Als Reaktion auf Frankreichs Regierungskrise und die Ernennung von Sébastien Lecornu als neuen Premierminister riefen breite Bündnisse für den 10. September 2025 zu landesweiten Protesten auf. Es hätte eine breite Querfront werden können, doch am Ende dominierten Linksextremisten. Die Rechte blieb passiv, war auf der Straße faktisch nicht vorhanden. Ein Erlebnisbericht schildert die Eindrücke eines denkwürdigen Tages. Und auch in der Bundesrepublik wird es höchste Zeit, den Widerstand auf der Straße zu formieren: In unserer neuen COMPACT-Septemberausgabe „Der Totengräber. Wie Merz Deutschland das Grab schaufelt“ machen wir deutlich, warum der Bürger gegen die Wehrpflicht aufstehen muss. Unsere Kinder dürfen kein Kanonenfutter für fremde Interessen werden. Hier mehr erfahren.
_ von Matisse Royer
Am 10. September hätte die in den sozialen Netzwerken entstandene Steuerwut in Paris über alle Trennlinien hinweg vereint werden können. Aber wie immer, hat sich die extreme Linke ihrer bemächtigt und den Unmut der Bevölkerung in ein militantes Ventil verwandelt. Die Rechte hat keine Impulse gegeben. Sie hat nur beobachtet. Das Ergebnis: eine Straße, die von denselben Profilen besetzt ist, und eine Wut, die nur ihren Gegnern zugute kommt.
Diese Episode findet in einem schlechten politischen Klima statt. Die Regierung Bayrou stürzte, nachdem die Nationalversammlung den Haushalt abgelehnt hatte. Sébastien Lecornu, der zum Premierminister ernannt wurde, verkörpert nur eine hohle Kontinuität: ein weiterer bürgerlicher Zentrist, der austauschbar ist und die Sterilität des Systems symbolisiert. In diesem politischen Vakuum wird die Straße zum Schlachtfeld – und sie wird von der Linken gehalten.

Fast 200.000 Demonstranten auf der Straße
Nach Angaben des Innenministeriums zählte „Bloquons tout“ 197.000 Teilnehmer, 800 Aktionen, 675 Festnahmen, 549 Polizeigewahrsamnahmen und 34 verletzte Ordnungskräfte. Diese scheinbar massiven Zahlen verschleiern eine einfache Realität: Nur die extreme Linke hat diese Mobilisierung angeführt.
Auf dem Place de la République versammelten sich am frühen Nachmittag bereits einige Tausend Menschen: palästinensische Fahnen, Kollektive von Sans-Papiers, entblößte Migranten, umgeben von Hundepunks. Ein folkloristisches und groteskes Bild, in dem sich ungeschliffene Kleinbürgerinnen und dickbäuchige kommunistische Aktivisten mischten. In Châtelet entfaltete sich die linke Routine: angezündete Mülltonnen, Flaschenwürfe, Slogans gegen Polizisten und pro-palästinensische Parolen. Kurzum, immer die gleichen Akteure, immer die gleichen Szenen.
Linksextreme Gewalt in den Abendstunden
Aber erst am Abend, an der Porte des Lilas, nahm das Spektakel eine andere Dimension an. Dort sahen wir die organisierte Gewalt. Dutzende von Aktivisten errichteten mit Methode Barrikaden. Ein riesiges Inferno verzehrte Cadis, elektrische Batterien und Stadtmobiliar. Eine 20-jährige Frau verbrannte sogar ein Buswartehäuschen – als ob das Verbrennen eines Glashäuschens den Staat zerstören könnte. Die Dummheit wurde zu einem politischen Akt erhoben.

Die Feuerwehrleute, die den Brand löschen wollten, wurden von einem Dutzend Jugendlicher umzingelt und bedroht. Die Ankunft von Hunderten von CRS-Truppen ermöglichte es, sie zu befreien. Dann setzte sich die übliche Mechanik in Gang: Mörser, Tränengas, LBD. Die Antifas zogen sich geschlossen zurück und versteckten sich auf Parkplätzen oder in Geschäften, um dann wieder aufzutauchen und mit Flaschen zu werfen. Ein Guerillakrieg in der Gosse, der von exaltierten Außenseitern geführt wird.
Polizeigewalt gegen Umstehende
In diesem Chaos war die Absurdität vollkommen. Die Antifas schlugen wahllos zu, die CRS ebenso. Ich bekam das zu spüren: isoliert, weit weg von den Auseinandersetzungen, wurde ich von einem Schlagstock getroffen. Das ist die geniale Taktik der Ordnungskräfte: Auf diejenigen einschlagen, die nicht teilnehmen, und diejenigen, die brennen, laufen lassen. Als wir mit einigen CRS-Soldaten sprachen, spürten wir ihre Verwirrung: Sie waren überfordert, sammelten vor allem Wurfgeschosse ein und sorgten für einige Filtrationen.
Jenseits der Bilder der Gewalt drängt sich eine Realität auf: Die radikale Linke hat es geschafft, eine militante Jugend zu strukturieren. Sie ist organisiert, bereit zur Konfrontation und gibt der Linken einen ständigen Druckmittelhebel in die Hand.

Rechte Bewegung auf der Straße kaum präsent
Die Rechte hingegen ist auf diesem Gebiet nicht in einer starken Position. Es gibt keine mobilisierte Jugend und keine Strategie für die Straße. Mit Ausnahme einiger Taschen – kürzlich in Wien im Zusammenhang mit der Remigration – bleibt sie unsichtbar. Sie klammert sich an die Idee, dass die Wahlurnen ausreichen, obwohl die Linke die Straße besetzt und ihre Agenda mit Gewalt durchsetzt.
Die Lektion ist klar: Die Linke weiß, dass die Straße eine politische Waffe ist. Wenn die Rechte das nicht ihrerseits lernt, wenn sie das Terrain nicht erobert, wird sie verlieren. Nicht nur die Wahlen, sondern auch den Kulturkampf und die Zukunft. Denn eines ist sicher: Auf der Straße wie in der Politik zahlt sich Abwesenheit immer aus. Und die Rechte hat sich an diesem 10. September erneut für die Abwesenheit entschieden.
Spannende Schilderungen aus Frankreich, doch auch in Deutschland müssen die Menschen auf die Straße gehen. In unserer COMPACT-Septemberausgabe „Der Totengräber. Wie Merz Deutschland das Grab schaufelt“ zeigen wir, wie diese Regierung systematisch gegen das eigene Volk agiert. Jetzt das Heft bestellen!