Manipulationen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen? Kennen wir! Rücktritt der Verantwortlichen? Ist uns fremd! In Großbritannien ist beides passiert. Julia Ruhs, die mutige Journalistin, die jetzt ihr Buch „Links-grüne Meinungsmacht“ vorgelegt hat und sich dafür verteidigen muss, wird es mit Interesse verfolgen. Hier mehr erfahren.
Es geht um die irreführende Montage einer Trump-Dokumentation. Der Vorfall ereignete sich in der BBC-Sendung Panorama, die unter dem Titel Trump: A Second Chance? kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 ausgestrahlt wurde. In dieser Produktion wurde eine Rede von Donald Trump vom 6. Januar 2021 – dem Tag des so genannten Kapitolsturms – so bearbeitet, dass zwei getrennte Passagen nahtlos aneinander montiert erschienen. Dadurch entstand der falsche Eindruck, Trump habe seine Anhänger explizit zu Gewalt gegen das Kapitol aufgerufen.
Tatsächlich aber hatte er zunächst von einem friedlichen Marsch gesprochen, um Politiker zu unterstützen, und den Aufruf zum „Kämpfen wie der Teufel“ erst eine Stunde später im Kontext des Wahlkampfs verwendet. Die Sendung, die auf BBC One zur Primetime lief, enthielt keinen Hinweis auf diese Bearbeitung, was die Zuschauer systematisch täuschte.
Systematische Manipulationen?
Dieser Eingriff löste eine Welle der Empörung aus, die durch ein internes Dossier eines ehemaligen BBC-Mitarbeiters eskaliert ist. Das Dokument deckte weitere Fälle auf: Wieder ging es um Vorwürfe der einseitigen Berichterstattung, darunter Zensur bei Transgender-Themen oder gezielte antiisraelische Tendenzen im arabischsprachigen Dienst. Die BBC-Verantwortlichen wiesen jede Kritik zunächst als „normale redaktionelle Praxis“ zurück, doch die Kritik aus Politik, Medien und Öffentlichkeit wurde immer stärker.
Und tatsächlich: Als direkte Reaktion traten am 9. November 2025 der BBC-Generaldirektor Tim Davie – nach 20 Jahren im Haus – und die Nachrichten-Chefin Deborah Turness zurück. Beide übernahmen Verantwortung für „Fehler, die nicht hätten passieren dürfen“ und betonten, dass die Kontroverse die Glaubwürdigkeit der Institution schädige. Turness, die seit 2022 über 6.000 Mitarbeiter leitete, sprach von „Schäden für die BBC, die ich liebe“. Davie räumte ein, dass die Debatte um Neutralität zu seiner Entscheidung beigetragen habe.
Die britische Kulturministerin Lisa Nandy qualifizierte die Vorwürfe als „äußerst schwerwiegend“ und forderte eine vollständige Aufklärung. Sie hatte bereits mit BBC-Vorsitzendem Samir Shah gesprochen, der nun sogar vor einem Parlamentsausschuss aussagen soll. Ein Untersuchungsteam prüft bereits die redaktionellen Prozesse, und eine offizielle Entschuldigung wird erwartet.
Lügenpresse am Pranger
Prominente Stimmen wie Ex-Premier Boris Johnson forderten den Rücktritt der Führungsebene scharf: „Es ist eine absolute Schande“, schrieb er auf X. Auch Donald Trump Jr. und Reform-UK-Chef Nigel Farage nutzten die Plattform, um die BBC als „Lügenpresse“ zu brandmarken. Sogar Trump selbst drohte mit einer Milliardenklage gegen den Sender.
Die BBC, gegründet 1922 und Vorbild für ARD und ZDF nach 1945, finanziert sich durch eine Gerätegebühr von rund 198 Euro jährlich und steht gerade vor sensiblen Debatten über Werbeeinnahmen ab 2027. Markanter Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland: Während in Großbritannien Manipulationen zu unmittelbaren personellen Konsequenzen führen, bleiben in der BRD vergleichbare Vorwürfe – etwa einseitige Berichterstattung oder Skandale in den öffentlich-rechtlichen Sendern – folgenlos.
Stattdessen werden Kritiker, die auf Medienvoreingenommenheit hinweisen, rasch als „rechtsextrem“ diffamiert, was den Diskurs vergiftet und grundlegende Änderungen blockiert. Transparenz würde die Legitimität stärken. Davon aber sind ARD und ZDF weit entfernt.
Julia Ruhs‘ Werk „Links-grüne Meinungsmacht“ symbolisiert Widerstand gegen Manipulationen in tonangebenden Meiden und die entsprechenden Folgen. Sie mahnt zu mehr Mut in der Auseinandersetzung. Hier bestellen.




