Angeblich will Israel mit seinem Angriff auf den Iran den Bau einer Atomwaffe verhindern, doch im Hintergrund läuft eine ganze andere Agenda. Dazu passt der Angriff auf den staatlichen iranischen TV-Sender am Montagabend. Nicht erst seit gestern setzt das Netanjahu-Regime die gesamte Region in Brand: In der COMPACT-Ausgabe „Die blaue Revolution“ haben wir uns ausführlich mit der Lage in Gaza beschäftigt und aufgezeigt, wie schlimm es wirklich ist. Hier mehr erfahren.
Als am Montagabend israelische Medienkanäle die Bürger Teherans auffordern, den 3. Distrikt, in dem sich zahlreiche Medienunternehmen befinden, zu verlassen, wurde deutlich, was das nächste Ziel des iraelischen Angriffs ist: Die iranischen Medien. Wenig später folgten die Luftangriffe, getroffen wurde ein Gebäude, in dem u.a. der Staatssender Islamic Republic of Iran Broadcasting, kurz IRIB, untergebracht ist. Ein Video, das sich in sozialen Netzwerken verbreitete, zeigt den Einschlag der Bomben während einer Live-Sendung.

Das Ziel hinter diesem Angriff: Israel möchte verhindern, dass die iranische Regierung ihre Bürger weiter mit Nachrichten versorgen kann und das Land destabilisieren, um einen Regime-Change herbeizuführen. Während am Anfang noch das Märchen der drohenden Fertigstellung einer iranischen Atombombe als Grund für die Aggression herhalten musste (die Geschichte wird seit 40 Jahren in regelmäßigen Abständen zur anti-iranischen Stimmungsmache wiederholt), macht Israels Propapganda-Apparat mittlerweile keinen Hehl mehr aus ihrem Ziel. Sie wollen die politische Landkarte des Nahen Ostens ändern, ohne Rücksicht auf Völkerrecht oder nationale Interessen souveräner Staaten.
Luftangriffe auch in der Nacht fortgesetzt
Bisher erfüllt sich die israelische Hoffnung, im Iran einen Aufstand loszutreten, nicht, ein entsprechender Aufruf von Benjamin Netanjahu an die iranischen Bürger verhallte ohne jeden Effekt – offenbar ist die Unzufriedenheit mit der Regierung doch nicht so groß, wie uns die westlichen Mainstreammedien vermitteln wollen. Trotz dieses propagandistischen Rückschlages treibt Israel seine Agenda weiter voran, in der Nacht wurden die Luftangriffe auf den Iran fortgesetzt, betroffen war überwiegend militärische Infrastruktur. Im Gegenzug wurden durch mehrere dutzend ballistische Raketen in Richtung Haifa und Tel Aviv gestartet, die jedoch fast ausnahmslos durch das „Iron Dome“ neutralisiert werden konnten. Nachdem die israelische Luftabwehr in den ersten zwei Kriegstagen Ende vergangener Woche Nachlässigkeiten zeigte, gelingt es dem Iran aktuell nicht, empfindliche Gegentreffer zu landen, was auf eine zunehmend einseitige militärische Situation hindeutet.
Jetzt auch der Iran: Israel setzt den Nahen Osten in Brand. Wie schlimm die Situation für die palästinensische Zivilbevölkerung ist, haben wir bereits in unserer Ausgabe „Die blaue Revolution“ ausführlich beschrieben. Hier bestellen!