Bemerkenswert: Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf lässt einen Spielerwechsel platzen, nachdem Fans gegen dessen antipalästinensische Hass-Mails protestiert hatten. Informieren Sie sich unbedingt über die Hintergründe des Schlachtens im Gazastreifen in unserer Ausgabe „Der Brandstifter“. Hier mehr erfahren.
Der israelische Nationalspieler Shon Weissman sollte vom andalusischen Zweitligisten FC Granada zu Fortuna Düsseldorf in die zweite Bundesliga wechseln, doch der Transfer scheiterte nach massiven Protesten von Fans. Grund sind Weissmans abstoßende Social-Media-Äußerungen aus dem Jahre 2023. Er likte und teilte Posts, die unverhohlen zur Vernichtung des Gazastreifens aufriefen, darunter:
„Es gibt keine Unschuldigen, sie müssen nicht vor dem Beschuss gewarnt werden, sondern löschen Sie einfach Gaza aus.“
Ein weiterer von ihm gelikter Post forderte, „200 Tonnen Bomben“ auf Gaza abzuwerfen. Obwohl Weissman einige Beiträge kurz darauf löschte, lösten seine Aktionen einen Shitstorm aus.
Fortunas Nein zu Weissman
Die Empörung vieler Fortuna-Fans, unterstützt durch Petitionen und Proteste, führte dazu, dass der Verein nach einer Krisensitzung den Transfer tatsächlich absagte. Klaus Allofs, Vorstand von Fortuna, erklärte: „Wir haben uns intensiv mit dem Spieler beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen.“
Weissmans Management relativierte die Vorfälle gegenüber der Rheinischen Post und erklärte, der Spieler bereue seine Likes „aus tiefstem Herzen“, da diese in einer „Stimmung der Rache und Wut“ nach dem Hamas-Angriff entstanden seien. Es wird ferner beklagt, dass in Deutschland „sofort geurteilt“ werde, ohne Raum für Reue zu lassen.
Weissman selbst äußerte sich auf Instagram, ohne direkt auf die Posts einzugehen: „Es ist sowohl möglich als auch notwendig, Gewalt gegen unschuldige Menschen auf beiden Seiten abzulehnen“, er betonte dabei ausdrücklich, dass „ein Mensch immer zu seinem Land stehen“ werde. Er beklagte, dass der „vollständige Kontext“ der kritisierten Äußerungen nicht berücksichtigt wurde, und bekräftigte seine Loyalität zu Israel: „Ich werde weiterhin stolz die israelische Flagge tragen – egal, wo ich spiele.“
Jüdische Gemeinde wittert Kampagne
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf kritisierte die Entscheidung als „Anti-Israel-Kampagne“, während die Deutsch-Israelische Gemeinde von einem „Armutszeugnis“ sprach und ein „israelfeindliches Klima“ in Deutschland anprangerte.
Die Fan-Proteste richten sich nicht nur gegen Weissman, sondern auch gegen die Vereinsführung, die einen solchen Transfer in Betracht gezogen hat. Die Stimmung im Verein ist angespannt, und die Beziehung zu den Fans droht nachhaltig beschädigt zu werden. Fortuna muss nun einen neuen Stürmer finden. Obwohl er nie für Fortuna Düsseldorf gespielt hat, wird Shon Weissman ein wenig rühmliches Kapitel in der Klub-Geschichte sicher haben…
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