Die neue National Security Strategy 2025 der US-Regierung kommt einem politischen Erdbeben gleich. Während Brüssel tobt, zeigt sich Moskau positiv überrascht. Wie geht es jetzt weiter? Nie war diese Aufklärungsarbeit so wichtig wie jetzt, wo Merz wie wahnsinnig agiert. „Krieg gegen Russland“, eine COMPACT-Spezial mit erweitertem Umfang von 92 Seiten, kann man ab sofort hier bestellen.

    Die National Security Strategy (NSS) erscheint alle drei bis vier Jahre, meist einmal pro Amtszeit eines Präsidenten. Sie definiert die außen-, sicherheits-, militär- und wirtschaftspolitische Grundausrichtung Washingtons.

    Der eigentliche Sprengsatz des neuen Dokuments liegt jedoch nicht in seiner Form, sondern in seinem Ton: Die USA betrachten Russland nicht länger als große Bedrohung, sondern verweisen darauf, dass europäische Regierungen selbst zur Gefahr für die Stabilität der europäischen Nationen geworden seien. Washington setzt auf Verhandlungen und strebt nach einem raschen Kriegsende in der Ukraine.

    Peskow sieht „Rückkehr zum Realismus“

    Aus Moskau kommen dagegen positive Töne. Kremlsprecher Peskow begrüßt die Abkehr der USA von ihrer traditionellen Feindbildlogik: Es sei „ein positiver Schritt“, dass Russland im Strategiedokument nicht mehr als unmittelbare Bedrohung erwähnt werde. Die neue Position Washingtons liege, so Peskow, „weitgehend mit der russischen Sichtweise“ auf einer Linie.

    „Krieg gegen Russland“

    Er betont, die NSS sei „grundlegend anders“ formuliert als die Papiere früherer US-Regierungen, auch die konfrontative Rhetorik vormaliger Jahre fehle. Das Dokument eröffne „Möglichkeiten für eine konstruktive Zusammenarbeit“. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg hebt Peskow hervor, Russland habe „Verhandlungen nie abgelehnt“ – ein Signal, das auch russische Medien aufgreifen.

    Während Brüssel den Machtverlust fürchtet, sieht Moskau nüchterne Chancen. Der Kreml liest das neue amerikanische Selbstverständnis als Rückkehr zu Pragmatismus, als Abkehr von jener Ideologie, die Europa jahrelang in geopolitische Muskelspiele verwickelte.

    Europa in Aufruhr: Brüssels Abwehrreflex

    Besonders hart trifft die EU die offen ausgesprochene Kritik: Europa sei ein „erstickendes Regulierungsmonster“, getragen von „instabilen Minderheitsregierungen“, die wirtschaftliche Dynamik und Meinungsfreiheit lähmten.

    Noch schwerer wiegt, dass Washington erstmals offen ankündigt, Kräfte innerhalb der europäischen Nationen zu unterstützen zu wollen, die sich gegen die EU-Zentralisierung wenden, ein Tabubruch, der Brüssels Machtanspruch frontal herausfordert.

    Entsprechend scharf die Reaktionen: In Berlin und anderen Hauptstädten spricht man von einem Affront. Vizeregierungssprecher Sebastian Hille nennt die neue US-Analyse „falsch und gefährlich“. Brüssel warnt vor „Einmischung in europäische Angelegenheiten“. EU-Ratspräsident Antonio Costa erklärt, Europa könne „jede Form politischer Einmischung von außen in die inneren Verhältnisse der Mitgliedstaaten nicht akzeptieren“. Die NSS überschreite „eine rote Linie“, weil Washington damit erstmals offen versuche, „politische Kräfte innerhalb Europas zu beeinflussen“.

    Kein Ort, an dem deutsche Interessen vertreten werden. EU-Fahnen vor dem Brüsseler Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. Hier startet man angesichts der guten Wahlergebnisse sogenannter populistischer Parteien immer neue Attacken auf die Meinungsfreiheit. Foto: Dmitry Rukhlenko I Shutterstock.com.

    Auch aus Paris hagelt es Kritik: Ein Berater aus dem Élysée spricht von einem „Angriff auf das Fundament des europäischen Projekts“. Außenministerin Jean Barrot nennt die amerikanische Sicht „eine absurde Verzerrung der Realität“.

    Der frühere schwedische Ministerpräsident Carl Bildt geht noch weiter: Das Papier sei „sprachlich nah an dem, was man normalerweise aus Moskau hört“. Es sei „beispiellos“, dass eine amerikanische Regierung „die EU als Gefahr und Russland als Partner“ rahme.

    Auch die bundesdeutschen Medien stimmten eifrig in den Panikchor ein. Die Neue Zürcher Zeitung titelt: „Die USA von Donald Trump brechen mit Europa.“ Die Stuttgarter Zeitung spricht gar von einem „transatlantischen Scheidungspapier“.

    Doch wer das gesamte Dokument liest, erkennt: Trump versteht „America First“ nicht als Isolation, sondern als Neuordnung – als „America + ein erneuertes Europa“. Darin verstecken sich durchaus pro-europäische Tendenzen, nur eben nicht jene, die in Brüssel Tradition haben.

    Ein unverzichtbares Kompendium der Zeitgeschichte mit vielen Informationen, die Sie noch nirgendwo sonst gelesen haben: COMPACT-Spezial „Krieg gegen Russland. Deutschlands dritter Marsch ins Verderben“ Hier bestellen.

     

     

     

    Kommentare sind deaktiviert.