Eine Woche, zwei Bühnen: Alice Weidel (46) tadelte Parteifreunde für ihre Russlandreise! Tino Chrupalla (50) glänzte bei Markus Lanz und warnt vor antirussischer Propaganda – ohne Westschminke. Sie schielte auf Wirkung, er begegnete der Wirklichkeit. Die Linien des Konflikts, seine Ursachen und verschwiegenen Ziele beleuchtet das COMPACT-Spezial 44: Krieg gegen Russland. Deutschlands dritter Marsch ins Verderben. Erfahren Sie mehr.

    Im Mittelpunkt stand eine geplante Reise nach Sotschi – jener Schwarzmeerperle, in der Russland seine Sehnsucht nach Anmut und Selbstbehauptung pflegt. Zwischen Palmen und Marmor atmet diese Stadt das alte Versprechen russischer Kultur: Stolz auf Gastfreundschaft, Geist und Macht – immer im Gleichklang.

    Eingeladen hatten das Institute of Europe der Russischen Akademie der Wissenschaften und das International BRICS Forum – eine Konferenz, gedacht als Brücke in eine Welt jenseits westlicher Routinen. Das Ziel: Die Stärkung des diplomatischen Austausches zwischen Europäern und den BRICS-Staaten.

    Gegen die eigenen Reihen

    Von deutscher Seite sollten mehrere AfD-Abgeordnete teilnehmen, unter ihnen Steffen Kotré und Rainer Rothfuß. Nach wachsender öffentlicher Kritik und internem Druck schrumpfte die Delegation: Rainer Rothfuß (54) sagte ab, Kotré wird aber von Sachsens AfD-Vorsitzendem Jörg Urban (61) und dem Europaabgeordneten Hans Neuhoff (66) begleitet. Der Clou: Die AfD-Fraktion hatte die Reise vor drei Wochen ausdrücklich genehmigt – als Versuch, „Gesprächskanäle offen zu halten“.

    Alice Weidel nutzte die Gelegenheit zur Distanz. „Ich kann nicht verstehen, was man da eigentlich soll“, sagte sie kühl und drohte mit heftigen Reaktionen: „Derjenige, der sich nicht daran hält, der wird die Konsequenzen tragen müssen. Und das wird hochgehen bis zum Parteiausschluss.“

    Alice Weidel im Januar 2024 bei einer Pressekonferenz im Deutschen Bundestag. Rechts neben ihr: AfD-Co-Vorsitzender Tino Chrupalla. Foto: Juergen Nowak / Shutterstock.com

    Wenig später legte sie nach: „Ich selbst würde dort nicht hinreisen, ich würde es auch niemandem empfehlen, weil ich nicht weiß, was letztendlich das Ergebnis sein soll.“ Doch ihre Worte klangen weniger nach Führung als nach Flucht. Denn die Reise stand am Ende nicht nur für Freundschaft zu Moskau, sondern für den Mut, den Frieden zu bewahren, wo andere ihn längst aufgegeben haben.

    Worte statt Waffen

    Wo Weidel Grenzen zog, öffnete Chrupalla das Gespräch und benannte die echten Gefahren. Bei Markus Lanz erklärte der AfD-Chef, warum er Russland nicht für den Feind hält – und warum der Blick eher auf den direkten Nachbarn Polen gerichtet sein sollte. Er erklärte es so gelassen und schlüssig zugleich, dass selbst der Moderator kurz den Atem anhielt:

    „Mir hat er nichts getan. Ich sehe keine Gefahr für Deutschland aktuell durch Russland. Putin hat noch nicht mal gedroht, Deutschland mit der Atombombe anzugreifen!“, Und weiter: „Ich habe kein Problem damit, wenn man mit Russland redet. Wir müssen reden, sonst entfernen wir uns noch weiter voneinander.“

    Die Runde versuchte, ihn zu treiben, doch Chrupalla blieb unbewegt. „Ich will keine neuen Frontlinien in Europa“, fügt er hinzu, „sondern Nachbarschaft auf Augenhöhe.“ Er sprach nicht in einstudierten Parolen, sondern in Sätzen, die dem Volk aus der Seele sprachen, nicht nach Parteitag.

    Über Bundeskanzler Friedrich Merz Warnungen, vor russischen Drohnen über deutschem Luftraum tat Chrupalla das ab: „Wenn ein Bundeskanzler sagt, es waren russische Drohnen, dann sollte er auch die Beweise haben … Die Bundeswehr hat keine einzige russische Drohne bestätigt.“

     Achtung: Polen-Panzer

    Als das Gespräch bei Lanz auf die Ostgrenze schwenkte, blieb Chrupalla unbeirrt. „Polen rüstet massiv auf“, stellte er klar, „und Deutschland schaut zu.“ Der Satz fiel leise, ohne Zorn – und doch saß er wie ein Hammerschlag in einer Runde, die gewohnt war, nur eine Richtung zu fürchten.

    „Krieg gegen Russland“

    Chrupalla nannte Zahlen und Fakten, verwieß auf das polnische Militärbudget, das längst höher liegt als das deutsche, und auf den politischen Ton aus Polens, der seit Monaten härter wird. „Man muss sich fragen, warum unser Nachbar so aufrüstet – und ob das wirklich dem Frieden dient“, warf er in die Arena. Er vertrat Balance, Vernunft, von einem Europa, das sich nicht selbst zerreißen darf.

    Wer verstehen will, warum Dialog heute zum Risiko geworden ist, findet Antworten im COMPACT-Spezial 44: Krieg gegen Russland. Deutschlands dritter Marsch ins Verderben. Lesen Sie jetzt.

     

     

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