Erst schlug Nancy zu – dann wurde „Näncy“ geboren. Das Kult-Heft aus der Verbotszeit von COMPACT ist schon jetzt ein zeithistorisches Dokument. Der Inhalt ist weitgehend identisch mit der zunächst verbotenen und nun ausverkauften Ausgabe 8/2024. Hier mehr erfahren.

    Am Morgen des 16. Juli rückte eine Armada von schwer bewaffneten und vermummten Polizisten vor unserem Redaktionsgebäude, um das kurz zuvor von Bundesinnenminister Nancy Faeser erlassene (und durch unsen erfolgreichen Antrag vor dem Bundesverwaltungsgericht vorerst ausgesetzte) Verbot von COMPACT zu vollstrecken.

    Unsere August-Ausgabe mit dem Titelthema „Euer Ernst?! BSW will mit CDU“ hatten wir gerade produziert und wurde bereits gedruckt, doch wegen des Verbots konnte die Ausgabe nicht mehr an Leser, Abonnenten und Kioske ausgeliefert werden. Die Öffentlichkeit war umso neugieriger: Was steht nur so Schlimmes in diesem Magazin, dass man es nun sogar verbieten lässt?

    Eine verwegene Idee

    Nur fünf Tage nach dem Verbot, am Sonntag, den 21. Juli, besuchten Anselm Lenz und Hendrik Sodenkamp vom Demokratischen Widerstand die ausgeräumte COMPACT-Redaktion. Die vor allem im Querdenker-Milieu beliebte Wochenzeitung der beiden wollte die Hälfte ihrer kommenden Ausgabe für uns freimachen.

    Bei einem Waldspaziergang knobelten Lenz, Sodenkamp und COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer eine andere Idee aus: Faeser hatte ja, entgegen ihrer eigenen prahlerischen Verlautbarung, nicht COMPACT-Magazin verboten – in der Verbotsverfügung waren nur die jeweiligen Firmen, die COMPACT-Logos und Internetpräsenzen genannt worden.

    Könnte man nicht den kompletten Inhalt der unter Verschluss befindlichen Augustausgabe in neuer Aufmachung doch noch auf den Markt bringen? Unsere Anwälte gaben grünes Licht, Lenz und Sodenkamp machten sich an die Arbeit. In Rekordzeit wurde das Produkt erstellt, und die beiden Teufelskerle fanden ganz ohne mich sogar einen äußerst zugkräftigen Titel: „Näncy“, also mit ä.

    Ein großer Erfolg

    Gesagt, getan: Auf einer improvisierten Pressekonferenz in Falkensee am 25. Juni stellten die Lenz und Sodenkamp das Heft vor, entrollten unter dem Jubel der Anwesenden ein Poster mit dem Cover und kündigten an, man könne „Näncy“ ab sofort auf der Website des Demokratischen Widerstands herunterladen. Bis zum nächsten Morgen hatten das bereits 1.000 Leute gemacht!

    Wie ein Ruck ging es durch die Opposition: Bis zu jenem Tag hatten Fassungslosigkeit und Katzenjammer vorgeherrscht – jetzt war klar: Wir können Faeser erfolgreich Paroli bieten und weitermachen! Die regimetreuen Medien waren von dem Coup völlig überrascht und sorgten mit aufgeregten Artikeln für weitere Publicity. Einige forderten das Innenministerium recht unverhohlen auf, „Näncy“ sozusagen als „Ersatzorganisation“ von COMPACT zu verbieten.

    Das war der Kulminationspunkt der Spannung. Würde Faeser einen weiteren illegalen Schlag wagen? Juristisch und politisch sprach alles dagegen, aber die Frau scheint jede Rationalität aufgegeben zu haben, ihr war alles zuzutrauen. Sodenkamp, Lenz und ich verbrachten unruhige Nächte – man wusste nicht, ob es noch einmal um sechs Uhr in der Früh klingeln würde.

    Ein zeithistorisches Dokument

    Letztendlich haben sich diese Bedenken als unbegründet erwiesen. Mit „Näncy“ konnten die Inhalte von COMPACT trotz des Verbots an die Öffentlichkeit gelangen. Und jeder konnte sich nun selbst davon überzeugen: Wir schreiben nichts Verbotenes, wir greifen nicht die freiheitlich-demokratische Grundordnung an, wir sind nicht verfassungsfeindlich! Aber wir sind kritisch und schauen den Herrschenden auf die Finger!

    Inzwischen gibt es „Näncy“ auch als gedrucktes Heft mit schickem Hochglanz-Cover. Das Kult-Magazin aus der Verbotszeit erfreut sich auch weiterhin großer Beliebtheit, weil die Inhalte dieser Ausgabe nahezu identisch mit der zunächst verbotenen und nun leider ausverkauften COMPACT-Ausgabe 8/2024 ist.

    Wer diese Ausgabe nicht hat oder einfach nur ein echtes zeithistorisches Dokument sein Eigen nennen möchte, kann „Näncy“ hier bestellen.

     

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