Eine solche Absage ist beinahe schon eine Kriegserklärung: Für den kommenden Samstag laden linke Gruppierungen, Verbände und Politiker zur „unteilbar“-Demo nach Berlin. Gefordert wird der neulinkige Fetisch der völlig offenen Grenze. Dem stellt sich Sarah Wagenknecht (Linke) entgegen.

    Bei einer Podiumsdiskussion in Berlin-Lichtenberg erklärte Frau Wagenknecht: „Wenn wir über offene Grenzen reden, dann ist das eine Forderung, die die Menschen für völlig irreal halten und damit auch noch Recht haben“. Ihre Sammelbewegung „Aufstehen“ werde sich deshalb nicht an dieser Demonstration beteiligen, auch wenn wahrscheinlich einzelne Mitglieder als Privatpersonen teilnähmen.

    Denn die Position „offene Grenzen für alle“ tauche dort „als einzige bestimmende Position“ auf. Das aber grenze Menschen aus, die durchaus gegen Rassismus seien, aber dennoch die offenen Grenzen als irrational ablehnten.  Damit hat Wagenknecht die im linken Milieu – und auch in ihrer eigenen Partei – beliebte Gleichsetzung von Rassismus und Befürwortung von Grenzen destruiert, das letzte Totschlagargument der Merkel-Linken zerstört.

    Schon vor zwei Wochen schnaubte die antideutsche Wochenzeitung jungleworld: „Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag und Gründerin der sich selbst als »Sammlungsbewegung« bezeichnenden Organisation »Aufstehen«, hält den Nationalstaat inzwischen für unverzichtbar.“ Dabei durchsucht der Autor das frühere Werk der Politikerin und glaubt darin bereits Ansätze zu finden, aus denen sich ihre heutige Position ableiten ließe. Mit anderen Worten: Sie sei schon immer ein wenig „rechts“ infiziert gewesen.

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