20 Millionen Deutsche zu viel auf der Welt“. Er kündigte 1945 den Tod von 20 Millionen Deutschen an:

    „20 Millionen Deutsche müssen sterben!“

    (zitiert nach Paul Stauffer: Sechs furchtbare Jahre…).

    Der starke Mann des britischen Außenministeriums, der oberste Regierungsberater Robert Vansittart, forderte in seinen regelmäßigen Rundfunkansprachen die Ausrottung („extermination“) von 40 Milllionen Deutschen (vgl. hierzu das Buch von Stefan Scheil: Churchill, Hitler und der Antisemitismus ).

    Auf den Konferenzen von Teheran, Kairo und Jalta war offen davon die Rede, 50.000 -100.000 führende Wehrmachtsoffiziere (commanding staff) physisch zu liquidieren (vgl. hierzu die Dokumentensammlung Foreign Relations of the USA. Diplomatic Papers: The Conference at Cairo and Teheran 1943).

    Der sowjetische Diktator Josef Stalin forderte die Erschießung von 50.000 Offizieren der Wehrmacht – ein Vorschlag, den selbst Winston Churchill zurückwies. Foto: falecom_davi / Shutterstock.com.

    Stalin schlug die summarische Erschießung von 50.000 vor, sogar Churchill protestierte, Roosevelt machte den Kompromissverschlag, sich auf 49.000 zu beschränken. Weiter gingen Vorschläge der USA: es seien etwa 100.000 Deutsche zur Erschießung zu selektieren (vgl. hierzu Claus Nordbruch: Der deutsche Aderlass).

    An „Befreiung“ dachte niemand

    Es war offensichtlich, dass in den obersten Etagen der Alliierten 1945 nicht an eine normale Besatzungsherrschaft in Deutschland gedacht wurde und schon gar nicht an „Befreiung“, sondern zunächst einmal an Machtpolitik, Massentötung und Austreibung.

    Die Befugnisse einer Besatzungsmacht regelt die Haager Landkriegsordnung. Danach hätten die Alliierten die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben wiederherstellen müssen, und zwar unter Beachtung der in Deutschland bestehenden Gesetze. Leben und Eigentum der Deutschen hätten geachtet, der Bestand öffentlicher Güter treuhänderisch verwaltet werden müssen. Beschlagnahme und Vernichtung von Kulturgütern sei untersagt und müsse geahndet werden. Besondere Schutzgesetze gelten für die Kriegsgefangenen.

    Roosevelt hatte zur Rechtfertigung seines Out-of-area-Krieges gegen Deutschland und Japan die Rhetorik von 1917 bemüht, die Welt müsse „sicher gemacht werden für die Demokratie“. Nach dem „Krieg, der alle Kriege beenden würde“, solle ein „verbindliches Völkerrecht“ stehen. Als dann endlich die „bedingungslose Kapitulation“ erzwungen werden konnte, war von „Demokratie“ und „Völkerrecht“ schon lange nicht mehr die Rede: vier Wochen nach dem Waffenstillstand (nämlich am 5. Juni 1945) wurde die autoritäre Regierungsform Deutschlands durch eine absolute Militärdiktatur der Alliierten abgelöst.

    Errichtung einer Militärdiktatur

    Die Herrschaft wurde dem Oberkommandierenden der Alliierten, dem Deutschenhasser Eisenhower übertragen; der „Kontrollrat“ und die „Alliierte Hohe Kommission“ führten die Maßnahmen durch. Die Alliierten haben nach der Kapitulation den Krieg einfach fortgesetzt, nun gegen die Zivilbevölkerung: der „Nachkrieg“ des Zweiten Weltkriegs, der länger dauerte und etwa dreimal mehr deutsche Opfer forderte als der Weltkrieg selbst.

    Den dritten Teil dieses Beitrags lesen Sie am 25. Dezember.

    In unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ entreißen wir dieses Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier bestellen.

    Kommentare sind deaktiviert.