Hauchdünn konnte Sven Krüger, gemeinsamer Kandidat von CDU und Freien Wählern, am Sonntag die Landratswahl in Mittelsachsen bereits in der ersten Runde gewinnen. AfD-Herausforderer Jens Tamke wurde mit deutlichem Abstand Zweiter. Einen Monat vor der Bundestagswahl galt die Landratswahl als ein wichtiger Stimmungstest in Mittelsachsen, der jedoch nicht überbewertet werden sollte: Der Erfolg der CDU ist maßgeblich auf die Person Sven Krüger, bisher parteifreier Oberbürgermeister von Freiberg, zurückzuführen und weniger auf die Partei. Ohne diesen Personalcoup hätte die CDU wahrscheinlich keine Chance gehabt. In der neuen COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen” zeigen wir, warum es höchste Zeit wird, die CDU überall aus der Regierungsverantwortung abzuwählen. Von der kleinsten Kommune bis in den Bund. Hier mehr erfahren.

    Gegen 20.00 Uhr stand es fest: Sven Krüger hat mit 50,3 % der Stimmen die Landratswahl in Mittelsachsen gewonnen. Hauchdünn schaffte er den Sieg in der ersten Runde, für den eine absolute Mehrheit benötigt wurde. Sein größter Herausforderer, AfD-Kandidat Jens Tamke, folgte Krüger mit einigem Abstand bei 34,0 % – doch hätte Krüger nicht in der ersten Runde gewonnen, wären die Karten völlig neu gemischt worden. Die zweite Wahlrunde wäre dann nämlich parallel zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewesen. Bei einer deutlich höheren Wahlbeteiligung und einem erhöhten Aufkommen von Protest- und Wutwählern. Und mit einer einfachen Mehrheit, die zum Sieg gerreicht hätte. Doch dazu wird es nicht kommen, das alte Sprichwort „Jede Stimme zählt“ bewahrheitet sich einmal mehr.

    Neben Sven Krüger und Jens Tamke kandidierte Mario Lorenz für die SPD, Cindy Reimer für Die Linke und Stefan Trautmann für die Freien Sachsen. Während Lorenz mit 6,6 % für SPD-Verhältnisse eher unterdurchschnittlich abschnitt, lag Reimer mit 5,9 % knapp über den mittelsächsischen Ergebnissen der Linkspartei bei vergangenen Wahlen. Stefan Trautmann erzielte mit 3,3 % exakt das Ergebnis, welches die Freien Sachsen bereits zur Kommunalwahl im Juni 2024 holten.

    Sieg von Krüger in Runde 1 verhindert taktische Manöver

    Spannend wäre geworden, ob die Kandidaten der kleinen Parteien in der zweiten Wahlrunde ihre Antritte zurückgezogen hätten, um Krüger oder Tamke mit einer eigenen Wahlempfehlung zu stärken – durch den knappen Sieg von Krüger sind solche Überlegungen jetzt jedoch nicht mehr notwendig und die CDU hat, begünstigt durch eine geringe Wahlbeteiligung und in einem Bündnis mit den Freien Wählern, Fakten geschaffen.

    Ursprünglich hatten die Mittelsachsen bereits im Juli 2022 ihren Landrat gewählt, seinerzeit siegte der parteifreie Kandidat Dirk Neubauer, den SPD, Grüne und Linke unterstützt hatten. Im Sommer 2024 trat Neubauer jedoch aus Protest gegen einen von ihm gesehenen „Rechtsruck“ zurück und machte den Weg für die Neuwahl frei. Obwohl die CDU die Landratswahl gewinnen konnte, gehen zur Bundestagswahl im nächsten Monat die beiden Direktkandidaten der AfD, Carolin Bachmann und Maximilian Krah, als Favoriten ins Rennen, denn einen Sven Krüger hat die CDU in Mittelsachsen eben nur einmal aufzubieten und mit der zweiten Reihe wird die im Landkreis stark verankerte AfD nicht zu schlagen sein.

    Für die sächsische CDU dürfte der heutige Erfolg deshalb nur ein kurzes Aufbäumen sein, die nächsten Niederlagen warten bereits. In der neuen COMPACT-Spezial „Die Altparteien – Wie sie uns belügen und betrügen” haben wir viele gute Gründe zusammengetragen, warum die CDU endlich abgewählt gehört. Jetzt bestellen!

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