Während die Altparteien in Schockstarre an der Brandmauer verharren, knüpft die AfD die Fäden in den ,,Big Apple“ und das Weiße Haus. Mehr über die revolutionären Umbrüche in Deutschland und den USA lesen Sie in unserer Ausgabe 03/2025 mit dem Titelthema „Die blaue Revolution – Wie eine neue Epoche beginnt“. Wenn die unten nicht mehr wollen und die oben nicht mehr können – das ist jetzt! Hier mehr erfahren.
Am Wochenende reist eine große AfD-Delegation in die USA. Rund 20 Abgeordnete aus Bundestag, Europaparlament und mehreren Landtagen machen sich auf den Weg nach New York und Washington. Anlass ist die Auszeichnung von Markus Frohnmaier (34) durch den New York Young Republican Club. Doch die Ehrung ist nur das sichtbare Zeichen einer Entwicklung, die tiefer reicht: Die AfD wird in republikanischen Kreisen längst nicht mehr als Randerscheinung wahrgenommen, sondern als politischer Gesprächspartner, dessen Stimme Gewicht hat.
Neben Vernetzungsarbeit in der amerikanischen Hauptstadt, steht m Zentrum der Reise eine Auszeichnung, die im konservativen Milieu der USA eine besondere Strahlkraft besitzt: Der New York Young Republican Club, eine der ältesten und einflussreichsten republikanischen Vereinigungen des Landes, hat Frohnmaier zu seiner Jahresgala am 13. Dezember eingeladen – und würdigt ihn dort für sein politisches Engagement und die außenpolitische Positionierung der AfD. Der Club prägt seit über 100 Jahren die Karrierepfade junger republikanischer Politiker und gilt als Ort, an dem neue Allianzen geschmiedet werden.
Frohnmaier soll den Allen-W.-Dulles-Preis des Clubs erhalten – eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich nach Auffassung der Republikaner durch Mut, Klarheit und politische Standfestigkeit hervorgetan haben.

Doch Achtung: Allen W. Dulles gehörte zu den einflussreichsten, zugleich aber umstrittensten Architekten der amerikanischen Geheimdienstpolitik im 20. Jahrhundert. Als CIA-Direktor von 1953 bis 1961 formte er die Behörde zu einem global operierenden Machtinstrument des Kalten Krieges und verantwortete verdeckte Operationen, die ganze Regionen erschütterten – darunter die Umstürze im Iran (1953) und in Guatemala (1954). Unter seiner Leitung entstanden Programme wie das berüchtigte MKULTRA-Projekt zur Bewusstseinskontrolle, und sein Name fällt bis heute im Zusammenhang mit den Interventionen jener Ära. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg war er als Berater am Vertrag von Versailles beteiligt – ein früher Hinweis auf den weitreichenden Einfluss der Familie Dulles. Sein Bruder John Foster wurde später US-Außenminister; gemeinsam prägten sie über Jahre die amerikanische Außenpolitik.
Doch abgesehen vom umstrittenen Namensgeber kann Frohnmaier auf die Ehrung stolz sein. In der Einladung heißt es wörtlich:
„Wir möchten Ihnen die Ehre zuteilwerden lassen, bei der Veranstaltung eine kurze Ansprache zu halten, nachdem Sie den Allen-W.-Dulles-Preis des Clubs erhalten haben, der die mutige Arbeit der AfD in dem besonders unterdrückenden und feindlichen politischen Umfeld Deutschlands würdigen soll.“
Und der Brief geht noch weiter – an einer Stelle, an der spätestens die übrigen Parteien im Bundestag aufhorchen müssten: „Unser Club fordert weiterhin eine neue bürgerliche Ordnung in Ihrem Land, in der eine triumphierende AfD das ist, was die Hüter der gescheiterten liberalen Ordnung am meisten fürchten.“
Transatlantischer Schulterschluss
Für die AfD ist diese Formulierung mehr als ein symbolisches Schulterklopfen. Sie ist ein politischer Ritterschlag. Die Republikaner sehen in ihr nicht nur einen Partner, sondern einen konservativen Hoffnungsträger für ein Europa im Umbruch.
Die New York Young Republicans sorgten bereits vor zwei Jahren für Aufsehen, als sie bei ihrer Jahresgala nicht nur Ex-Präsident Donald Trump auf die Bühne holten, sondern auch hochrangige Vertreter europäischer Rechtsparteien empfingen – darunter den Generalsekretär der österreichischen FPÖ sowie enge Vertraute des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, einschließlich dessen politischem Direktor.
Auch in diesem Jahr hat die Gala Strahlkraft. Die Tickets für Nichtmitglieder reichen von 799 bis zu exklusiven 30.000 Dollar – ein Hinweis darauf, dass hier jene konservativen Netzwerke zusammenkommen, die künftig in Washington eine wichtige Rolle spielen dürften. Ausgezeichnet werden die Frauensportlerin und Anti-Trans-Aktivistin Paula Scanlan, der Hardliner Jack Posobiec sowie mehrere republikanische Lokalpolitiker.
Zur Gala reisen neben Frohnmaier auch mehrere seiner Kollegen aus dem Fraktionsarbeitskreis Außen an: Anna Rathert, Jan Wenzel Schmidt, Udo Hemmelgarn und Alexander Wolf. Hinzu kommen Diana Zimmer, Micha Fehre, Martin Reichardt und Jan Nolte aus der Bundestagsfraktion. Eine Delegation, die nicht nach Symbolik aussieht, sondern nach strategischem Schulterschluss.





