Im kommenden Jahr wählt Sachsen-Anhalt. Die AfD hat alle Chancen auf einen Riesenerfolg. Klar, dass Mainstream-Medien jetzt Verleumdungskampagnen starten. Sogar die Auschwitz-Keule wird hervorgekramt. Unentbehrlich ist in diesem Zusammenhang unser Sonderheft „Geschichtslügen gegen Deutschland“, in dem es auch um die Schuldfrage geht. Hier mehr erfahren.

    In einem Podcast des Portals Politico wurde Ulrich Siegmund, AfD-Fraktionschef im Landtag von Sachsen-Anhalt und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, gedrängt, auch zu Themen wie der NS-Zeit, historischer Aufarbeitung und Sprache Stellung zu nehmen. Mainstream-Medien versuchen nun, diese Passagen zu skandalisieren.

    Auf die merkwürdige Frage, ob die NS-Zeit „das Schlimmste der Menschheit“ sei, antwortete Siegmund: „Das maße ich mir nicht an zu bewerten, weil ich die gesamte Menschheit nicht aufarbeiten kann und aus allen Verbrechen dieser Menschheit natürlich lernen muss.“

    Er betonte, dass man „immer aus Geschichte lernen“ müsse, „aber nicht nur aus einzelnen Aspekten der Geschichte, sondern aus der gesamten Geschichte“. Siegmund argumentierte weiter, dass eine zu strenge Regulierung von Sprache aufgrund historischer Assoziationen problematisch sei: „Der erste Schritt, wo ich aus der Geschichte lerne, ist ja, dass ich keine Sprachpolizei möchte. Wenn ich sage, das darfst du sagen, das darfst du nicht sagen, weil das vor 80 Jahren mal so und so war, dann beginne ich, eine Sprachpolizei einzurichten.“

    Zentralrat mit harscher Kritik

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, fühlte sich nunmehr zu folgender Einschätzung berufen: „Es fällt schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, dass in Herrn Siegmunds Aussagen eine deutliche Sympathie für die Zeit des Nationalsozialismus mitschwingt.“ Er warf Siegmund „völlige Schamlosigkeit“ vor und warnte: „Herr Siegmund und die AfD sind keine Alternative, sie sind eine Gefahr für unsere offene Gesellschaft und für unsere Demokratie.“

    In diese Aufregung hinein empfehlen wir einen Blick in das COMPACT-Heft „Geschichtslügen gegen Deutschland“. Darin befinden sich auch die wesentlichen Passagen der berühmten Rede von Martin Walser in der Frankfurter Paulskirche vom 2. Oktober 1998, in der er eine Instrumentalisierung des Gedenkens an Auschwitz kritisierte. Walser hatte damals den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten und seine Dankesrede zur Kritik an bundesdeutscher Erinnerungskultur genutzt. Die Worte wurden in der Paulskirche mit stürmischem Applaus der seinerzeitigen Polit-Prominenz aufgenommen, lösten aber im Nachgang auch eine spannende Debatte aus, die im Grunde ohne Maulkorb geführt werden könnte. Nachfolgend Kernsätze aus der Walser-Rede:

    „Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird. Könnte es sein, dass die Intellektuellen, die sie uns vorhalten, dadurch, dass sie uns die Schande vorhalten, eine Sekunde lang der Illusion verfallen, sie hätten sich, weil sie wieder im grausamen Erinnerungsdienst gearbeitet haben, ein wenig entschuldigt, seien für einen Augenblick sogar näher bei den Opfern als bei den Tätern?“

    Walser weiter: „Eine momentane Milderung der unerbittlichen Entgegengesetztheit von Tätern und Opfern. Ich habe es nie für möglich gehalten, die Seite der Beschuldigten zu verlassen. Manchmal, wenn ich nirgends mehr hinschauen kann, ohne von einer Beschuldigung attackiert zu werden, muss ich mir zu meiner Entlastung einreden, in den Medien sei auch eine Routine des Beschuldigens entstanden.“

    Foto: Elke Wetzing//CC-BY-SA 3.0

    Spannend dann diese folgende Walser-Passage: „Von den schlimmsten Filmsequenzen aus Konzentrationslagern habe ich bestimmt schon zwanzigmal weggeschaut. Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; wenn mir aber jeden Tag in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, dass sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt. Anstatt dankbar zu sein für die unaufhörliche Präsentation unserer Schande, fange ich an wegzuschauen. Wenn ich merke, dass sich in mir etwas dagegen wehrt, versuche ich, die Vorhaltung unserer Schande auf Motive hin abzuhören und bin fast froh, wenn ich glaube, entdecken zu können, dass öfter nicht mehr das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das Motiv ist, sondern die Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken. Immer guten Zwecken, ehrenwerten. Aber doch Instrumentalisierung.“

    Auschwitz: Die Verharmlosung

    Und weiter: „Jemand findet die Art, wie wir die Folgen der deutschen Teilung überwinden wollen, nicht gut und sagt, so ermöglichten wir ein neues Auschwitz. Schon die Teilung selbst, solange sie dauerte, wurde von maßgeblichen Intellektuellen gerechtfertigt mit dem Hinweis auf Auschwitz. Oder: Ich stellte das Schicksal einer jüdischen Familie von Landsberg an der Warthe bis Berlin nach genauester Quellenkenntnis dar als einen fünfzig Jahre lang durchgehaltenen Versuch, durch Taufe, Heirat und Leistung dem ostjüdischen Schicksal zu entkommen und Deutsche zu werden, sich ganz und gar zu assimilieren. Ich habe gesagt, wer alles als einen Weg sieht, der nur in Auschwitz enden konnte, der macht aus dem deutsch-jüdischen Verhältnis eine Schicksalskatastrophe unter gar allen Umständen. Der Intellektuelle, der dafür zuständig war, nannte das eine Verharmlosung von Auschwitz.“

    Spannend und aufschlussreich: Unsere Sonderausgabe „Geschichtslügen gegen Deutschland“. Mit der Walser-Rede! Hier bestellen.

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