Die EU hat vor dem Ukraine-Gipfel in Alaska einen Gegenvorschlag zu den Plänen Trumps und Putins vorgelegt, der nicht nur unrealistisch ist, sondern auch die Rolle Brüssels total verkennt. In der COMPACT-Edition „Wladimir Putin: Geschichte Russlands“ lesen Sie alles über seine historisch verwurzelte geopolitische Agenda in deutscher Übersetzung. Hier mehr erfahren.
Eine Woche vor dem Alaska-Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin setzt sich die EU mit einer gemeinsamen Erklärung der führenden Staatenlenker – Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Großbritannien, Finnland – und flankiert von der EU-Kommission in Szene. Vorgestellt wurde ein „Gegenplan“ zur Ukraine, offiziell geheim, in der Presse jedoch detailliert durchgesickert.
Doch die strategische Realität sieht anders aus: Die zentralen Entscheidungen wurden längst zwischen Washington und Moskau vorbereitet. Europa spielt in diesem Endspiel nur eine Statistenrolle.
Waffenstillstand als Vorbedingung – eine Fata Morgana
Brüssel fordert: Verhandlungen nur bei Waffenruhe oder stark reduzierten Kampfhandlungen.
➡️ Doch der Gipfel ist Abschluss, nicht Auftakt. Auf dieser Ebene wird nichts in Tagen entworfen – die Architektur steht seit Monaten. Diese Forderung ist weniger Verhandlungstaktik als Selbstberuhigung: Man schafft Bedingungen, von denen man weiß, dass sie irrelevant sind, um daheim den Anschein von Handlungsfähigkeit zu wahren.
Beteiligung Kiews – politisches Theater
Offizielle Linie der EU: Kein Friedensschluss ohne Ukraine am Tisch.
➡️ In Wahrheit war genau dieser Punkt das erste Einfallstor, um das Treffen zu torpedieren. Putin lehnt ab, Trump sieht keinen Grund zu insistieren. Ein unberechenbarer Akteur wie Selenski – jederzeit fähig, mit einer Provokation den Rahmen zu sprengen – ist in diesem Setting ausgeschlossen. Kiew wird – wie die EU – nachträglich vor vollendete Tatsachen gestellt.
Sicherheitsgarantien – nur in der Endphase sinnvoll
EU-Papier: Garantien für Kiew, bis hin zur Option NATO-Beitritt.
➡️ Faktisch ist die NATO-Frage seit Langem entschieden: kein Beitritt der Ukraine. Der „Putin-Plan“ sieht Sicherheitsgarantien für alle Parteien vor, auch für Russland – aber erst nach Waffenstillstand und Rahmenabkommen. Diese Logik ist Kern jeder ernsthaften Diplomatie. Wer Garantien vor den politischen Grundsatzentscheidungen fordert, stellt das Pferd hinter den Wagen – eine klassische Form von Demagogie.
Kein Gebiet für Frieden – oder doch Tausch?
Brüssel: Keine erzwungenen Grenzänderungen, allenfalls gleichwertiger Gebietstausch.
➡️ Der Vorschlag stammt nicht von Putin, sondern von Trump. Geopolitische Kalkulation: Russland hält derzeit in Charkiw 1.175 km², in Sumy 207 km², plus kleinere Flächen in Dnipropetrowsk. Die Ukraine hält ~25 Prozent der Oblast Donezk – fast 7.000 km². Bei fortschreitender Offensive der russischen Streitkräfte ist der Verlust dieser Gebiete nur eine Frage der Zeit.
Ein kontrollierter Tausch jetzt könnte Kiew schmerzhafte Verluste und tausende Tote ersparen – während ein Abwarten den Preis des Friedens deutlich erhöht.
Strategischer Kern
Die EU redet, als wäre sie Mitgestalterin, ist aber in Wirklichkeit Nachempfängerin von Entscheidungen, die in Washington und Moskau fallen. Ihre Forderungen sind nicht auf Verhandlungsergebnisse, sondern auf innenpolitische Selbstrechtfertigung ausgerichtet. Das Machtzentrum dieser Friedensinitiative liegt klar außerhalb der Europäischen Union – und Brüssel akzeptiert diese Rolle, solange es den Anschein von Einfluss wahren kann.
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