Australien steht nach dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Sydney unter Schock. Bei der Attacke am Bondi-Beach wurden am Sonntag 16 Menschen getötet und mindestens 40 verletzt. Die Polizei von New-South-Wales bestätigt: Die beiden Attentäter waren Vater und Sohn – und nur weil ein mutiger Helfer eingriff, konnte einer der Schützen gestoppt werden. In COMPACT-Spezial „Mädchen, Messer, Morde – Die Opfer der offenen Grenzen von Merkel bis Merz“ geben wir den Opfern des Terrors und der Migrationspolitik eine Stimme. Hier mehr erfahren.
Videos in sozialen Netzwerken dokumentieren das Ausmaß der Panik: Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich mehr als 1.000 Menschen am Strand versammelt, um den ersten Abend des jüdischen Lichterfestes Chanukka zu feiern. Die Schützen eröffneten das Feuer aus kurzer Distanz. Menschen fliehen vom Strand, während einer der Schützen von einer Brücke aus feuert.
Obsthändler wird zum Held
Einer der Terroristen, der 50-jährige Vater wurde noch am Tatort von der Polizei erschossen. Er war Mitglied eines Jagdvereins und besaß mit seiner Waffenbesitzkarte legal mehrere Langwaffen. Die Polizei stellte drei Schusswaffen sicher, im Auto eines der Täter fanden Ermittler außerdem improvisierte Sprengsätze.

Der 24-jährige Sohn war bereits vor sechs Jahren vom australischen Inlandsgeheimdienst im Zusammenhang mit einer möglichen IS-nahen Zelle in Sydney überprüft worden. Ob die Tat einen direkten Bezug zum „Islamischen Staat“ hat, ist jedoch weiterhin unklar. Berichte über am Tatort gefundene IS-Flaggen bestätigte die Polizei bislang nicht.
Der Sohn wurde von dem 43-jährigen Obsthändler Ahmed al-Ahmed überwältigt. Al-Ahmed (selbst Moslem) sprang dem bewaffneten Täter von hinten auf den Rücken, rang ihn zu Boden und entriss ihm das Gewehr, bevor der Angreifer verletzt fliehen konnte. Australische Medien feiern den Mann, der selbst verletzt ins Krankenhaus kam, als „Held von Bondi Beach“. Ermittler bestätigten, dass weitere Opfer so verhindert wurden.
„Held von Bondi Beach“
Die Polizei geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die beiden Angreifer allein handelten und die jüdische Feier gezielt ins Visier nahmen. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums kam mindestens ein Israeli ums Leben. Medien berichten zudem, dass sich unter den Toten der Holocaust-Überlebende Alex Kleytman befindet.
Australien kündigt schärfere Waffengesetze an
Premierminister Anthony Albanese bezeichnete den Anschlag als „bösartigen Akt des Antisemitismus“ und „Terror“. Am Montag legte er am Tatort Blumen nieder, im ganzen Land wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt.
Albanese kündigte eine Verschärfung der Waffengesetze an – unter anderem sollen Waffenlizenzen häufiger überprüft und die Zahl der erlaubten Waffen pro Person begrenzt werden. „Menschen können im Laufe der Zeit radikalisiert werden“, sagte er. Und weiter: „Lizenzen sollten nicht auf Dauer erteilt werden.“ Laut dem Premierminister liegt das Problem also im Waffenbesitz.
Schwere Vorwürfe aus Israel
Die australische Regierung sieht sich nach dem Anschlag wachsender Kritik ausgesetzt. Oppositionsführerin Sussan Ley erklärte, man habe „einen klaren Mangel an Führungsstärke beim Schutz jüdischer Australier“ erlebt. Antisemitismus werde nicht entschieden genug bekämpft.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu übte ebenfalls deutliche Kritik. Er teilte mit, er habe Albanese bereits vor Monaten schriftlich gewarnt, dass Australiens Politik Antisemitismus fördere. Die Anerkennung eines palästinensischen Staates habe „Öl ins antisemitische Feuer“ gegossen.
Australien weist diese Vorwürfe zurück und betont, Antisemitismus sei ein „ernst genommenes Sicherheitsproblem“. Im Dezember 2024 war bereits eine Synagoge in Melbourne durch einen Brandanschlag zerstört worden. Die Behörden machten damals den Iran verantwortlich und wiesen den iranischen Botschafter aus.
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