Heute vor 65 Jahren verstarb mit Hans Albers einer der beliebtesten deutschen Schauspieler aller Zeiten. Zu seiner Hochphase verkörperte der deutsche Film durchaus ein Stück heile Welt. Was sich hingegen heute abspielt, haben wir in unserem Sonderheft „Satan, Pop und Hollywood“ aufgearbeitet. Hier mehr erfahren.

    Am 22. September 1891 erblickte Hans Albers in Hamburgs Stadtteil St. Georg als jüngstes von sechs Kindern eines Schlachtermeisters das Licht der Welt. Früh zeigte sich sein rebellischer Geist: Nach Konflikten mit Lehrern musste er zwei Schulen verlassen, bevor er einen Abschluss schaffte. Eine Kaufmannslehre brach er ab, denn sein Herz schlug für die Bühne. Erste Schritte am Theater in Frankfurt und Hamburg waren allerdings bescheiden.

    Nach einer schweren Verwundung im Ersten Weltkrieg, die beinahe sein Bein und seine Karriere gekostet hätte, kämpfte er sich zurück – ein Wunder, das ihn zur Ikone machte.

    Der famose Aufstieg

    In Berlin etablierte sich Albers als vielseitiger Künstler: Schauspieler, Sänger, Tänzer und Komiker. Sein Durchbruch gelang 1928 am Deutschen Theater mit der Rolle des Kellners Gustav in „Die Verbrecher“.

    Der Stummfilm machte ihn zum Star, und mit dem Übergang zum Tonfilm zeigte Albers seine Vielseitigkeit, etwa in „Der blaue Engel“ (1930) an der Seite von Marlene Dietrich. Seine Paraderolle als Liliom und der Schlager „Komm‘ auf die Schaukel, Luise“ wurden legendär. In den 1930er-Jahren folgten Hits wie „Bomben auf Monte Carlo“ und „F.P. 1 antwortet nicht“, wo er als draufgängerischer Pilot das „Fliegerlied“ sang.

    Während des Dritten Reiches hielt Albers eher Distanz zur NS-Politik, doch seine Popularität sicherte ihm hohe Gagen. Filme wie „Der Mann, der Sherlock Holmes war“ (1937) und „Münchhausen“ (1943) festigten seinen Ruhm. Seine Beziehung zur halbjüdischen Hansi Burg war ein Risiko; offiziell trennten sie sich, lebten aber heimlich weiter zusammen. Nach dem Krieg kehrte sie zurück, und sie blieben bis zu seinem Tod ein Paar.

    In der jungen Bundesrepublik setzte Albers seine Karriere fort, glänzte in „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ (1954) und wurde 1956 mit dem Goldenen Bären für „Vor Sonnenuntergang“ geehrt.

    1960 erlag er einer schweren Krankheit. Seine Beisetzung in Hamburg zog Tausende an, und der Hans-Albers-Platz mit seiner Statue hält sein Erbe lebendig.

    Es gibt sehr wenige deutsche Schauspieler, die so lange nach ihrem Tod noch über einen derartigen Bekanntheitsgrad verfügen wie Hans Albers. Es sind nicht nur die bis heute bekannten Filmklassiker, die seinen Ruhm Jahrzehnte über seinen Tod hinaus begründen, sondern auch seine zu Dauerbrennern gewordenen Seemanns- und Herzschmerzlieder.

    Die Tatsache, dass Albers noch heute über eine große Fangemeinde verfügt, dürfte aber vor allem daran liegen, dass man solche markanten, kernigen und volksnahen Schauspieler wie Hans Albers in der BRD-Filmbranche der heutigen Zeit vergeblich sucht.

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