Mit Spannung wurde das erste Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin seit Ausbruch des Ukraine-Krieges erwartet. Und auch, wenn am Ende kein Deal stand: Der russische Präsident machte deutlich, dass sein Land keinesfalls isoliert ist. Während die europäischen Eliten außen vor blieben, sendeten die beiden Staatschefs durchaus harmonische Bilder aus Alaska. In der COMPACT-Edition „Wladimir Putin: Geschichte Russlands“ lesen Sie, welche historisch verwurzelte geopolitische Agenda Putin verfolgt – in deutscher Übersetzung. Hier mehr erfahren.

    Erst schäumten sie vor Wut, nicht an den Gesprächen beteiligt zu sein, dann blieb ihnen nur noch die Zuschauerposition vor dem Fernseher übrig: Die westeuropäischen Staatschefs dürften langsam erkennen, dass ihnen kein allzu großes Mitspracherecht bei der Lösung geopolitischer Konflikte eingeräumt wird, ihr Einfluss nimmt immer weiter ab. Dabei muss es für Merz, Starmer, Macron und Co regelrecht als Verhöhnung empfunden worden sein, dass Wladimir Putin in ihren Ländern durch einen politisch motivierten Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) zur Festnahme ausgeschrieben ist, während der US-Präsident, dessen Land sich dieser Gerichtsbarkeit nicht unterwirft, applaudierend am roten Teppich steht, um den mächtigsten Mann Russlands eine der freundlichsten Begrüßungen zukommen zu lassen, die bei einem Staatsbesuch möglich sind. Inklusive Mitfahrt und 4-Augen-Gespräch in Trumps Limousine. Auch diese Bilder verdeutlichen: Europa ist auf internationaler Ebene raus, hat nichts mehr zu melden.

    Russlands Präsident Wladimir Putin im Oktober 2024 auf dem BRICS-Gipfel in Kasan. Foto: Atlas Aura | Shutterstock.com

    Rund 5 Stunden dauerte Putins Besuch in Alaska, etwa 2 Stunden und 45 Minuten nahmen davon die geheimen Beratungen beider Delegationen in Anspruch. Über den genauen Inhalt gibt es bisher wenig verlässliche Aussagen, auch auf ein gemeinsames Abschlusspapier wurde verzichtet. Trump und Putin zeigten sich jedoch im Anschluss zufrieden, sprachen – vor der eigens für das Gipfeltreffen angefertigten Leinwand mit der Aufschrift „Streben nach Frieden“ – von guten Fortschritten und einem Ausbau der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.

    Chancen auf Ukraine-Deal

    Für unsere Länder ist es wichtig, zur Zusammenarbeit zurückzukehren. Russland und die USA haben einander in verschiedenen Bereichen von Technologie bis zur Arktis etwas zu bieten“, so der russische Präsident, der zudem ankündigte, dass Donald Trump den nächsten Besuch in Moskau absolvieren solle. Möglicherweise sehr zeitnah, wie der US-Präsident, der sofort nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus mit verschiedenen NATO-Staatschefs telefonieren wollte, ergänzte. Es scheint, als wäre auch in die Ukraine-Frage Bewegung gekommen, wenngleich die Details noch nicht spruchreif sein dürften. Trump dazu: „Es war ein äußerst produktives Treffen, es wurden viele Punkte vereinbart, nur wenige blieben übrig. Wir sind noch nicht am Ziel, aber es besteht eine gute Chance, dass wir es schaffen. Nur noch ein paar Punkte sind übrig.

    „Nächstes mal in Moskau“ – Dieser Moment wird in die Geschichte eingehen! pic.twitter.com/mNK56IqHRm

    — Jürgen Elsässer (@JurgenElsasser) August 16, 2025

    Reaktion europäischer Staatschefs offen

    Offen bleibt, wie die europäischen Selenskyj-Unterstützer auf das spektakuläre Comeback Wladimir Putins auf der Weltbühne – seit Kriegsbeginn im Februar 2022 war es der erste Auftritt des US-Präsidenten in einem westlichen Land – reagieren. Während in Alaska keine Rede von neuen Sanktionen war, kennt vor allem die EU nur eine Form, um ihre Hilflosigkeit gegenüber Russland zum Ausdruck zu bringen: Neue Sanktionspakete und weitere Eskalation. Die Amerikaner scheinen sich derweil von diesem Weg verabschiedet zu haben, die einträchtigen Bilder von Trump und Putin, sowie die über den jeweils anderen gehaltenen Lobesreden, senden ein denkbar gegenteiliges Signal an die Weltöffentlichkeit.

    Putin bei Trump, die Europäer außen vor: Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, die Hintergründe zu verstehen. Wie denkt Russlands mächtigster Mann? Nicht über Putin lesen, sondern von ihm! In der COMPACT-Edition „Wladimir Putin: Geschichte Russlands“ erfahren Sie alles über seine historisch verwurzelte geopolitische Agenda in deutscher Übersetzung. Russlands Präsident im O-Ton. Jetzt bestellen!

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