Ein Fußballer äußert Kritik an der Politik Israels – und wird von seinem Verein gefeuert! Vor Gericht konnte der Kicker jetzt siegen. Unsere Ausgabe „Der Brandstifter“ lässt keine Fragen offen, was den Nahostkonflikt betrifft. Hier mehr erfahren.
Der Fußballprofi Anwar El Ghazi, niederländischer Nationalspieler mit marokkanischen Wurzeln. hat vor dem Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz in zweiter Instanz gegen seinen ehemaligen Verein FSV Mainz 05 gewonnen. Das Gericht erklärte die fristlose Kündigung aus dem Jahr 2023 für unwirksam und sprach El Ghazi eine Entschädigung in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu, die dem Gehalt für das erste Vertragsjahr entspricht. Eine Revision gegen das Urteil wurde ausgeschlossen.
Von der Meinungsfreiheit gedeckt
Der Streit begann wenige Wochen nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023, als El Ghazi auf Englisch die Parole „From the river to the sea, Palestine will be free“ postete. Mainz 05 sah darin eine Infragestellung des Existenzrechts Israels und kündigte fristlos, nachdem eine Abmahnung vorausgegangen war.
Das Gericht unter Vorsitz von Richter Andreas Budroweit urteilte nun jedoch, dass die Äußerung weder den Hamas-Überfall rechtfertige noch Israel das Existenzrecht abspreche. Sie sei von der Meinungsfreiheit gedeckt und überwiege die Interessen des Arbeitgebers.
Stefan Hofmann, Vorstandsvorsitzender von Mainz 05, erklärte, das Urteil zu akzeptieren, betonte aber, dass solche Äußerungen mit den Werten des Vereins unvereinbar blieben. Sportvorstand Christian Heidel schloss einen Gang vor das Bundesarbeitsgericht nicht aus und kündigte an, die schriftliche Urteilsbegründung abzuwarten.
Er äußerte Verständnislosigkeit über die Entscheidung. Heidel bedauerte zudem den Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung: Früher sei der Verein für seine Haltung gelobt worden. Der FSV war beispielsweise zur Corona-Zeit besonders treu den Willkür-Maßnahmen der Bundesregierung ergeben, hatte beispielsweise angekündigt, nur noch geimpfte Spieler unter Vertrag nehmen zu wollen.
Mainz, der „Serienverlierer“
El Ghazi feierte den Sieg auf X als „eine weitere Niederlage für den FSV Mainz 05“ und bezeichnete den Klub als „Serienverlierer“. Er verhöhnte den Vorstand für Niederlagen auf dem Platz und vor Gericht. Bereits nach dem erstinstanzlichen Urteil im Sommer 2024 hatte er angekündigt, 500.000 Euro für Kinder in Gaza zu spenden.
Auf Instagram positioniert er sich als Dissident mit dem Motto: „Für das Richtige stehen, auch wenn man damit allein ist.“ Noch anhängig ist eine zweite Klage El Ghazis, in der er die Gehaltsdifferenz zwischen Mainz und seinem späteren Verein Cardiff City (Wechsel 2024) fordert. Ein Vergleichsvorschlag des Klubs über 800.000 Euro wurde abgelehnt.
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