Im kommenden Jahr wählt Sachsen-Anhalt, die Chancen für die AfD stehen überragend gut. Umfrageergebnisse bewegen sich auf die 40-Prozentmarke zu. Sogar die absolute Mehrheit ist zum Greifen nah. Jetzt liefert eine neue Studie Daten zum Stimmungsbild in diesem Bundesland. Besonders interessant: Das Buch von Polit-Erklärer Werner Patzelt mit dem Titel „Deutschlands blaues Wunder“. Hier mehr erfahren.

    Weniger als ein Jahr vor der Landtagswahl liegt jetzt der Sachsen-Anhalt-Monitor 2025 vor. Die Studie, erstellt vom Leipziger Politwissenschaftler Gert Pickel im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung, beleuchtet die politische Kultur, das Demokratieverständnis und die Einstellungen der Menschen im Land.

    Demokratie? Na klar! Aber richtig!

    Natürlich sind sowohl die Fragestellungen als auch die wertenden Schlussfolgerungen politisch eingefärbt, interessante Ansätze aber bieten die Ergebnisse allemal. Beispielsweise befürwortet laut Umfrage angeblich nur eine Minderheit von 43,5 Prozent entschieden die Demokratie. Allerdings dürfte sich die Skepsis eher auf eine beschädigte Form der Demokratie konzentrieren, die wiederum die herrschenden Kräfte zu verantworten haben.

    In Wahrheit ist es nämlich so, dass 87 Prozent der Bürger in Sachsen-Anhalt grundsätzlich hinter der Staatsform Demokratie stehen. Das geht auch aus dieser Studie hervor. Viele zweifeln jedoch an der konkreten Umsetzung – also daran, dass politische Institutionen, Parteien und Regierungen tatsächlich im Interesse der Bürger handeln.

    Ausgeprägter Polit-Frust

    Es entsteht, so räumt es auch die Studie ein, eine enorme Skepsis gegenüber den alten Parteien; ein Gefühl, „nicht gehört zu werden“, teilweise könne man ein „Ohnmachtsgefühl“ registrieren. Und eben dieser Frust sei in Sachsen-Anhalt stärker ausgeprägt als in anderen Bundesländern.

    62 Prozent der Befragten finden laut Sachsen-Anhalt-Monitor, ,dass sogenannte ostdeutsche Lebensläufe noch immer benachteiligt seien. Diese Erkenntnis, soziale Unsicherheit und mangelnde Anerkennung bildet eine emotionale Grundlage, auf der sich Protesthaltungen verfestigen. Der Soziologe Pickel spricht von einer „gesellschaftlichen Verwundbarkeit“, die in Sachsen-Anhalt zu spüren sei.


    Interessant ist das Vertrauensprofil Menschen in Sachsen-Anhalt: Relativ hohes Vertrauen genießen Polizei und Wissenschaft, betont wenig Vertrauen wird dagegen Bundestag, der Bundesregierung und Parteien entgegengebracht. Es zeichne sich sogar Erosion des Vertrauens ab. Abwertung, Misstrauen und Skepsis gegenüber „dem System“ seien häufig anzutreffen.

    Der Sachsen-Anhalt-Monitor zeigt eine Gesellschaft, die demokratische Prinzipien grundsätzlich bejaht, zugleich aber politisch genervt ist. Sachsen-Anhalt stehe exemplarisch für eine Entwicklung, die über das Land hinausreicht, so die Verantwortlichen der Studie.

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