Doktor Google, Red-Bull-Dosen und ein blutender Patient, der laufen sollte – ehemalige Kollegen demontieren den Magdeburg-Attentäter. Er brüllt: „Die lügen alle!“ In unserer brandneuen Spezial-Ausgabe „Mädchen, Messer, Morde Die Opfer der offenen Grenzen von Merkel bis Merz“  haben wir diesen und weitere Fälle gründlich für Sie aufgearbeitet. Hier mehr erfahren.

    Heute ist der fünfte Prozesstag im Fall des Attentäters Abdulmohsen. Die Plätze im Gerichtssaal sind fast belegt. Die geplante Vernehmung seines Ex-Chefs fiel aus, weil dessen Anwalt verhindert war.

    Dafür wurden vier seiner Kollegen ausführlich befragt. An seiner ehemaligen Arbeitsstelle, dem Maßregelvollzug Bernburg, war Abdulmohsen auch als Doktor Google bekannt, denn er suchte häufig im Internet, wenn er sich unsicher über medizinisches Fachwissen war.

    Besonders bezeichnend sind  mehrere geschilderte Vorfälle. So soll er einem Patienten, dessen Bein stark blutete, gesagt haben, er könne selbständig ins Krankenhaus laufen. Die Stationsleiterin Jane Daniela S. habe jedoch darauf bestanden, einen anderen Arzt hinzuzuziehen – dieser veranlasste schließlich einen Transport im Liegen. Sie berichtete außerdem, er habe zunächst einen Stauschlauch anlegen wollen, während der Patient lediglich ein Geschirrhandtuch auf die Wunde gedrückt habe. Der später hinzugezogene Arzt habe daraufhin einen Druckverband angelegt. Der Patient stellte später eine Strafanzeige gegen Abdulmohsen.

    Taleb al-Abdumohsen entgegnete, sein einziges Ziel sei gewesen, den Patienten rasch ins Krankenhaus zu bringen, seine Kollegen jedoch hätten sich vor allem damit beschäftigt, dass der Patient möglicherweise das Dienstauto verschmutzen könnte. Anschließend wurde der Angeklagte im Sitzungssaal laut und rief: „An diesem Tag wollten alle nur gegen mich entscheiden!“ Er ließ  auch in der Folgezeit nicht vom Thema ab und fragte die Zeugin schließlich, ob sie wisse, welchen Vermerk er im internen System hinterlassen habe.

    Er vergaß Termine und Besprechungen

    Der Notarztwagen sei erst nach rund 45 Minuten eingetroffen, führte al-Abdulmohsen aus. Zudem habe es sich um einen drogenabhängigen Patienten gehandelt, der eigentlich auf einer anderen Station untergebracht gewesen sei. Den vorgeschlagenen Stauschlauch habe er nutzen wollen, um die Blutung zumindest vorübergehend zu kontrollieren. „Ich war ein guter Arzt, aber die lügen“, sagte der Angeklagte. Er warf der Zeugin vor, den Vorfall in mehreren, sich widersprechenden Versionen geschildert zu haben.

    In einem weiteren Fall soll al-Abdulmohsen bei einem Patienten fälschlicherweise den Verdacht auf ein Zungenkarzinom geäußert haben. Der Verdacht erwies sich später als unbegründet.

    Außerdem beschrieben mehrere Kollegen den Arzt als unzuverlässig. Er vergaß Termine und Besprechungen, war offenbar häufig krank und kommunizierte kaum. Auch einige Patienten hätten sich häufig über Abdulmohsen beschwert, weil sie sich nicht gut bei ihm aufgehoben fühlten. 

    Jane Daniela S. erklärte zudem, dass al-Abdulmohsen oft zu spät gekommen sei und Formulare nur dann auszufüllen bereit gewesen sei, wenn man ihn ausdrücklich daran erinnert habe. Als der Angeklagte verärgert nachfragte, um welche Formulare es sich gehandelt haben solle, antwortete die Zeugin: „Dabei ging es um die Anträge für Ausführungen der Patienten im Maßregelvollzug.“

    „Er war immer öfter krank“

    Psychotherapeutin Melanie B. Schilderte Taleb al-Abdulmohsen als einen Arzt mit wenig Einsatzbereitschaft. Ihrer Aussage nach wirkte er oft antriebslos und zeigte kaum berufliches Engagement. Nach Krankheitstagen oder Urlaub habe er sich nie nach dem Zustand seiner Patienten erkundigt; echtes Interesse sei nicht erkennbar gewesen. Statt Kaffee konsumierte er große Mengen Red Bull — „sein Mülleimer war voll mit Dosen“.

    Ab dem Jahr 2023 hätten seine Fehlzeiten deutlich zugenommen. „Er war immer öfter krank“, berichtet B. Eine Woche vor dem Anschlag habe sie ihn zufällig im Magdeburger Allee-Center gesehen, obwohl er krankgeschrieben gewesen sei. Er habe einen Stoffbeutel um die Hand gewickelt gehabt. „Ich habe ihn nicht angesprochen“, erzählt sie. Auf sie habe es gewirkt, als sei er dort einkaufen gewesen. 


    Während des fünften Verhandlungstages steht fest: Das Bild, das ehemalige Kolleginnen und Kollegen von Taleb al-Abdulmohsen zeichnen, ist vernichtend. Sie beschreiben einen Arzt, der medizinisch unsicher, beruflich desinteressiert und menschlich isoliert gewirkt haben soll, einen Mann, der sich selbst als „guten Arzt“ sieht, während andere ihn als Risiko für Patienten empfanden.

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