Der „Klimakollaps” ist nur die antichristliche Form einer biblischen Denkfigur. Es ist davon auszugehen, dass die Erwartung der Apokalypse politisch einflussreich bleiben wird. Das Gegengift: Die kritischen Experten-Werke des Meteorologen und ehemaligen ZDF-Wetterfroschs und  Wolfgang Thüne –„Der Treibhaus-Schwindel“ und „Freispruch für CO2“. Beide kann man hier bestellen.

    _ von Edgar L. Gärtner

    Wer den Grünen aller Parteien und NGOs mit ihrer ständig wiederholten Warnung vor einem drohenden „Klimakollaps” apokalyptisches Denken vorwirft und stattdessen die Einhaltung der Regeln sauberer naturwissenschaftlicher Methodik anmahnt, greift meiner Meinung nach zu kurz. Denn sowohl die Endzeiterwartung als auch die modernen Naturwissenschaften haben einen gemeinsamen Ursprung: die christliche Bibel. Ohne den Glauben an die Apokalypse gäbe es wohl keine moderne Naturwissenschaft.

    Der Begriff „Apokalypse” darf allerdings nicht gedankenlos gleichgesetzt werden mit einer Katastrophe. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Apokalypse schlicht „Entschleierung” oder „Offenbarung”. Es gibt dafür, historisch gesehen, nur eine Quelle: das einzige prophetische Buch des Neuen Testaments, bekannt unter dem Namen „Offenbarung des Johannes“ oder auch „Die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes“.

    Aus der Offenbarung des Johannes: «Es erscheinen eine gebärende Frau und ein Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, der das Kind verschlingen will.» – Die «Flämische Apokalypse», um 1400 gemalt von einem unbekannten Künstler aus Flandern. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Es handelt sich dabei um eine Serie von Briefen an verschiedene von der römischen Verfolgung bedrängte christliche Gemeinden im Vorderen Orient, die wahrscheinlich gegen Ende des 1. Jahrhunderts nach Christi Geburt entstanden sind und spätestens seit dem von Kaiser Konstantin einberufenen ökumenischen Konzil von Nicäa im Jahre 325 als integraler Bestandteil des Neuen Testaments gelten.

    Die Apokalypse, die von Jesus bei seiner Himmelfahrt versprochene Wiederkunft am Ende der Zeit, ist vermutlich kein plötzliches Ereignis, sondern eine längere Abfolge von Plagen und Prüfungen, denen nur eine Minderheit wahrhaft Gläubiger widersteht, während falsche Propheten wie der „Antichrist” ihre Tarnung verlieren. Es geht darin also um eine längere Periode, in deren Verlauf die verschiedenen politischen und ökonomischen Akteure ihr heilsames oder zerstörerisches Wesen offenbaren.

    Die Wahrheit kommt auf den Tisch

    Aktuell steht vor allem die Entlarvung des von moralischem Narzissmus und Selbsthass geprägten Schuldkomplexes der „Gutmenschen” an. Es geht dabei nicht nur die Irrationalität ihrer naturwidrigen Gender-Ideologie mit 70 frei wählbaren Geschlechtern und die vorgeblich humane Politik offener Grenzen, sondern auch um die inzwischen in Gesetze gegossene Erzählung von der immer rascher herannahenden Klimakrise durch Überhitzung unseres Planeten. Diese soll durch die Drosselung der Wirtschaft und die drastische Einschränkung der individuellen Freiheit verhindert werden, dient aber immer öfter auch der Rechtfertigung terroristischer Anschläge im Namen des „Klimaschutz”.

    US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in seiner zweiten Amtszeit diese lebensgefährlichen Verirrungen radikal zu bekämpfen. Die kürzliche Aufhebung der unter US-Präsident Barack Obama von dienstbaren Wissenschaftlern ausgesprochenen Klassifizierung des lebenswichtigen Pflanzennährstoffs Kohlenstoffdioxid als gesundheitsgefährdenden Schadstoff („Endangerment Finding“) durch den neuen Leiter der Environment Protection Agency (EPA) zeigt, dass die US-Regierung auf dem besten Weg ist, mithilfe der Analyse regierungsunabhängiger Institute Cfact und Heartland in den USA oder die Website WUWT oder auch EIKE in Deutschland die Wahrheit über Mensch und Klima zu retablieren.

    Maßgebliche Gruppierungen evangelikaler Christen und bibeltreuer Katholiken vermuten, dass wir uns nun schon seit Jahren mitten im Prozess der Apokalypse befinden. Da ich kein Theologe bin, vermag ich nicht zu entscheiden, ob bereits die Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 den Beginn der Apokalypse markiert, oder jene recht haben, die im Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas an den Teilnehmern eines israelischen Festivals am 7. Oktober 2023 den Startschuss des Prozesses der Entschleierung sehen.

    Der Ingenieur Ronald Woldag hat in einem Beitrag für die Zeitschrift Eigentümlich frei in der Heiligen Schrift einen siebenjährigen Zyklus von Zerstörung und Konsolidierung, gekennzeichnet durch große Drangsal und geistige Verwirrung, ausgemacht. Der vorletzte Zyklus begann seiner Meinung nach im November 2013 mit den zum Teil blutigen Unruhen und dem nachfolgenden Sturz der gewählten ukrainischen Regierung in Kiew, die von US-Geheimdiensten und Soros-NGOs finanziell gefördert wurden.

    Wir befinden uns danach heute mitten im letzten Zyklus, der 2020 mit dem Syrien-Krieg und dem illegalen Eindringen von Millionen junger Muslime nach Westeuropa begann. Woldag erwartet, dass die Auseinandersetzung zwischen destruktiven Nihilisten und konstruktiven Konservativen sich noch bis Ostern 2027 verschärfen wird. Kein Mensch weiß, was danach kommt.

    Die Schlüsselrolle der Kalenderreform

    Die Behauptung, die modernen Naturwissenschaften hätten sich nur in einem vom Glauben an die Apokalypse geprägten christlichen Umfeld entwickeln können, wird heute von vielen Beobachtern nicht geteilt, denn sie setzt voraus, dass es historische Gesetze, eine Geschichtsmorphologie im Sinne von Oswald Spengler gibt, die sich hinter dem Rücken der politischen und ökonomischen Akteure durchsetzt.

    Für den bekannten Frankfurter beziehungsweise Heidelberger Mediävisten Johannes Fried hingegen steht hingegen der enge geistige Zusammenhang zwischen dem Christentum und der Entwicklung der naturwissenschaftlichen Methodik in seiner Geschichte des Weltuntergangs unter dem Titel „Dies Irae” außer Frage. Schon früher hat kein Geringerer als der unfreiwillige Entdecker der Quantenphysik, der Nobelpreisträger Max Planck, darauf hingewiesen.

    Fried sieht diesen Zusammenhang weniger in der Übernahme des platonischen und aristotelischen Logos durch die europäischen Kirchenväter Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin, sondern in der von der Apokalypse des Johannes und der Zerstörung des zweiten Jerusalemer Tempels im Jahre 70 nach Christus ausgehenden Endzeiterwartung, die bis zum heutigen Tag fortwirkt. Die Bibel sagt nur, das Ende könne jeden Tag kommen und die Christus-Gläubigen sollten sich durch eine anständige und liebevolle Lebensführung auf die Wiederkunft Christi und das folgende Jüngste Gericht vorbereiten.

    Das Christentum: Eine der Säulen des Abendlands. Bild: Shutterstock AI Image Generator

    Zumindest in der römisch-katholischen Kirche gilt das Dogma, nach dem Tod der letzten von Jesus Christus eingesetzten Apostel könne es keine echten Propheten mehr geben (bei den anderen Konfessionen kenne ich mich weniger aus). Der Kirchenvater Augustinus von Hippo (354–430) rechnete in einigen Schriften polemisch mit allerlei Spekulationen und astrologischen Weissagungen ab.

    Jüngere Gelehrte schlugen aber Augustinus‘ Warnungen in den Wind und gaben dem Reiz des Verbotenen nach, indem sie auszurechnen versuchten, wie viel Jahre seit der angenommenen Erschaffung der Welt vor wenigen Jahrtausenden noch bis zum Weltende übrigblieben, oder hielten nach kosmischen Zeichen Ausschau, die den nahenden Untergang ankündigen sollten.

    Die wichtigsten Anstöße für die im 12. Jahrhundert in Europa aufblühende Naturforschung kamen jedoch von Ungereimtheiten der Zeitrechnung. Schon Kaiser Karl der Große (748–814) hatte sich, unterstützt seinem angelsächsischen Berater Alkuin, mit großem Eifer um eine Verbesserung des Kalenders gekümmert.

    Durch die Beobachtung der Tag- und Nachtgleichen und der Gestirne war aufgefallen, dass der Julianische Kalender dem realen Zeitlauf hinterherhinkte und dass christliche Feiertage folglich zur falschen Zeit begangen wurden. Erst die auf strenger Naturbeobachtung beruhende, noch heute gültige gregorianische Kalenderreform von 1582 bereinigte diese Probleme durch die Streichung von zehn Tagen und die Einführung von Schaltjahren weitgehend. Dadurch bekamen vor allem Astronomie, Mathematik und Physik großen Auftrieb.

    Dagegen regte sich jedoch Widerstand seitens der inzwischen auf den Plan getretenen Lutheraner. Diese hielten den neuen Kalender zwar nicht für falsch, aber wegen des ihrer Ansicht nach ohnehin bevorstehenden Weltendes für überflüssig. Denn Luthers Reformation wurde von ihnen selbst als apokalyptischer Vorgang gedeutet – allerdings im Zeichen der Hoffnung. Nicht wenige von der Amtskirche als Häretiker gebrandmarkte Prediger wie Thomas Müntzer und andere sahen in der vermeintlich nahenden Apokalypse das Signal für den sozialen Aufstand.

    Die Wirkung der katholischen Gegenreformation

    In der römisch-katholischen Kirche hingegen spielte die Apokalypse nach dem von Kaiser Karl V. einberufenen ökumenischen Reformkonzil von Trient (1545–1563) keine große Rolle mehr. Dieses Konzil startete die als „Gegenreformation“ bekanntgewordene Läuterung und Professionalisierung der römisch-katholischen Kirche, die im Prinzip bis heute Bestand hat, auch wenn der staatsnahe deutsche Katholizismus mehr und mehr zur woken Sekte verkommt.

    Denn das für das Abendland charakteristische apokalyptische Lebensgefühl verschwand auch während der nachfolgenden Zeit der „Aufklärung“ nicht. Heute erlangen spekulative Computersimulationen über das Versiegen von Rohstoffquellen oder die Aufheizung des Klimas wohl vor allem deshalb eine so große Glaubwürdigkeit, weil sie auf ein Publikum treffen, das die lineare Geschichtsauffassung des Christentums und 2.000 Jahre apokalyptische Kultur verinnerlicht hat.

    Ohne den Einfluss des Christentums und das Eingreifen aufgeschlossener Päpste ist die Ablösung des ptolemäischen Weltbildes mit komplizierten Hyperzyklen durch das Kopernikanische beziehungsweise Keplersche Modell um die Sonne kreisender Planeten kaum vorstellbar. Die vom damaligen Papst beauftragten Forschungen des Domherren Nikolais Kopernikus dienten ausdrücklich der Kalenderrefom.

    Die in Bertolt Brechts Drama über die Verurteilung des Physikers Galileo Galilei durch die kirchliche Inquisition verbreitete Version des Konflikts zwischen Wissen und Glauben hält der wissenschaftshistorischen Forschung nicht stand. Galilei wurde nachweislich vom einflussreichen Papstberater und bis heute als Kirchenlehrer anerkannten Kardinal Robert Bellarmin (1542–1621) unterstützt, aber nicht nur aus diplomatischen Gründen um Zurückhaltung gebeten. Ausschlaggeben für die (milde!) Bestrafung Galileis war dessen dogmatisches und großsprecherisches Auftreten.

    Siegeszug der naturwissenschaftlichen Methode

    Die Missverständnisse zwischen Galilei und der kirchlichen Hierarchie konnten den Siegeszeug der von Galilei erfolgreich angewandten nüchternen Forschungsmethode im christlichen Europa jedenfalls nicht aufhalten. In dem damals zivilisatorisch weiter fortgeschrittenen chinesischen Reich hatte die von Galilei etablierte naturwissenschaftliche Forschungsmethode zunächst keine Chance.

    Es fehlte dem Konfuzianismus der dafür notwenige transzendentale Wahrheitsbegriff des mittelalterlichen Kirchenlehrers Thomas von Aquin (1225–1274): Wahrheit als Übereinstimmung zwischen Denken und Sein bzw. zwischen dem Bewusstsein und den feststellbaren Tatsachen. Konfuzianismus und Buddhismus hingegen kannten nur einen pragmatischen Wahrheitsbegriff, bei dem die persönliche Gesichtswahrung im Vordergrund steht.

    Der thomistische Wahrheitsbegriff, der auf Aussagen von Augustinus, Plotin und anderen Denkern der Spätantike aufbaut, beruht auf der mit dem christlichen Schöpfungsglauben einhergehenden Vorstellung oder Einsicht, dass Erde und Weltall, menschliche Gesellschaft und Natur den gleichen physikalischen Gesetzen unterliegen, aber offen bleiben für göttliche Eingriffe. Isaac Newton (1643–1727), dem Vollender der klassischen Physik, war durchaus bewusst ohne göttliche Hand die Planeten nicht lange auf ihren Bahnen ziehen würden.

    Durch den größten dieser Eingriffe, die Menschwerdung Jesu Christi, wurde die Geschichte zur Heilsgeschichte: Zwischen dem Kreuzestod Jesu Christi und der bei dessen Himmelfahrt versprochenen Wiederkunft in Form des Jüngsten Gerichts. Das unterscheidet die christliche Geschichtsauffassung von nicht abrahamitischen Religionen oder materialistischen Ideologien, in denen zyklische Auffassungen der Geschichte im Sinne eines Wechsels zwischen Werden und Vergehen von Kulturen oder technische Vorstellungen von Fortschritt im Sinne der Verlängerung der durchschnittlichen Lebenserwartung und der stetigen Verbesserung der Bedürfnisbefriedigung der Menschen überwiegen.

    Für gläubige Christen ist nicht die liberale Demokratie und der damit einhergehende materielle Wohlstand das Ziel der Geschichte, sondern die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, die Apokalypse. Das unterstreicht der hinter dem Wahlsieg von Donald Trump und seines Vize JD Vance stehende deutschstämmige US-Milliardär Peter Thiel (geb. 1967) am Schluss eines im Jahre 2007 veröffentlichten Aufsatzes:

    „Im Gegensatz zu Leo Strauss weiß der christliche Staatsmann oder die christliche Staatsfrau, dass das moderne Zeitalter nicht von Dauer sein wird und letztlich etwas ganz anderem Platz machen wird. Man darf niemals vergessen, dass eines Tages alles offenbart werden wird, dass alle Ungerechtigkeiten aufgedeckt werden und dass diejenigen, die sie begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden.”

    Wir können also davon ausgehen, dass die Erwartung der Apokalypse politisch einflussreich bleiben wird, solange es genügend Menschen gibt, die daran glauben.

    Dieser Beitrag erschien zuerst auf eike-klima-energie.eu.

    Argumente statt Apokalypse: In seinen Büchern „Der Treibhaus-Schwindel“ und „Freispruch für CO2“ widerlegt der Meteorolog und ehemalige ZDF-Wetterfrosch Wolfgang Thüne die Lügen der Klima-Lobby. Beide Werke kann man hier bestellen

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