Das sorgt für Aufsehen! Zwei Landräte in Mecklenburg-Vorpommern haben öffentlich Kritik an der Brandmauer („Strategie der Ausgrenzung“) zur AfD geübt. Verfolgen Sie in diesem Zusammenhang die spannende Strategiediskussion zur Lage der deutschen Rechten im Dossier unserer neuen Ausgabe. Hier mehr erfahren.

    In einer Zeit, in der politische Debatten oft von Polarisierung und Maulkorb geprägt sind, erheben zwei Landräte aus Vorpommern mutig ihre Stimmen gegen die sogenannte Brandmauer zur AfD.

    Zu den Kritikern gehört Stefan Kerth, Landrat von Vorpommern-Rügen. Nach seiner Auffassung ziele die Forderung nach einer Brandmauer darauf ab, andere Positionen zu unterdrücken, anstatt sich inhaltlich mit ihnen auseinanderzusetzen. Für ihn stehe im Vordergrund, was die Wähler erwarten, nämlich einen offenen Wettstreit um die besten politischen Lösungen. Dies werde jedoch durch starre Ausgrenzungsstrategien untergrabe, so Kerth gegenüber der Ostsee-Zeitung.

    „Machen uns erpressbar“

    Kerth, der früher der SPD angehörte und 2023 aufgrund von Differenzen über den Migrationskurs bei den Sozis austrat, hatte seine Auffassung schon im vergangenen Jahr formuliert. Nach seiner von der CDU unterstützten Wahl zum Landrat im Mai 2024 betonte er, dass eine dogmatische Brandmauer die CDU in eine gefährliche Abhängigkeit von linken Kräften bringen könnte. Seine Warnung:

    „Wenn wir uns von links erpressbar machen, verlieren wir unsere Eigenständigkeit.“

    Bereits 2024 hatte er gegenüber dem Nordkurier klargestellt, dass die Strategie der Ausgrenzung langfristig scheitern müsse, da sie die politische Landschaft unnötig verenge.

    An der Lebensrealität der Bürger orientieren!

    Ähnlich äußerte sich Michael Sack, Landrat von Vorpommern-Greifswald, ebenfalls CDU-Mitglied. Er unterstrich die Besonderheiten der kommunalen Ebene, bei der eine pragmatische Zusammenarbeit im Vordergrund stehen müsse. „Wir sind hier der Maschinenraum der Politik“, zitiert ihn der Nordkurier.

    Und er sagt weiter: „Unsere Aufgabe ist es, Lösungen für die Menschen vor Ort zu finden, nicht ideologische Schlachten zu schlagen.“ Zwar lehne Sack eine aktive Kooperation mit der AfD ab, doch distanziere er sich klar von einer starren Brandmauer auf kommunaler Ebene. Er betonte, dass es ihm um die Lebensrealität der Bürger gehe, nicht um parteipolitische Grabenkämpfe.

    Diese Haltung zeigt, wie wichtig es ist, lokale Politik von ideologischen Vorgaben der Bundes- oder Landesebene zu entkoppeln. Doch von links kommt natürlich Widerspruch. Die Fraktionschefin der Grünen im Kreistag Vorpommern-Greifswald verlangt eine klare Abgrenzung von der AfD. Schließlich sei die Partei eine Bedrohung für die Demokratie. Sie warnte vor einer Zusammenarbeit mit „Nicht-Demokraten“.

    Doch solche Argumente stoßen bei immer mehr Menschen auf Skepsis. Eine pauschale Dämonisierung ganzer Wählergruppen ist tatsächlich geeignet, die Spaltung der Gesellschaft weiter zu vertiefen. Stattdessen plädieren Politiker wie Kerth und Sack für einen sachorientierten Ansatz, der die Anliegen der Bürger in den Mittelpunkt stellt.

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