Die Hamburg-Wahl hat der derzeitigen Trend Richtung Mitte-Rechts nicht bestätigt, belegt aber dennoch Verluste für Rot und Grün. Die Entwicklung hin zu einer Normalisierung aber wird nicht aufzuhalten sein. Sichern Sie sich unsere aktuelle Ausgabe „Die blaue Revolution“ mit allen Fakten dazu. Hier mehr erfahren.

    Die Hansestadt Hamburg hat gewählt – und der Mainstream blickt zufrieden auf den „Wahlsieger SPD“. Klar, 33,5 Prozent der Stimmen hieven die Sozis an die Spitze der Stadt. Doch im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl haben die Roten 5,7 Prozent verloren. Zur Erinnerung: 2015 fuhr die SPD in Hamburg noch 45,6 Prozent ein. Und die Grünen, die gestern auf 18,5 Prozent kamen, verlieren ebenfalls exakt 5,7 Prozent. Insofern hat das Regierungsbündnis binnen einer Legislaturperiode von Roten und Grünen 11,4 Prozent an Zustimmung verloren. Ein Wahlsieg sieht dann doch anders aus…

    FDP muss draußen bleiben

    Die Wahlbeteiligung in Hamburg lag bei 67,7 Prozent. Zu den Gewinnern zählt die CDU, die sicher von der Bundestagswahl in der vergangenen Woche zehren und um 8,6 Prozent zulegen konnte, aber ein Ergebnis von 19,8 Prozent ist für eine Regierungspartei nun auch kein Triumph. Die FDP flog mit 2,3 Prozent in hohem Bogen aus der Bürgerschaft. Allzu glanzvoll haben die Altparteien in Hamburg also auch abgeschnitten.


    Zulegen konnten Linke und AfD. Die Dunkelroten profitierten von Hype um Wut-Vorsitzende Heidi Reichinnek und kommen auf stabile 11,2 Prozent, die Blauen erreichen 7,5 Prozent. Patriotische Kräfte hatten es in der norddeutschen Metropole immer schon einen schweren Stand. Vor fünf Jahren zitterten sich die Blauen mit 5,3 Prozent ins Parlament. Jetzt konnten sie immerhin zulegen, verpassten aber die erhoffte 10-Prozent-Marke. Zwar kommt die AfD in bestimmten Vierteln durchaus auf Ergebnisse von mehr als 20 Prozent, was Zuwächse beschert, aber eben keinen Durchbruch. Die AfD in Hamburg gibt sich zudem gern hanseatisch, oft auch zurückhaltend in Aktion in Tonalität. Eben dies wünschen viele Wütende in Hamburg aber nicht.

    Wagenknechts neuerlicher Tiefpunkt

    Die spießige Volt-Partei, die offenbar angetreten ist, um die Grünen in Sachen Öko und Besserwisserei zu überbieten, kam in Hamburg auf 3,3 Prozent und ließ damit das BSW klar hinter sich. Sahra Wagenknchts Leute erreichten nur 1,8 Prozent der Stimmen; ein weiterer Tiefpunkt der neuen Partei.

    Und sonst? Die Migrantenpartei DAVA-Hamburg wurde von 24.668 Menschen gewählt, das sind 0,6 Prozent der Stimmen. Die Tierschutzpartei liegt direkt dahinter mit ebenfalls 0,6 Prozent. Parteien, die ansonsten gelegentlich Regionalerfolge erreichen können, blieben in Hamburg ohne Bedeutung. Die Partei wird mit 0,4 Prozent ausgewiesen, Freie Wähler mit 0,3, die ÖDP mit 0,1 Prozent. Das Bündnis Deutschland verzeichnet eine Zustimmung von 0,1 Prozent, die NPD, in Hamburg unter ihrem alten Namen angetreten, schafft 0,0 Prozent.

    Die neue Bürgerschaft muss binnen vier Wochen nach der Wahl erstmals zusammenkommen. Angepeilt wird nun der 26. März. SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher kündigte zunächst Gespräche mit den Grünen und auch mit der CDU an.

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