So kriegsgeil klang ein deutscher General lange nicht. Während Trump und Putin über Frieden in der Ukraine verhandeln, holt Christian Freuding die Kampfstiefel aus dem Schrank.
„Wir sind bereit für den Fight tonight“, poltert er in passendem Denglisch gen Osten, als stünden die Russen schon an der Oder. Der Mann spricht über Krieg, als wäre es ein lang vermisstes deutsches Hobby, das man endlich wieder aufnehmen müsse. Im COMPACT-Spezial 44: Krieg gegen Russland. Deutschlands dritter Marsch ins Verderben wird Freuding neben anderen Kriegstreibern wie Pistorius, Kieswetter und Merz ausreichen gewürdigt. Schlagen Sie zu.
Als der Oberbefehlshaber des deutschen Heeres der Frankfurter Allgemeinen Zeitung seine Vorbereitung auf einen möglichen Krieg erklärte, rieb sich der Leser unweigerlich die Augen: grelle Scheinwerfer und vibrierender Boden- in der einen Ecke der Ivan, groß und schwer. In der anderen der Fritz, Kinn oben, die Schultern gespannt wie Stahlseile. Und mittendrin er selbst als Coach, der seinem deutschen Kämpfer die Handschuhe festzurrt und den Ring absteckt… Die Wortwahl des Generalinspekteurs ähnelt mehr einem Sportkommentator als einem analytischen Offizier. Als stünde Deutschland nicht vor einem dritten Weltkrieg, sondern unmittelbar vor dem Gongschlag eines globalen Schwergewichtsduells.
Freudings Kriegslust
Gleich zu Beginn des Interviews lässt er die Kampfansage fallen, die seitdem überall kursiert: „Wir sind bereit für den Fight tonight“ frohlockte Freuding. Und er bleibt in diesem Ton. Für ihn gilt: „Es geht darum, durch Kriegführen-Können, durch Krieggewinnen-Wollen Krieg zu verhindern.“
Eine Logik, die er nahtlos zur nationalen Aufgabe erklärt, indem er fordert: „Deutschland kann durch Hingabe und Innovationen kriegstüchtig werden.“ Nicht irgendwann, sondern gleich sofort. Denn in seiner Welt läuft bereits die Uhr: „Die Einsatzbereitschaft des Heeres muss auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit weiter erhöht werden. Jeder Tag zählt, und wir haben wenig Zeit.“

Der Feind, sagt er, warte nicht. „Wir könnten das — ob wir das gegenwärtig auch effizient erreichen könnten oder ob wir Mittel einsetzen müssten, die unsere Durchhaltefähigkeit vor Herausforderungen stellen würden.“ Schon in der Vergangenheit irritierte er mit zahlreichen Aussagen: ,,Wir brauchen Waffensysteme, die tief in russisches Territorium eindringen und dort Depots, Gefechtsstände, Flugfelder und Flugzeuge angreifen können. Deutschland ist bereit, solche Waffensysteme bereitzustellen.“ sagte er erst diesen Sommer. Oder: „Alles für die Freiheit aufzugeben, das ist Freiheit“ ließ er kürzlich verlauten.
Der große Karriere-Schub des Generals kam im Ukrainekrieg. Als Chef des Lagezentrums Ukraine sah er mehr Panzer, Raketenwerfer und Artillerie zu Frontlinie ziehen, als sonst irgendein deutscher Offizier. Lehren aus der nahenden ukrainischen Niederlage? Fehlanzeige! Seit dem 1. Oktober 2025 ist er dank Pistorius ,,Herr über das Heer“.
Während Freuding die Republik geistig in den Ring treibt, klatscht das politische Establishment höflich Beifall. Die Medien reichen ihm freundschaftlich das Handtuch, als wäre Krieg und Waffen eine sportliche Disziplin und nicht die Bankrotterklärung einer Außenpolitik, die seit Jahren scheitert. Kein einziger Minister widersprach, kein Leitmedium fragte ernsthaft nach, wer diesen „Fight tonight“ eigentlich will und wer darin verheizt wird.
Wie schon zweimal marschiert Deutschland wieder gedanklich gen Osten. In COMPACT-Spezial 44: Krieg gegen Russland. Deutschlands dritter Marsch ins Verderben erfahren Sie mehr über die dunklen Pläne unserer Eliten. Lesen Sie hier.





