Das Bundestagswahlergebnis ist auf vielfältigen Ebenen ausgewertet. Nachfolgend einige weitere Erkenntnisse. Das starke AfD-Ergebnis hatte sich im Vorfeld angedeutet. Die entscheidenden Faktoren beleuchten wir in der aktuellen COMPACT-Ausgabe „Die blaue Revolution“. Hier mehr erfahren.

    Weil am Sonntag mehrere Parteien relativ knapp an der Fünfprozent-Hürde gescheitert sind, ergibt sich die Tatsache, dass etwa 6,9 Millionen Wähler nicht im Bundestag abgebildet sein werden. 13,9 Prozent der Bürger stimmten für Parteien, die unterhalb der entscheidenden Schwelle blieben. Das ist der zweithöchste Wert seit Einführung dieser Regelung seit 1953. Über das Für und Wider der Sperrklausel lässt sich trefflich streiten.

    Direktmandate für Gysi und Genossen

    Die Linke wolle ursprünglich mangels Erfolgsaussichten auf eine Direktmandat-Kampagne setzen. Die Partei-Promis Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow sollten in einem speziellen Silberlocken-Wahlkampf für Erststimmen-Triumphe sorgen und damit den Wiedereinzug in den Bundestag durch die Hintertür ermöglichen. Das war nach dem überraschenden 8,8-Prozent-Erfolg der eigenen Partei dann gar nicht mehr notwendig. Am Ende wurden es sechs Direktmandate für die Linke, darunter Gysi und Ramelow – allein Bartsch kam in Rostock nicht zum Zuge, rückt nun aber über die Landesliste ins Hohe Haus ein.

    Die AfD gewinnt, mit Ausnahme eines Wahlkreises in Leipzig und eines Teilbereiches von Potsdam, alle (!) Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Bundesweit bester blauer Wahlkreis: Görlitz mit 46,7 Prozent für die AfD. Im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kommt der Bundestagsabgeordnete Steffen Janich auf 49,12 Prozent der Erststimmen.

    In allen Bundesländern im Osten der Republik liegt die AfD auf Platz 1. Doch auch im Westen wurde gepunktet. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern springen famose zweite Plätze heraus. Bronzemedaillen gibt es immerhin in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und im Saarland. Allein die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg bleiben linke Hochburgen. In der Hansestadt, wo kommenden Sonntag gewählt wird, hat sich die AfD verdoppeln können, ist mit 10,1 Prozent jetzt zweistellig. Festzustellen ist: 72 Prozent aller AfD-Wähler leben im Westen.

    Die Fraktion der Linken kam gestern im Bundestag zusammen. Beim Gruppenbild freuten sich die Abgeordneten mit der Prominenz um Jan van Aken, Ines Schwerdtner und Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek und skandierten „Alerta, alerta, antifascista“, also einen Schlachtruf der autonomen Szene, klingt immer ein bisschen wie der Pfizer-Chor: „Wir impfen Euch alle!“

    Pleite für Haldenwang

    Im Wahlkreis 101 trat Thomas Haldenwang für die CDU an, vormaliger Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Er erhielt nur gut 24 Prozent der Stimmen und scheiterte damit kläglich. Dabei war er sich seiner Sache doch so sicher gewesen, über Wuppertal in den Bundestag zu gelangen. Nix da! Haldenwang verlor übrigens gegen den skurrilen SPD-Abgeordneten Helge Lindh…

    Besser lief es für den bekannten Virologen Hendrik Streeck, der in Bonn für die CDU ins Rennen gegangen war und der seinen Wahlkreis mit 33,3 Prozent auch gewinnen konnte. Er ist künftig im Bundestag dabei.

    Gescheitert ist hingegen Emilie Fester von den Grünen. Sie konnte ihren Wahlkreis in Hamburg nicht gewinnen und ist raus. Ein bisschen schade ist das durchaus, denn ihre Ahnungslosigkeit („Was? Bismarck war Kanzler?“) war immer ein Tiktok-Video wert. Apropos Hingucker-Potenzial: Markus „Tessa“ Ganserer, berühmt-berüchtigte Transperson der Grünen, ist auch nicht mehr dabei.

    Klar ist: Wir erleben turbulente Zeiten. Die Ergebnisse für die AfD werden sich in den nächsten Jahren mehr und mehr verbessern. Warum das so ist, arbeiten wir gründlich im neuen COMPACT-Magazin „Die blaue Revolution“ heraus. Hier bestellen.

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