Aufgepasst Tiktok-Nutzer: Die chinesische App zensiert nicht nur unliebsame Inhalte, sondern speichert alle Eure Daten. Und leitet sie weiter… Natürlich mischen da auch die Öffentlich-Rechtlichen mit. Wie die uns abzocken, belügen und manipulieren, lesen Sie in  COMPACT-Spezial „Genug GEZahlt – Argumente gegen die Staatsmedien“. Die volle Packung gegen den Lügenfunk. Hier mehr erfahren.

    Sie ist der absolute Renner unter Jugendlichen: Die App Tiktok begeistert seit 2016 Millionen von jungen Menschen. Mittlerweile ist sie auch bei Erwachsenen beliebt, die Zahlen der Nutzer schießen in die Höhe. Über 1,6 Milliarden Downloads weltweit zählt das chinesische Unternehmen, Ende 2022 werden es in Deutschland voraussichtlich 22 Millionen sein.

    Aber was ist es, das Tiktok zur Plattform Nummer eins unter Jugendlichen macht? Vermutlich die kurzen Clips, die den Zuschauer mit Reizen überfluten. Die Handyvideos können von jedem User hochgeladen und mit Spezialeffekten und Filtern bearbeiten werden – dürfen jedoch nicht länger als 15 Sekunden dauern.

    Beim Öffnen der App wird man von einem Video nach dem anderen bombardiert, ganz automatisch spielen sich die Clips nacheinander ohne Pause ab. Oft präsentieren junge Mädchen ihre neusten Tanzschritte vor der Kamera oder singen bekannte Lieder nach.

    Geheime Datenkrake

    Nun könnte der Tiktok-Trend ein rasches Ende nehmen: Am vergangenen Dienstag forderte Brendan Carr, Kommissar der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde für Kommunikation, Apple und Google auf, Tiktok aus ihren App-Stores zu nehmen.

    Schöne Neue Welt? Big Tech hat neue Monopole geschaffen, die zum Markt geworden sind. Tiktok ist ganz vorne mit dabei. Foto: Sergey Nivens / Shutterstock

    Die Begründung: Tiktok stelle eine „inakzeptable Bedrohung für die nationale Sicherheit dar“. Denn die App raubt nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch die kompletten Daten ihrer Nutzer. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichen Bericht des US-Medienportals Buzzfeed hervor.

    Über 80 ausgewertete Gesprächsmitschnitte beweisen demnach, dass die Mitarbeiter von Tiktok und dessen Mutterkonzern Bytedance private Daten von US-amerikanischen Nutzern gespeichert und eingesehen haben.
    Ein Mitglied der Sicherheitsabteilung Tiktoks soll schon im September 2021 während eines Gesprächs gesagt haben:

    „Alles wird in China gesehen.“

    Mit „alles“ ist wohl gemeint: Suchverläufe, private Nachrichten, biometrische Merkmale, Standorte, Passwörter, Tastaturanschläge, Stimmen und sogar Fingerabdrücke. Besitzt China durch die App eine eigene Datenbank mit Informationen von über 1,6 Milliarden Tiktokern? Gut möglich, aber schwer nachweisbar.

    Maximale Kontrolle

    Fakt ist: Der in Peking ansässige Mutterkonzern Bytedance pflegt enge Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas und zu staatlichen Medienhäusern. Die Daten gelangen also direkt in die Hände der chinesischen Regierung.

    Die Folgen einer solchen Kontrolle: Der chinesische Staat kann mit der Zeit statistische Vorhersagen über den Wohlstand, die Interessen, Hobbys und vor allem über die politische Gesinnung ihrer App-Nutzer erstellen. Er bekommt also direkte Einblicke in das Leben der Leute. Aber nicht nur deshalb steht Tiktok stark in der Kritik: Die App scheut sich nicht im Geringsten, politisch unkorrekte Beiträge und ihre Ersteller einfach zu löschen – und ist damit keinen Deut besser als westliche Social-Media-Kanäle.

    GEZ für China

    Pekings Auge ist wachsam. Bei den wenigen politischen Inhalten wird genau aufgepasst. Als eine Nutzerin in einem Video die Verfolgung der Uiguren anprangerte, entfernte die App prompt den Beitrag. Laut Netzpolitik.org kann Tiktok das interne Moderationssystem auch dazu verwenden, um Inhalte, vor allem Clips von Demonstrationen, zu drosseln und gezielt zu lenken.

    Chinas Präsident Xi Jinping eröffnet das WEF-Jahrestreffen in Davos 2017. Foto: World Economic Forum, CC BY-NC-SA 2.0, Flickr.com

    Der Verdacht der Zensur erhärtete sich, als dem britischen Guardian im September ein von Bytedance stammendes Dokument zugespielt wurde, auf dem ausführlich Zensurkriterien für die App beschrieben wurden.
    Mittlerweile folgen sogar GEZ-finanzierte Staatsmedien dem Tiktok-Trend. Das öffentlich-rechtliche Jugendformat Funk lädt regelmäßige kurze Clips zu fragwürdigen Themen hoch.

    Ein paar Beispiele gefällig? „Dating Tipps für Muslime“, „Was tun, damit die Nudel schneller wächst?“, „Wie viel kostet ein Döner bei Euch?“ Jede Wette: Solcher Schund, produziert von den Zwangsgeldern deutscher Rundfunkbeitragzahler, wird von der China-App garantiert nicht gelöscht.

    Und wer wird für die Verbreitung solcher „Aufklärungsvideos“ des Staatsfunks zur Kasse gebeten? Wir alle! Ein Grund mehr, die Öffentlich-Rechtlichen abzuschaffen. Wie diese hetzen, lügen, manipulieren und Propaganda betreiben, lesen Sie in COMPACT-Spezial „Genug GEZahlt – Argumente gegen die Staatsmedien“. Die volle Packung gegen den Lügenfunk. Hier bestellen.

    13 Kommentare

    1. Mir ist nicht klar geworden, wo die "Gefahr" liegen soll. Ist es für mich gefährlich, wenn die KPCh meine Schuhgröße kennt oder weiß, welchen Pfeifentabak ich rauche ?

      • Darin natürlich kaum, zumindest derzeit noch nicht. Eher in (mindestens subtiler) politischer Steuerung nachwachsender Generationen ohne volle Hirnentwicklung, hier speziel Onkel Maos Erziehungsauftrag. Was er in China macht geht uns, wie du immer sagst, nichts an (wobei ich auch das etwas differenzierter sehen muss, solange der Sokratismus hier noch nicht eingeführt wurde).

        Ich frag nochmal ergebnisoffen in die Runde, für oder gegen amerikas Zensur von Tiktok?

      • Der Kleinbürger braucht meistens keinen unmittelbarer Nachteil wegen des Ausspionierens von Schugrößen oder der bevorzugten Taschentuchmarke befürchten.
        Der Umstand, daß solche Daten überhaupt gesammelt werden ist verdächtig. Besonders wenn man berücksichtigt, daß die Datenkraken auch das Umfeld, Biografie und DNA-Daten sammeln – zB Google Alphabet.

    2. Das Internet wird immer mehr zum Fluch der Menschheit !
      Gesteuert von Verbrechern und Politikschweinen.

    3. Werner Holt am

      China ist eben keinen Deut besser, als die Amis mit ihrer NSA. Und auch Rußland wird sich da nicht herausnehmen können. Eigentlich sind alle Regierung der Welt scharf auf die Daten der von ihnen regierten Bürger. (Wie das in lupenreinen Demokratien eben so üblich ist.) Die Technik macht’s möglich und wird immer auch genutzt werden. Wenn erstmal genügend Potenzial vorhanden ist, wird prozentual die Überwachung steigen. Und die Überwachten bezahlen ihre Überwachung dabei auch noch selbst. Transparent ist dabei natürlich nichts. Wie auch? Am liebsten ist den Regierungen doch, wenn die Überwachten gar nicht merken, daß und wie sie überwacht werden. (Auch das ist der lupenreinen Demokratie inhärent.) Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Überwachung zu scheuen! Oder?! Es ist ja nur zu unserem Besten, so gegen Terrorismus und Kriminalität und so.
      Und andersherum: Wer kein Händie besitzt, ist doch heute schon mindestens der Geheimniskrämerei verdächtig. Warum will er auch nicht überwacht werden?! Na, wenn das mal kein Grund zur Überwachung ist …

      Quintessenz: Wer regiert wird, wird auch überwacht.

    4. Hab ich das jetzt Recht verstanden? "US-amerikanischen Zensur ist gut?

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      COMPACT: Nein. Steht da auch nirgendwo. (Und Sie wundern sich, dass Sie hier von vielen als Troll wahrgenommen werden?)

      • war doch als frage formuliert. ergebnisoffen.

        klassenkasper ist immer der, auf den der lehrer (sicher nicht neutral) mit dem finger zeigt. grausame nachtreterkinder könnten das zu anlass nehmen und sich durch rückendeckung bestärkt, sogar annimiert fühlen.

    5. Die Beschreibung passt wohl auch auf Facebook, Instagram und Snapchat.

    6. Friedenseiche am

      Die armen Kinder wissen nicht was die sich antun, immer mehr Gewalt geht von ihnen aus, seit Monaten wollen mich 15 jährige Mädchen verprügeln wo soll das enden?