Vor der Halle wurde protestiert, drinnen las man Bücher. Die neue Buchmesse Seitenwechsel in Halle zeigte, dass Worte manchmal lauter sind als Parolen. Wollen auch Sie ein Zeichen setzen? Bestellen Sie noch heute unsere COMPACT-Siegermedaille: Jürgen und Steffi Elsässer. Hier mehr erfahren.

    Draußen fielen die letzten Herbstblätter, drinnen blätterten Geschichten auf. In Halle an der Saale öffnete die neue Buchmesse Seitenwechsel am vergangenen Wochenende ihre Türen. Die Veranstaltung stand im Zeichen der Veränderung – mit viel Herzblut, Mut und Neugier seitens der Aussteller und der Besucher. Seitenwechsel – eine Idee aus Dresden. Genauer: von Susanne Dagen, die lieber handelt, als über Kulturverfall zu klagen. Zwischen Lesungen, Gesprächen und Begegnungen entstand eine besondere Atmosphäre, in der Literatur Menschen verband. Das war kein lautes Großevent, sondern ein Ort der Begegnung. Diese Premiere hinterließ bei ihren Besuchern das Gefühl, dass etwas Neues beginnt.

    Vor der Halle viel Lärm, Trillerpfeifen und reichlich Parolen. Ein paar Meter weiter: Schlange stehen, frieren, Eintrittskarten in der Hand. Zwei Welten, getrennt durch eine Glastür. Während draußen vor der Tür die Antifa in der Kälte fror und vom Zaun aus versuchte, die Besucher der Messe abzulichten, herrschte schon am Vormittag in der Halle reges Treiben. Zwischen den Ständen drängten sich Besucher mit Taschen voller Bücher, manche vertieft ins Gespräch mit Verlegern, andere einfach neugierig auf der Jagd nach neuen Titeln und spannenden Autoren.

    Die Auswahl der Stände war vielfältig: Von liberalkonservativen Magazinen wie Tichys Einblick oder der Achse des Guten, über kleinere Zeitungen wie die Krautzone oder das Tumult-Magazin bis hin zu bekannten rechten Verlagen wie Antaios, dem Jungeuropa-Verlag  – und natürlich auch uns, dem COMPACT-Magazin. Die Süddeutsche Zeitung schrieb lobende Worte: „Das COMPACT-Magazin hat den pompösesten Stand auf der Messe, mit dem Alleinstellungsmerkmal ,farbige Trennwände’ in einem ansonsten sehr weißen Buchmessebild.“

    Gloria von Thurn und Taxis ist COMPACT-Fan

    Dass der auffällige Stand in Schwarz und Rot viele Besucher anzog, war deutlich zu sehen: Unsere beliebten Silbermünzen zählten wohl zu den gefragtesten Produkten, aber auch die vielfältigen COMPACT-Magazine fanden großen Anklang. Von Geschichts- bis zu Spezialausgaben bis hin zur aktuellen Ausgabe „COMPACT 11/2025: Attentate, die die Welt veränderten“ – unser breites Sortiment begeisterte die Zuschauer. Auf die Fragen, warum sie heute hergekommen sei, antwortete eine Kundin: „Wir suchen Informationen. Wir haben drauf gehofft, dass es so ist, wie es ist. Und hier ist so ein Aufbruchsgeist und so viel Wissen, auch so viel Hintergrundwissen, tolle Bücher.“

    Einige prominente Gesichter zeigten sich auf dem Messegelände – sowohl bei den einzelnen Ständen, als auch auf der Bühne bei angeregten Diskussionen. Zwischen Messehallen und Obergeschoss läuft das Wort auf Hochtouren – Lesungen, Gespräche, Debatten, überall zugleich.

    Unter anderem waren Schriftsteller Uwe Tellkamp, Publizist Matthias Matussek und Gloria von Thurn und Taxis vor Ort und sorgten für gut besuchte Veranstaltungen. Auf unserem Youtube-Kanal können Sie das Interview von TV-Chef Paul Klemm mit Gloria von Thurn und Taxis in voller Länge anschauen. Nebenbei verrät sie mit einem Lächeln, dass sie selbst gern COMPACT-TV schaut.

    TV-Chef Paul Klemm mit Gloria von Thurn und Taxis.

    Nicht nur „alte weiße Männer“

    So viel Neugier und Gesprächsfreude drinnen herrschte, so hitzig fielen draußen manche Urteile aus. Schon im Vorfeld hatte die Messe für Diskussionen gesorgt: Eine Petition, die ihre Absage forderte, sammelte über 30.000 Unterschriften. Kritiker warfen der Veranstaltung vor, „Hass und Intoleranz“ zu fördern. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschrieb die Messe anschließend als „organisierten Angriff auf den Rechtsstaat“ und urteilte: „Alles, was im geschlossenen Raum der Halle passiert, vollzieht sich im Gestus der Selbstgewissheit und Selbstfeier, in Spott und Häme gegen die anderen. Es sind nicht nur ,alte weiße Männer‘ zu sehen, sondern auch viele Frauen und – gerade da, wo Influencer auftreten – junge Menschen.“

    Ein Urteil, das man teilen kann – sofern man draußen blieb. Drinnen saßen keine Verschwörer, sondern Leser, Schreiber, Denker: Menschen, die das Gespräch noch nicht für verdächtig halten. Vielleicht war genau das der eigentliche Affront – hier wurde nicht performt, sondern gesprochen. Auch, wenn man in der Halle sicherlich nicht immer einer Meinung war.

    Am Ende dieses Wochenendes blieb der Eindruck einer Veranstaltung, die irritierte, begeisterte, provozierte – und genau damit ihren Zweck erfüllte. Denn Seitenwechsel erinnerte daran, dass Literatur kein Schonraum ist, sondern ein Experimentierfeld. Und dass Bücher, so unscheinbar es wirken mag, noch immer genug Sprengkraft besitzen, um Debatten zu entzünden. Vielleicht war Seitenwechsel weniger eine Messe als ein Test – für die Toleranz derjenigen, die sich für tolerant halten. Literatur hat selten so deutlich gezeigt, dass Worte gefährlicher sein können als Parolen. Und das ist, bei allem Lärm, vielleicht ihr schönster Triumph. Seitenwechsel war in jeglicher Hinsicht ein großer Erfolg. Erstmals waren alle Spektren vertreten – die Opposition hat Stärke gezeigt.

    Anlässlich unseres Gerichtserfolgs gegen Faeser & Co. verkaufen wir eine besondere Silbermünze: Die Sieger-Medaille mit unserem Chefredakteur Jürgen Elsässer und Dr. Stephanie Elsässer. Aus reinem Silber – ideal auch als Geschenk für alle COMPACT-Fans. Hier bestellen.

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