Im Sommer 1977 radelte ein neunjähriges Mädchen bei sengender Hitze allein zum Schwimmbad. Früher normal, heute unvorstellbar! Ein Auszug aus der August-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema: «Frauen in Angst». Hier mehr erfahren.
Die Sonne stand senkrecht am Himmel, im Garten summten Bienen, und die glühende Teerstraße vor unserem Haus flimmerte. «Fahre schon mal vor, ich komme später nach», sagte Papa an einem Samstag, als ich quengelte, wann er endlich von seiner Gartenarbeit loskäme.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schnappte mein Bonanza-Rad. Etwa acht Kilometer hatte ich durch die hügelige Landschaft zu strampeln, bis ich das rettende Nass erreichte. Ich würde Nachbarskinder und Freundinnen aus meiner vierten Grundschulklasse treffen. Außerdem freute ich mich auf Pommes und Eis, was mir mein Vater aus Sparsamkeit verbot («Wir nehmen belegte Brote mit!»). Deshalb war ich ganz froh, dass er später kam. (…)
Wir hatten schönes Wetter, Klimawandel gab es nicht.
Welch eine Freiheit! Ich war unerreichbar, denn es gab keine Handys. Aus meinem Sparschwein hatte ich etwas Taschengeld für meine heimlichen kulinarischen Genüsse dabei. Ich war glücklich. Den Klimawandel gab es nicht, wir hatten einfach schönes Wetter. Wie jedes Jahr war es wochen-, wenn nicht monatelang heiß, und zu jedem Sommer meiner Kindheit gehörte vor allem das Freibad.
Keine Security
Ich traf Kinder aus meiner Schule und gesellte mich zu ihnen. Mein Badeanzug war aus weißem Frottee mit aufgedruckten Enten, die meiner Freundinnen waren auch nicht schöner, gehäkelt wie aneinander gereihte Topflappen. Die Gummibadekappe ziepte an meinen Locken. Es gab zwar keine Fahrradhelme, doch in den öffentlichen Bädern herrschte Badekappenpflicht. (…)

Wir mussten beim Spielen in unserem Bereich bleiben, um die Schwimmer, die hinter der Markierung ihre Bahnen zogen, nicht zu stören. Daran hielten wir uns, ganz ohne Security! Nach dem Planschen kaufte ich am Kiosk Pommes mit Ketchup für 90 Pfennige und mein Lieblingseis Grünofant von Langnese, weil ich den Waldmeistergeschmack liebte, für 50 Pfennige. Ich schlemmte genüsslich, bevor mein Vater kam. (…)
Wir waren unter uns, sogenannte Autochthone, was wohl unsere Kindheit in den 1970er Jahren leichter machte als heute. Nirgends war ein Migrantenkind zu sehen, auf das wir Rücksicht nehmen mussten, weil es unsere Sprache nicht beherrschte oder religiöse Eigenarten mitbrachte, die wir nicht nachvollziehen konnten, wie zum Beispiel Süßigkeiten eines Mädchens oder einer «Ungläubigen» nicht anzunehmen. (….)
«Wann wird’s mal wieder richtig…»
Wie haben wir Kinder der 1970er Jahre bloß unsere langen und heißen Sommer überlebt? Es gab kein einziges Jahr ohne Hitzefrei, und das hatten wir bereits ab 28 Grad Celsius. Heute finden Sommer doch gar nicht mehr statt, es ist meistens kühl und diesig. Sobald das Thermometer endlich ein paar Grad nach oben klettert, bricht im Mainstream inszenierte Panik aus. Dann werden die Wetterkarten dunkelrot eingefärbt (fehlen nur noch die Totenschädel), und auf dem Fuße folgen Warnmeldungen über Waldbrände und Hitzetote.
Der Klima-Kult, ein verlogener Raub unserer Steuermilliarden für CO2-Märchen, Windräder oder E-Mobilität, verdirbt uns die wenigen Sonnentage. Laut Statista lag die Durchschnittstemperatur in Deutschland im Mai 2025 bei 12,7 Grad Celsius. Das einzige, was bis Ende Juni wirklich warm wurde, war die Heizung. Kein Grund zur Sorge also.
Dagegen wird eine schlimmere Angst in den Freibädern gern verschwiegen. Seit 2015, als die ehemalige Kanzlerin Merkel die Grenzen öffnete und unser Land vorzugsweise völlig Kulturfremden zur Ausbeute überließ, war ich in keinem Freibad mehr. Denn ich wurde in Gießen von sogenannten Schutzsuchenden beim Schwimmen damals unsittlich belästigt. Sie kniffen mir in den Hintern, einer hielt mich am Fuß fest. Ich strampelte mich los und schwamm wie um mein Leben zum Beckenrand, kletterte raus und packte sofort meine Sachen zusammen. Nichts wie weg! (…)
Gestern und heute
Zurück in die 1970er Jahre: Ein orangefarbener BMW 2002 fuhr die Straße entlang, Papa kam. Er hatte die Oma dabei. Mutti kam nie mit, sie war wasserscheu und lieber mit meinem Brüderchen andernorts unterwegs. Sie betraten mit großen Taschen das Gelände und blickten sich suchend nach mir um, ich winkte ihnen zu.
Sie deuteten auf einen Baum etwas abseits und liefen dorthin. Ich verstand: Papa hatte sein Transistor-Radio dabei. Er hörte beim Sonnen gern die politischen Diskussionen im Deutschlandfunk. Dafür ging er weiter weg von den anderen Badegästen, um sie nicht zu stören. (…)
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der August-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Frauen in Angst». Hier bestellen.