Auch im Westen regt sich Widerstand. Was die Menschen auf die Straße treibt und womit sie sich konfrontiert sehen, zeigen die jüngsten Ereignisse in Bassum im Landkreis Diepholz in Niedersachsen, wo man schon seit 144 Wochen jeden Montag auf die Straße geht. Warum dies jetzt notwendiger denn je ist, zeigt unser Paket „1.000 Seiten BRD Diktatur“ zum Sonderpreis von 14,99 Euro (statt 79,75 Euro). Hier mehr erfahren.

    _ Martina Müller

    Es begann friedlich an diesem Montag in Bassum, einer Kleinstadt im Herzen Niedersachsens. Die Männer und Frauen kennen sich gut. Sie treffen sich seit 144 Wochen. Sie umarmten sich zur Begrüßung, schwatzten, lachten. Die Zeit hatte sie zusammengeschweißt. Es sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Krankenpfleger, Handwerker und Rentner. Doch am Montagabend sind sie vor allem Menschen, die die Sorge um ihr Land auf die Straße treibt. Und das seit fast drei Jahren.

    Die AfD als treibende Kraft

    Initiiert wurde diese Demonstration vom AfD-Kreisverband Diepholz und dessen Kreisvorsitzendem Andreas-Dieter Iloff „Wir gehen hier für Frieden, Freiheit und ein bezahlbares Leben auf die Straße“ so der 58-jährige Hufschmied, der bereits seit zehn Jahren den Kreisverband führt. Was als kleine Mahnwache mit einer Gitarre und ein paar Liedern begonnen hatte, ist heute eine Demonstration die maximale Aufmerksamkeit erregt. Megaphone, Fahnen, Sprechchöre und Polizeibegleitung lassen die Einwohner der sonst so verschlafenen Kleinstadt Montag für Montag aufhorchen.

    Bassum, 26. Mai 2025: Der Diepholzer AfD-Kreisvorsitzende Andreas-Dieter Iloff bei seiner Ansprache. Foto: Autorin

    Der Kreisvorsitzende begrüßte jeden Teilnehmer persönlich, sprach hier und da mit Neuankömmlingen und hielt Rücksprache mit der Polizei. In einer kurzen Rede umriss er die politischen Geschehnisse der letzten Woche. Dabei konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Kriegstreiberei der Altparteien, die geplanten Ausgabe für die Rüstung, wo das Geld für die Bürger fehlt und wie die Kriminalität weiter steigt. Alles Themen, die die Menschen bewegen.

    Gabi R. aus der Nähe von Bassum ist seit zwei Jahren regelmäßig mit ihrem Mann dabei „Wir fühlen uns hier gehört mit unseren Sorgen und Nöten. So, wie es im Land im Moment läuft, kann es nicht weitergehen“, empört sich die Altenpflegerin. Auch Gäste aus Bremen und dem Nachbarkreisverband Vechta sind angereist. Auch sie fühlen sich von dem Format der regelmäßigen Montagsspaziergänge angesprochen. „Wir sind sichtbar für den Bürger, nicht nur wenn es alle paar Jahre um die Stimme des Wählers geht“, erklärt Yvonne D. aus Bremen.

    Patrioten auf der Straße: In Bassum führt die AfD die Proteste an. Foto: Autorin

    Die selbsternannte Zivilgesellschaft

    Natürlich gibt es auch hier eine Gegenveranstaltung durch die sogenannte Zivilgesellschaft. Staatlich organisierte NGOs wie Omas gegen Rechts, Wir sind Mehr, Gewerkschaften und auch die gewaltbereite Antifa formierten sich unweit der AfDler vor dem Rathaus Bassum. Nur getrennt durch 50 Meter und zwei Polizeiwagen.

    Eine der Organisatorinnen der Gegendemonstration ist Erika Schneider. Die selbsternannte Pressevertreterin und bekennende Antifaschistin positionierte sich gemeinsam mit Sylvia Holste-Hagen, stellvertretene Bürgermeisterin und Fraktionsvorsitzende der Grünen der Stadt Twistringen, auf der anderen Straßenseite.

    Auch André Aden, Rechtsextremismusjäger und Fotograf, hatte sich Schneider vor einigen Wochen schon zur Unterstützung geholt. Entgegen geltendem Presserecht fertigte Erika Schneider Porträtaufnahmen von Demonstrationsteilnehmern an, um diese dann öffentlich auf ihrer Internetseite zu denunzieren beziehungsweise an das Antifa-Portal Recherche Nord weiterzuleiten. Bereits mehrfach wurde sie aufgefordert dies zu unterlassen, Strafanzeigen wurden gestellt, Verfahren laufen.

    Der schwarze Block

    Als sich der Demonstrationszug in Bewegung setzte, gingen auch Erika Schneider und Sylvia Holste-Hagen in die gleiche Richtung. Normalerweise, so Eduard V., zuständig für die Sicherheit während der Demos im Kreisverband der AfD, bleibt Frau Schneider bei der Gegendemonstration am Rathaus. Warum es an diesem Montag anders war, sollte sich später zeigen.

    Die rund 40 Teilnehmer, ausgestattet mit Fahnen, Bannern und Megaphonen riefen ihre Wünsche und Forderungen nach einem selbstbestimmten, bezahlbaren Leben und nach Frieden in das abendliche Bassum, begleitet von Polizei und von freundlich winkenden Einwohnern.

    Machte ihrem schlechten Ruf mal wieder alle Ehre: Die Antifa am 26. Mai 2025 am Rande der Montagsdemo in Bassum. Foto: Autorin

    Nach etwa zehn Minuten wurde der Sprechchor der Demonstranten jäh unterbrochen. „Schwarzer Block voraus“, hörte man von vorn. Und da standen sie: Schwarz vermummt, schwarze und rote Banner und an ihrer Seite, selbstgefällig lächelnd, Erika Schneider und Sylvia Holste-Hagen. Beleidigungen flogen dem Demonstrationszug um die Ohren.

    Nur getrennt von einer Handvoll Beamter zogen Rollstuhlfahrer, Rentner und Frauen an der gewaltbereiten schwarzen Masse vorbei. Dann, alle waren schon fast vorbei, zerriss ein ohrenbetäubender Knall die Luft. Böller, Sprengstoff? Alle sahen sich um, niemand schien verletzt. Die Polizei wirkte nervös. Der Kreisvorsitzende versuchte zu intervenieren. Nicht nur die Vermummung verstieß gegen das Versammlungsgesetz.

    Auch die an der Straße plötzlich auftauchende Antifa-Truppe war nicht als Spontandemo einzuordnen da sich die Teilnehmer zuvor bei der Gegendemonstration am Rathaus aufgehalten hatten und es am Ende auch wieder taten. Doch die Argumente von Andreas Iloff verhallten wie viele Male zuvor im Nichts. Dafür begleitete der linksextremistische Mob den Demonstrationszug weiter. Getrieben von Erika und Sylvia. Und dann sangen sie im Stadionrhythmus: „Ihr habt den Krieg verlor’n, ihr habt den Krieg verlor’n, ihr habt, ihr habt den Krieg verlor’n.“

    Wie sich einen Tag später herausstellt, wurde von der vermummten Antifa ein Sprengstoffböller durch die Demonstration geworfen. Dieser flog durch den Zug hindurch auf das Grundstück eines Anwohners, der sich genau in diesem Moment mit einem Demonstrationsteilnehmer unterhielt.

    Der Böller detonierte vor den Füßen des unbeteiligten Anwohners. Strafanzeigen wegen versuchter Körperverletzung gegen die staatlich finanzierten Sprengstoffwerfer und ihre Auftraggeber wurde gestellt. Auch die Anmelder der Gegendemo werden sich unangenehme Fragen gefallen lassen müssen –stammen die Erfüllungsgehilfen doch aus ihren Reihen.

    Ein Fazit

    Nach so vielen Montagsdemonstrationen gäbe es sicher noch viel zu erzählen. Andreas Iloff fasst die Situation aus seiner Sicht zusammen:

    „Das, was hier in Bassum passiert, ist wie durch eine Lupe betrachtet, in ganz Deutschland und insbesondere im Westen zu erkennen. Überall dort, wo sich patriotischer Widerstand regt, taucht die sogenannte Zivilgesellschaft auf. Der linke Bodensatz (NGOs) verliert durch zunehmende Aggressivität an Zuspruch in der Normalbevölkerung. Und deshalb ist es zunehmend wichtig, ja geradezu essenziell, dass zur parlamentarischen Arbeit der Alternative für Deutschland der Protest auf der Straße kommt.“

    Und weiter:

    „Eben diese Protestkultur muss das Bürgertum im Westen begreifen und verinnerlichen. Was im Osten normal und etabliert ist, nämlich den politischen Willen auf die Straße zu tragen, musste hier im Westen als Notwendigkeit für die Bürger erkannt werden. Dieses bürgerliches Frühwarnsystem für demokratische Missstände im Land als selbstverständliche Protestkultur muss eingeübt und praktisch erlernt werden, um eine tiefgreifende Veränderung in Deutschland zu ermöglichen.“

    Es könnte auch anders sein: Am Ostermontag hatte die Gegendemonstration um Erika und Sylvia ihren Protest abgesagt. Niemand war da der „Dagegen“ war. Stille und Frieden herrschte in Bassum. Man konnte die Vögel in den Bäumen hören, die Polizei stand entspannt an ihren Fahrzeugen, einen Kaffee in der Hand, plaudernd und den friedlichen Demonstranten bei ihrem Spaziergang zuschauend.

    Niemand störte diese gelebte bürgerliche Demokratie, niemand schrie, niemand brüllte, niemand tobte. Bürger kamen, stellten Fragen und unterhielten sich völlig normal mit den Menschen, die für den Frieden, die Freiheit und die Selbstbestimmung auf die Straße gehen. Jeden Montag. Denken wir unser Deutschland neu.

    Widerstand ist wichtig! Warum das so ist ist, zeigt unser Paket „1.000 Seiten BRD Diktatur“ zum Sonderpreis von 14,99 Euro (statt 79,75 Euro). Die schlimmsten Zensurfälle, die größten Skandale, der alltägliche Wahnsinn in dieser Republik! Hier bestellen.

    Kommentare sind deaktiviert.