Die AfD kann im kommenden Jahr einen weiteren Schritt nach vorne machen. Es stehen mehrere Landtagswahlen an. Vor allen Dingen in Sachsen-Anhalt sind die Voraussetzungen trotz der heutigen Ermittlungen im Landtag erstklassig. Dazu gab es jetzt ein Treffen der blauen Fraktionschefs im Osten der Republik. Sichern Sie sich gleich unser Sonderheft „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“ zahlreichen Hintergrundinfos. Hier mehr erfahren.

    Bei der Bundestagswahl zu Beginn des Jahres fuhr die AfD in Sachsen-Anhalt nach Thüringen und Sachsen mit 37,1 Prozent ihr bestes Ergebnis ein und wurde eindeutig stärkste Kraft. Auch bei der Europawahl 2024 lag die Partei mit 30,5 Prozent deutlich vor der zweitplatzierten CDU. Klar also, dass die Blauen jetzt den ganz großen Wurf anpeilen und im kommenden Jahr nicht nur stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt werden wollen, sondern darüber hinaus auch die Machtfrage stellen.

    Die Partei zeigt Entschlossenheit, und das trotz der massiven Gegenwehr durch den Verfassungsschutz, der den Landesverband Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextremistisch“ stigmatisiert, sowie der einheitlichen Ablehnung durch die etablierten Parteien und einer dauerhaft verzerrten Medienberichterstattung. Nicht auszudenken, wo die AfD stünde, könne sie auf Chancengleichheit bauen.

    Mit Geschlossenheit in den Wahlkampf

    Die Partei plant, ihren Wahlkampf mit 1,5 Millionen Euro – doppelt so viel wie 2021 – massiv aufzurüsten, um mit einem noch nie dagewesenen Engagement die Wähler zu mobilisieren. „Ein Wahlkampf, wie es ihn in Sachsen-Anhalt noch nie gab“, verspricht Patrick Harr, Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag.

    Die AfD setzt dabei auf ihren Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund, der mit 34 Jahren nicht nur Fraktionschef im Magdeburger Landtag ist, sondern auch als Tiktok-Star mit 560.000 Followern eine breite, vor allem junge Wählerschaft anspricht. Im Mai 2025 wurde er mit 98,3 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten gewählt – ein klares Zeichen für die Geschlossenheit der Partei.

    Sollte die AfD die Landtagswahl am 6. September 2026 gewinnen, könnte Siegmund der erste AfD-Ministerpräsident Deutschlands werden. Strategisch plant die AfD, im Falle eines Wahlsiegs nicht nur Ministerposten und Staatssekretäre, sondern auch Führungspositionen in Ministerien und Landesbehörden mit parteinahen Personen zu besetzen. Schätzungen innerhalb der Partei sprechen von 200 bis 400 benötigten loyalen Kräften, wofür die Unterstützung anderer Landesverbände notwendig ist.

    Bei einem Treffen der AfD-Fraktionschefs in den östlichen Bundesländern, darunter Björn Höcke (Thüringen), Jörg Urban (Sachsen), Hans-Christoph Berndt (Brandenburg) und Nikolaus Kramer (Mecklenburg-Vorpommern), stand die Machtoption im Fokus.

    Für eine Alleinregierung in Sachsen-Anhalt könnten laut Harr bereits 42 bis 44 Prozent ausreichen, da die Fünf-Prozent-Hürde die Sitzverteilung zugunsten starker Parteien verschieben könnte. Die AfD sieht in Sachsen-Anhalt die realistischste Chance, die Landesregierung zu stellen.

    Auch bei den weiteren Landtagswahlen im kommenden Jahr, Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, hofft die AfD auf starke Ergebnisse.

    Ermittlungen im Landtag

    Ergänzung: Ermittler durchsuchten am heutigen Dienstag die Geschäfts- und Fraktionsräume von CDU, SPD und AfD im Landtag von Sachsen-Anhalt wegen des Verdachts der Untreue, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg bestätigt. Anlass ist der Verdacht unrechtmäßiger Zahlungen von Funktionszulagen.

    Die Durchsuchungen, basierend auf richterlichen Anordnungen des Amtsgerichts Magdeburg, werden gemeinsam mit dem Landeskriminalamt durchgeführt. Ausgangspunkt war eine Anzeige des Bundes der Steuerzahler, der insbesondere der CDU-Fraktion vorwirft, unzulässige Zulagen gezahlt zu haben. Nach einer Beschwerde des Bundes der Steuerzahler bei der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wurde ein zunächst eingestelltes Verfahren wieder aufgenommen. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Akten zu den Zahlungen, die bisher nicht vorgelegt wurden. Ein Sprecher der AfD-Fraktion bestätigte die Maßnahmen.

    Im Bedarfsfall wird dieser Beitrag später noch aktualisiert. Was kann die AfD im kommenden Jahr erreichen? Wie ticken die Blauen, wie die einflussreichen Köpfe? Unser Sonderheft „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“. Hier bestellen.

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