Einer der einst glühendsten AfD-Gegner im Musikgeschäft – der Rapper Capital Bra – hat seine Meinung um 180 Grad gedreht. Nun meint er, die Partei habe „bei manchen Sachen recht“. Warum die AfD inzwischen auch bei Leuten punktet, denen man dies nie zugetraut hätte, erklärt Polit-Erklärer Werner Patzelt in seinem brandaktuellen Buch „Deutschlands blaues Wunder“. Analytisch, kritisch und faktenbasiert. Hier mehr erfahren.
Vor einigen Jahren konnte sich der Rapper Capital Bra – bürgerlich Vladyslav Balovatsk – gar nicht genug über die AfD auskotzen. 2017 bezeichnete er deren Wähler in einer Abendshow des RBB als „Hurensöhne“, im selben Jahr hetzte er gemeinsam mit seinen Hip-Hop-Kollegen Farid Bang und Kollegah:
„Ich fahr’ nach Ukraine, doch mein Benz liegt tiefer, / weil mein Kofferraum ist voll mit AfD-Mitglieder / F**** ihre Mütter, breche ihre Kiefer, und du siehst sie nie wieder so wie Kamikaze-Flieger.“
Eine ebenfalls bekannte Line aus dem Song „Giselle Bündchen“:
„Steche dem Hurensohn in seine Leber / Weil er ist ein AfD-Wähler/ Komme im Porsche Carrera / Oder im nagelneuen Benz/ Lad‘ die Knarre nach, knall‘ sie alle ab/ Auf der AfD-Pressekonferenz.“
Oder diese Stelle aus „Gutes Herz“:
„Und eure Nazis sind schon lustig, gucken Anime/ Holen bei Kanaken Schnee, doch wählen dann die AfD/ Ich bin auch ein Mensch, weil ich auch Fehler mache/ Doch das, was diese Leute machen, nennt man Selbstverarsche.“
Doch inzwischen scheint der 1994 in Sibirien geborene Ukrainer einen Sinneswandel durchgemacht zu haben.
Zeiten ändern sich – und so auch seine Meinung
In einem Livestream mit dem Influencer Vegeraldt Belkason schlug Capital Bra nun ganz andere Töne an. Der Musiker sagte:
„Früher habe ich die AfD sehr, sehr, sehr, sehr kritisiert. Mittlerweile denke ich mir, bei manchen Sachen haben sie recht.“
Zur Begründung erklärte er, er habe 22 deutsche Nummer-eins-Hits gehabt, vier deutsche Kinder und eine deutsche Frau – besitze aber bis heute keinen deutschen Pass. Besonders empöre ihn, dass er in Deutschland Steuern zahle, ohne die Staatsbürgerschaft zu erhalten, während andere Menschen nach kurzer Zeit im Land bereits eingebürgert würden.
Die Fakten sprechen für die Blauen
Tatsächlich ist die Zahl der Einbürgerungen zuletzt enorm gestiegen:
▪️2024 erhielten 291.955 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft – ein Anstieg von über 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
▪️Die größte Gruppe stellten Syrer: Mehr als jede vierte eingebürgerte Person (28 Prozent) verfügte über die syrische Staatsangehörigkeit.
▪️Auch Türken (8 Prozent) und Iraker (5 Prozent) zählen zu den häufig eingebürgerten Nationalitäten.
Zudem zeigt die Statistik, dass viele eingebürgerte Personen deutlich kürzer in Deutschland leben als andere, die hier seit Jahren arbeiten und Steuern zahlen – wie Capital Bra, der im Alter von sieben Jahren nach Deutschland kam. Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer vor Einbürgerung bei 11,8 Jahren.
Diese Ungleichbehandlung stößt bei vielen auf Unverständnis – auch bei solchen, die der AfD bislang fernstanden. Gerade Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, arbeiten und Steuern zahlen, fühlen sich zu Recht benachteiligt.
Warum die AfD inzwischen auch bei Leuten punktet, denen man dies nie zugetraut hätte, erklärt Polit-Erklärer Werner Patzelt in seinem neuen Werk „Deutschlands blaues Wunder“. Ein hochaktuelles Buch – analytisch, kritisch und faktenbasiert. Hier bestellen.





