Seit längerem war eine kritische Stellungnahme des Vatikans zur Gender-Ideoologie angekündigt: im vergangenen Jahr hatte die Nachrichtenseite katholisch.de sie mit Berufung auf das Portal Vatican News angekündigt. Dessen ablehnende Haltung wurde schon im päpstlichen Lehrschreiben „Amoris laetitia“ (2016) kundgetan. Die Gender-Ideologie ziele demnach auf „eine Gesellschaft ohne Unterschied der Geschlechter“ ab. „Die menschliche Identität wird einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann“.
Außerdem habe Papst Franziskus bei einer General-Audienz im Jahre 2015 bereits geäußert: „Ich frage mich zum Beispiel, ob die sogenannte Gender-Theorie nicht auch Ausdruck von Frustration und einer Resignation ist, die auf die Auslöschung der sexuellen Differenz zielt, weil sie nicht mehr versteht, sich mit ihr zu konfrontieren.“
Für den Papst seien Gender-Theorien demnach eine „ideologische Kolonisierung“. Dabei trennte Franziskus real Betroffene von ideologischer Propaganda: Es wäre eine Sache, wenn ein Mensch transsexuelle Neigungen habe, „und es gibt auch Menschen, die ihr Geschlecht ändern. Etwas anderes ist es, diese Linie in der Schule zu lehren, um die Mentalität der Menschen zu ändern.“
Gestern, am Pfingstmontag, erschien nun laut katholisch.de die angekündigte Stellungnahme der katholischen Bildungskongregation. Titel: „Als Mann und Frau schuf er sie. Für einen Weg des Dialogs zur Genderfrage in der Bildung“. Darin werde für eine Erziehung zum Respekt gegenüber allen Menschen geworben, unabhängig von persönlicher Situation, Glauben und emotionaler Ausrichtung.
In Bezug auf letztere herrsche allerdings ein „wahrhaftiger Bildungsnotstand“. Daher würden oft „angeblich neutrale“ Konzepte gelehrt, die ein Menschenbild präsentierten, das „dem Glauben und der lauteren Vernunft“ widerspreche. Besonders Familien und katholische Bildungseinrichtungen müssten bei aktuellen Tendenzen auf dem Laufenden und auf Diskussionen vorbereitet sein.
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