Nach dem FPÖ-Parteitag: In Österreich steigen die Umfragewerte für Herbert Kickl in ungeahnte Höhen. Es zeigt sich auch hier, dass die verbrauchten Kräfte am Ende sind. Lesen Sie dazu unsere Sonderausgabe „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“. Hier mehr erfahren.

    In Österreich dominiert Herbert Kickl die politische Landschaft weiterhin nach Belieben: Eine aktuelle Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft lässt den FPÖ-Chef in der Kanzlerfrage auf beeindruckende 42 Prozent klettern – ein neuerlicher Zuwachs von drei Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwoche. Diese Erhebung unterstreicht den anhaltenden Aufwind der Freiheitlichen, die in aktuellen Schätzungen schon bei 35 Prozent der Wählerstimmen liegen.

    Riesiger Kickl-Vorsprung

    Kickls Vorsprung gegenüber der Konkurrenz signalisiert, dass die Wähler zunehmend auf einen Kurswechsel setzen. Hinter Kickl hinkt ÖVP-Kanzler Christian Stocker mit 18 Prozent hinterher, SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler rutscht sogar auf 14 Prozent ab – ein weiterer Verlustpunkt, der die Sozialdemokraten in die nächste Krise stürzen dürfte. Beate Meinl-Reisinger von den Neos verliert Boden und landet bei mageren zehn Prozent, was die Koalition insgesamt als zunehmend substanzlos entlarvt.

    Die Unzufriedenheit mit der Dreier-Allianz aus ÖVP, SPÖ und Neos brodelt unvermindert: 50 Prozent der Befragten äußern offene Missbilligung der Regierungsarbeit, nur 24 Prozent stimmen ihr zu – ein Wert, der die Hilflosigkeit der Etablierten vor dem FPÖ-Momentum widerspiegelt.

    Vision einer Dritten Republik

    In diesen turbulenten Zeiten stand am Wochenende der FPÖ-Bundesparteitag im Salzburger Messezentrum an. Herbert Kickl wurde mit satten 96,9 Prozent als Parteichef bestätigt und nutzte die Gelegenheit, die Vision einer „Volkskanzlerschaft“ mit Nachdruck zu propagieren.

    Darüber hinaus bekräftigte er das Ziel eines Umbruchs. Kickl: „Nicht das System wird uns, sondern wir werden dieses falsche System brechen.“ Auch sprach er von einer künftigen „Dritten Republik“, die sich durch einen „Asylstopp“, ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam und einen Ausbau der direkten Demokratie auszeichnen werden. Damit griff er eine Formulierung von FPÖ-Legende Jörg Haider auf.

    Kickl skizzierte das ambitionierte „Erneuerungsprojekt“, das einen grundlegenden Systemwechsel einleiten und die Machtverhältnisse „zugunsten der Bevölkerung“ verschieben solle – eine „Redemokratisierung“, die die etablierten Strukturen auf den Kopf stellen würde.

    Kickls Auftritt war ein voller Erfolg für die Partei, die den Mobilisierungsmoment nutzte, um ihre Anhänger für die kommenden Kämpfe zu befeuern. Besonders spannend wurde es, als Kickl das Thema Bundespräsidentenwahl 2028 anschnitt: „Diesmal werden die Karten ganz neu gemischt, und ich glaube, wir werden einen Joker ausspielen.“ Konkrete Namen nannte er nicht, betonte aber das enorme Potenzial, das aus der aktuellen Stimmungslage entsteht. Anders als in der BRD wählen die Österreicher ihren Bundespräsidenten direkt.

    Selbstbewusster Kickl

    In der Außenpolitik setzte Kickl beim Parteitag weitere Akzente: Er plädierte für eine pragmatische Annäherung an Russland und warnte vor überhasteten militärischen Eskalationen etwa bei angeblichen Luftraumverletzungen. Stattdessen forderte er eine „vernünftige“ Haltung im Stil von John F. Kennedy mit dem Ziel einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur, die den Kalten Krieg nicht neu entfachen möge.

    Innenpolitisch wirkte Kickl besonders selbstbewusst: Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ nach der nächsten Nationalratswahl sei kaum mehr aufzuhalten, solange der Vorsprung groß genug ausfalle – und die Umfragen deuten genau darauf hin: Nach einer Phase bewusster Zurückhaltung wolle er nun „mit umso mehr Kraft durchstarten“, ohne sich in endlosen Medienkarussells zu verlieren.

    Sein Führungsstil – klar, konfrontativ, anti-etabliert – trifft offenbar den Nerv einer Wählerbasis, die nach Authentizität lechzt. Die aggressive Gegenkampagne der Altparteien prallt bislang völlig wirkungslos ab.

    Die Zeit der verbrauchten Polit-Kräfte verblasst allerorten. Auch in Österreich. Auch in der Bundesrepublik. Sichern Sie sich unsere Sonderausgabe „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen“. Jetzt bestellen.

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