Spannende, teils umwälzende Zeiten erlebt gegenwärtig auch Irland. Zu den besonders bemerkenswerten Akteuren dort zählt Yan Mac Oireachtaigh, Kopf der Jugendorganisation der National Party. Wir haben mit ihm gesprochen Auch er setzt auf eine Epochenwende, wie in unserer März-Ausgabe skizziert. Lesenswert. Hier mehr erfahren.
_ Matisse Royer im Gespräch mit Yan Mac Oireachtaigh
Würden Sie sich unseren Lesern und Interessenten bitte vorstellen?
Natürlich. Mein Name ist Yan Mac Oireachtaigh, ich bin der Leiter von Oige Naisiunach, dem Jugendzweig der National Party in Irland. Unsere Aufgabe sehen wir darin, dafür zu sorgen, dass in allen Bereichen, ob wirtschaftlich, kulturell oder spirituell, das irische Volk in allen Aspekten des Lebens an erster Stelle steht.
Wir wollen die Flamme des Nationalismus aufrechterhalten; eine Flamme, die seit Jahrtausenden in den Herzen der Gael lebt. Wir werden nicht zulassen, dass sie zu unseren Lebzeiten erlischt. Als Hüter der Nation ist es unsere Aufgabe, sie zu bewahren und die Fackel an künftige Generationen weiterzugeben.
Was hat Sie dazu bewogen, der National Party beizutreten? Gab es ein auslösendes Ereignis in Ihrem Leben?
Ich bin der NP 2019 beigetreten, ein Jahr nach dem berüchtigten Abtreibungsreferendum von 2018, bei dem Irland schändlicherweise dafür gestimmt hat, alle verfassungsmäßigen Schutzbestimmungen für ungeborene Babys aus der Verfassung zu streichen.
Verbrechen an den Schwächsten
Dies ebnete den Weg für eine von der Regierung unterstützte Abtreibungsgesetzgebung, die seit 2019 zur Tötung von etwa 51.000 Ungeborenen geführt hat. Dieses industrielle Abschlachten der verletzlichsten Menschen in unserer Gesellschaft hat mich zutiefst berührt und mich dazu gebracht, nachzuforschen, welche politische Partei am entschiedensten für das Leben eintritt. So bin ich auf die National Party gestoßen. Zuvor war ich überhaupt nicht politisiert. Nachdem ich der NP beigetreten war, stürzte ich mich in den Aktivismus, stieg innerparteilich auf und übernahm schließlich die Leitung des Jugendflügels.
Wurden Sie jemals von den Behörden oder dem Justizsystem wegen Ihrer Stellungnahmen ins Visier genommen?
Das „Anvisieren“ seitens staatlicher Behörden kann auch bei uns viele Formen annehmen, darunter Aktionen der politischen Polizei. Da werden beispielsweise unsere Mitglieder zur Rede gestellt, weil die politische Banner hochhalten. Auf einem stand schlicht „Ireland Belongs to the Irish“ (Irland gehört den Iren), ein Zitat des berühmten irisch-nationalistischen Helden Patrick Pearse, der im Osteraufstand von 1916 kämpfte.

Diese Versuche, unsere politischen Aktivitäten zu behindern, verdeutlichen, dass die Worte unserer großem Patrioten, die für die Unabhängigkeit Irlands gekämpft haben, mittlerweile in völligem Widerspruch zu den globalistischen Überzeugungen und „Tugenden“ der derzeitigen irischen Regierung stehen.
Ferner haben wir Übergriffe von Ordnungskräften unseres Landes gesehen, als irische Bürger in ganz Irland von der Gardaí angegriffen wurden, weil sie friedlich gegen die Politik von der Fianna Fáil und der Fine Gael protestierten.
Teilweise mussten sich die Verhafteten langwierigen Verfahren aussetzen, wurden teilweise zu hohen Geld- und auch zu Gefängnisstrafen verurteilt. Hier handelt es sich nach meiner Auffassung ganz eindeutig um Willkürlichkeiten unseres voreingenommenen Justizsystems.
Was entgegnen Sie denjenigen, die Sie beschuldigen, Extremismus oder gar Hass voranzutreiben?
Die Antwort ist, dass ich nicht antworte. Auf solch lächerliche Anschuldigungen zu reagieren, widerspricht der Arbeit, die wir leisten. Diejenigen, die uns vorwerfen, des Hasses schuldig zu sein, irren sich gewaltig.
Ich setze immer auf die Liebe; zu meiner Familie, zu meiner Gemeinde und zu meiner Nation. Diejenigen, die am lautesten nach Hass schreien, verstehen nicht, dass ich mein Land zu sehr liebe, um tatenlos zuzusehen, wie es zerstört wird.
Nicht nach dem Wind drehen!
Diejenigen, die uns Extremismus vorwerfen, irren sich noch mehr. Unsere politischen Ansichten sind von Natur aus traditionell und wären bis vor kurzer Zeit in der irischen Politik durchaus gesellschaftsfähig gewesen. Wie dem auch sei, unsere Position muss nicht danach gerechtfertigt werden, wie viele Menschen mit uns übereinstimmen oder nicht, und unsere Grundprinzipien werden sich nicht nach dem Wind drehen. Was richtig ist, ist richtig, und was falsch ist, ist falsch.
Wie ist die politische Lage in Irland? Wie steht es um die National Party?
Die politische Lage in Irland ist angespannt, auch wenn sie für die Außenwelt stabil erscheint. Die Masseneinwanderung, die unsere sich Wohnungskrise verschärft, hat eine starke Reaktion hervorgerufen. Der Aufstieg einer als nationalistisch wahrgenommenen Partei wie Sinn Féin nimmt Gestalt an, aber es ist zunehmend fraglich, ob Sinn Féin genügend Schwung hat, um bis 2029 eine Regierung zu führen.
Die Unterstützung für Sinn Féin ist 2024 stark zurückgegangen, nachdem sie bei den allgemeinen Wahlen 2020 einen starken Anstieg verzeichnet hatte. Die Bühne ist reif für das Auftauchen einer nationalistischen Partei wie der National Party, die dem Regime an den Wahlurnen schwere Schläge versetzt.
Allerdings ist Firewall um uns herum immer noch sehr stark, obwohl wir die einzige rechtsnationalistische Partei sind, die in Irland durch gewählte Vertreter repräsentiert wird.
Wie würden Sie die derzeitige Situation in Irland beschreiben? Hat die Regierung das irische Volk betrogen?
Ich denke, dass die Situation angespannt ist. Das Regime hat sich selbst vier weitere Jahre geschenkt, aber die 100-jährige Herrschaft der Fianna Fáil und der Fine Gael neigt sich dem Ende zu. Die Regierung hat das irische Volk sicherlich betrogen und uns als Bürger zweiter Klasse in unserem eigenen Land behandelt – eine beschämende Realität.
Ein Großteil der Wut richtet sich jedoch gegen Sinn Féin, die sich als nationalistische Partei präsentiert hat, aber in Fragen der Identität und der Masseneinwanderung eindeutig versagt hat. Sinn Féin hat insbesondere einen großen Teil ihrer Wählerbasis aus der Arbeiterklasse verraten, was nicht unbemerkt geblieben ist.
Wie beurteilen Sie den anhaltenden Einfluss des Vereinigten Königreichs auf Nordirland? Ist eine Wiedervereinigung realistisch?
Ich denke, dass der Einfluss des Vereinigten Königreichs auf Irland natürlich nichts Positives hat. Unsere eigenen Politiker sind dafür verantwortlich, dass sie nicht viel für eine vereinigte Republik mit 32 Grafschaften getan haben. Sie scheinen viel eher mit der Krone zu kuscheln und sich auf deren Sicherheitsdienste zu verlassen, während die RAF über unserem Himmel patrouilliert. Das ist einfach nur peinlich.
Wir sollten unsere eigenen Verteidigungskapazitäten nutzen, anstatt uns auf andere zu verlassen, und einen Weg finden, die britische Herrschaft in unserem nordöstlichsten Gebiet endgültig zu beseitigen. Die Teilung hatte einen zutiefst negativen Effekt und hat das irische Volk in den letzten 100 Jahren demoralisiert.
Die Vereinigung wird kommen!
Ich denke, dass es früher oder später zu einer Wiedervereinigung Irlands kommen wird, denn letztlich ist Irland eine Insel, und alles dreht sich um ein vereintes Irland, sei es wirtschaftlich, kulturell oder politisch.
Die Frage ist eher das Wie als das Wann. Die meisten großen politischen Parteien gehen der Frage, wie wir ein geeintes Irland erreichen könnten, nicht auf den Grund. Sie wollen nicht, dass es bald passiert. Dies ist ein Verrat am Kampf, den unsere Vorfahren 800 Jahre lang gegen die britische Herrschaft geführt haben.
Die National Party befürwortet ein „vereinigtes, gälisches und freies“ Irland. Was bedeutet diese Vision konkret in einem Land, das noch immer in zwei Teile geteilt ist?
Wir plädieren für ein vereintes, gälisches und freies Irland, weil dies der einzige Weg ist, es zu erreichen. Als das Britische Empire unsere sechs Grafschaften einführte, hatte es die Absicht, die autochthonen Gälen zu eliminieren. Das hat jedoch nicht geklappt, da die Gälen eine ziemlich eigensinnig sein können.
Es ist diese Sturheit, die uns am Ende den Sieg bringen wird. Aber die Frage beschränkt sich nicht auf ein Land, das immer noch in zwei Hälften geteilt ist, wie mir scheint. Wenn Irland zum Beispiel morgen geeint wäre, würde Englisch unsere Hauptsprache bleiben und wir würden immer noch dem internationalen Finanzwährungssystem unterworfen sein.
Politischer Wille ist wegweisend
In der Tat wäre Irland weder gälisch noch frei. Was wir anstreben, ist eine umfassende Wiederbelebung unserer Muttersprache und unserer Kultur – eine gälische Renaissance, die vor 100 Jahren, nach dem Ende des irischen Bürgerkriegs, hätte stattfinden sollen.
Um dies zu erreichen, bedarf es eines massiven politischen Willens. Sich aus der internationalen Finanzsklaverei zu befreien, wird ebenfalls schwierig, aber machbar sein. Wir würden damit beginnen, die irische Nation wieder zu bewaffnen, indem wir die Verteidigungsausgaben erhöhen und den Euro zugunsten der Wiedereinführung des irischen Pfundes aufgeben.
Natürlich wäre es ideal, dies unter dem Deckmantel eines vereinigten Irlands mit 32 Grafschaften zu tun oder auf die Wiedervereinigung unserer Insel hinzuarbeiten, um sie der britischen Herrschaft zu entziehen.
Sie scheinen in Ihrem Kampf den Schwerpunkt auf Kultur und Identität zu legen. Warum ist die Metapolitik für Nationalisten heute so entscheidend?
Ja, wir sind der Meinung, dass Kultur und Identität entscheidend dafür sind, wer wir sind, wen wir lieben und wen wir verteidigen werden. Wie das Sprichwort sagt: „Die Politik ist der Kultur nachgelagert“, was durchaus zutrifft. Ich denke, dass die Metapolitik eine wichtige Rolle dabei spielt, das Overton-Fenster auf unsere Ideen zu verschieben, was uns in Europa derzeit sehr gut gelingt.
Wir haben hier in Irland einen starken Aufschwung metapolitischer Gruppen, insbesondere die lokalisierten „Says No“-Protestgruppen, die im ganzen Land aufgetaucht sind. Diese Gruppen haben eine große Rolle dabei gespielt, die Idee des Widerstands in den Köpfen des Durchschnittsiren zu halten.
Wie wirkt die National Party dem Einfluss der progressiven Eliten in den irischen Medien, der Bildung und der Kultur entgegen?
Der beste Weg, den progressiven Eliten etwas entgegenzusetzen, ist, sich an so vielen Fronten wie möglich selbständig zu machen. Im Laufe der Jahre haben wir ein ernstzunehmendes Netzwerk irischer Nationalisten aufgebaut und einen massiven Anstieg unseres Publikums in den sozialen Netzwerken verzeichnet.
Eigene mediale Wege
Die beste Möglichkeit, den Maßnahmen gegen Nationalisten entgegenzuwirken, besteht ganz einfach darin, eigene Medien zu produzieren und sicherzustellen, dass sie professionellen Standards entsprechen, damit wir mit staatlichen Einheiten und diversen anderen linksgerichteten gemeinnützigen Mediengruppen konkurrieren können. Ich denke, das gelingt uns recht gut, und unseren Freiwilligen gebührt ein Dankeschön!
Was Bildung und Kultur betrifft, ist es viel schwieriger. Wir haben dies mit verschiedenen Aktivitäten auf unseren Konferenzen versucht, wie etwa Präsentationen, Workshops, und wir haben sogar irische Sprachkurse für Mitglieder aller Niveaustufen angeboten. Dies entspricht jedoch nicht den Fähigkeiten des Staates in diesem Bereich.
Soziale Netzwerke haben die Verbreitung von Ideen verändert. Wie nutzen Sie X und andere Plattformen, um Ihre Sache voranzutreiben?
Die Nutzung der wichtigsten Plattformen ist eines der wichtigsten Dinge, die man im Zeitalter der sozialen Netzwerke tun kann. Nicht regelmäßig zu posten, ist ein schwerer Fehler, und Sie müssen qualitativ hochwertige Inhalte fördern, damit die breite Öffentlichkeit Sie als professionell und glaubwürdig ansieht. Wir haben X und andere Plattformen für Videos und Fotos unserer Aktivitäten genutzt. Die Nutzung von X kann auch interessant sein, um direkt mit der Basis In Kontakt zu treten.
Was denken Sie über den Wahlerfolg von Parteien wie der AfD in Deutschland, dem Vlaams Belang in Flandern oder dem RN in Frankreich?
Ich denke, die Wahlerfolge des Vlaams Belang, der AfD und anderer Parteien auf dem Kontinent sind sehr vielversprechend. Die Welle der Unterstützung für Begriffe wie „Remigration“ drängt einige Mitte-Rechts-Parteien weiter nach rechts, insbesondere in Bezug auf Masseneinwanderung.
Ich glaube, das wird zu einer sehr vielversprechenden Ära in den 2030er Jahren führen, in der wir ein europäisches Erwachen erleben werden, denn bisher waren die 2020er Jahre eine unglaubliche Dekade, und unsere Macht wird wachsen.
Mit Authentizität zum Ziel
Sich inspirieren zu lassen und dabei zu helfen, unsere eigene Bewegung aufzubauen, ist absolut eine gute Idee, ja; allerdings neigen Modelle, die nicht irisch sind, dazu, in Irland krachend zu scheitern. Wir haben gesehen, wie Gruppen versucht haben, den sofortigen Wahlerfolg des BBB in den Niederlanden oder anderer Parteien – sei es in Großbritannien oder auf dem Kontinent – nachzuahmen, aber sie sind kläglich gescheitert.
Die Notwendigkeit, dass eine irische Bewegung irisch bleibt – ihre Wahrheit an die Vergangenheit bewahrt und gleichzeitig eine Tradition an die Zukunft weitergibt – ist für jede Bewegung sehr wichtig, besonders in Irland.
Es gibt ein Schlagwort auf der europäischen Bühne: „Remigration“. Wie verstehen Sie das?
Für uns ist „Remigration“ in erster Linie eine Lösung – eine Lösung, die zur Rückführung von Illegalen, Kriminellen und Sozialhilfeempfängern beiträgt. Danach kann die legale Einwanderung über einen Zeitraum von wenigen Jahren reduziert werden. Aber was ist mit den vielen ausländischen Staatsangehörigen, die bereits in unserem Land leben? Die beste Antwort darauf ist eine Einzelfallprüfung.
Nicht alle „Einwanderer“ sind gleich: Einige sind wirklich in die Gesellschaft integriert, andere einfach nicht. Manche tragen bei, andere nicht. Das ist die schwierigste Frage, mit der jeder Staat konfrontiert sein wird, der versucht, Remigration umzusetzen, aber sie ist dennoch über einen gewissen Zeitraum absolut machbar. Europäer müssen eine komfortable Supermajorität in ihren jeweiligen Nationen bilden; sonst erwartet uns eine Zukunft wie in Südafrika.
Überall erleben wir derzeit politische Neuorientierungen. Dazu lesen Sie Hintergründe und Fakten in unserem März-Heft „Die blaue Revolution“. Hier bestellen.